Betrug im Sport: Doping, Anabolika,Epo,Cera und Co.

      Bewegung in der Dopingaffäre; Fuentes ist bereit, Namen zu nennen!

      cag. In der Affäre um den Dopingarzt Eufemiano Fuentes zeichnet sich nach sieben Jahren des Wartens eine Kehrtwende ab. Der Spanier sagte am Rande des Prozesses in Madrid, in dem er als Hauptschuldiger angeklagt ist, er sei bereit, die Namen seiner Kunden zu nennen. Ähnliches hatte er bei Beginn des Prozesses vor mehreren Wochen angedeutet. Damals machte er das Angebot allerdings der Richterin – und die sagte, sie sei nicht an den Namen interessiert, weil es in dem Prozess nicht um den Straftatbestand Doping gehe, sondern nur um die Frage, ob Fuentes die Gesundheit seiner Kunden gefährdet habe oder nicht. Doping oder die Beihilfe zu Doping war in Spanien nicht strafrechtlich relevant, als die «Operación Puerto» Fuentes' Dopingnetzwerk 2006 aushebelte und einen der grössten Dopingskandale der Geschichte lostrat.

      Am Mittwoch richtete sich Fuentes laut Medienberichten nun aber an die spanische Antidoping-Agentur (AEA) und an die Welt-Antidoping-Agentur (Wada). Er sagte: «Ich weiss nicht, ob das, was ich beizutragen hätte, hilfreich wäre.» Aber wenn es im Rahmen einer Zusammenarbeit mit den Agenturen hilfreich sei, die Namen der Kunden bekanntzugeben, werde er es tun. Er betonte, dass er nicht auf Strafmilderung aus sei. Im Prozess in Madrid wird Anfang April ein Urteil erwartet.

      In Fuentes' Räumlichkeiten waren 216 Blutbeutel gefunden worden, die laut der Zeitung «El País» im Antidoping-Labor in Barcelona lagern. Über den Verbleib der Beweismittel war bis vor kurzem spekuliert worden. Die Richterin in Madrid machte jedoch klar, dass sie nicht auf DNA-Abgleichen der Blutkonserven bestehe. Die Beutel sind offenbar 36 Sportlern zuzuordnen, die meisten davon Radprofis. 17 Athleten wurden 2006 und in den Jahren darauf identifiziert und gesperrt, deren 19 sind weiterhin unbekannt.

      Quelle: NZZ

      Gibt es wohl bald ein paar weitere Geständnisse? Ich hoffe, dass Fuentes nun wirklich auspackt - und nicht nur bei den Radsportlern. Die WADA sollte die Federführung übernehmen und nicht die überforderten bzw. laschen spanischen Behörden.
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      Lehren aus dem «Fall Fuentes»

      Die Grenzen des Kampfs
      Unabhängig davon, ob es einem nachvollziehbar erscheint oder nicht, dass Beweismittel zerstört werden: Der Entscheid der Richterin in Madrid, die 2006 bei Eufemiano Fuentes gefundenen Blutbeutel zu vernichten, ist ein Zeichen dafür, dass der Anti-Doping-Kampf an Grenzen stösst. Der obersten dafür verantwortlichen Institution, der Welt-Anti-Doping-Agentur (Wada), fehlen die Mittel und auch die Zuständigkeit, um Ermittlungen durchzuführen, die der Durchtriebenheit der Doper und deren Helfer gerecht werden könnten. Umgekehrt ist Doping oder die Beihilfe zu Doping noch immer in zu vielen Ländern kein Straftatbestand, so dass polizeiliche Untersuchungen wie jene im Zusammenhang mit Fuentes entweder versanden oder die Ewigkeit von sieben Jahren später in einem für das Rechtsempfinden von Dopingjägern unbefriedigenden Urteil enden.

      Die Richterin, die in ihrer Autonomie und in ihrem Selbstverständnis angeordnet hat, die für sie und die Strafjustiz nicht weiter nützlichen Beweismittel zu liquidieren, weist mit dem Entscheid unabsichtlich auf ein Kernproblem des Anti-Doping-Kampfs hin – die unterschiedlichen und nicht immer aufeinander abgestimmten Kompetenzen von Behörden, Jägern und Verbänden. Da liegen 200 Blutbeutel vor der Nase der Wada, die nur analysiert werden müssten, um eine Reihe weiterer Betrüger zu überführen. Doch das für Eigenblut-Transfusionen gehortete Blut ist nicht zugänglich, weil es der Staat nicht aus seiner Hoheit herausgeben will.

      Der Frust der Wada ist nachvollziehbar. Doch daran lässt sich so schnell nichts ändern. Selbst wenn ein allfälliger Rekurs gutgeheissen würde und die Wada wider Erwarten in den Besitz der Blutbeutel käme, ändert das nichts am Umstand, dass die Sonderrolle, die der Sport für sich reklamiert, zunehmend Nachteile birgt. Je mehr Betrügereien auffliegen und schlimmstenfalls nicht richtig oder nicht zufriedenstellend geahndet werden, desto grösser wird die Kritik dem Sport und seinem Rechtssystem gegenüber. Selbst wenn er, wie im «Fall Fuentes», noch gar nicht die Chance hatte, etwas falsch zu machen.

      Quelle: NZZ, Christof Gertsch

      Skandalös, was die spanischen (Vertuschungs-)Behörden im Anti-Dopingkampf bieten!
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      Urteil im Fuentes-Prozess: Was lange währt, wird nicht zwingend gut

      Sieben Jahre nach der Entblössung als Dopingarzt wird Eufemiano Fuentes in Madrid der Gesundheitsgefährdung für schuldig befunden. Die bei ihm sichergestellten Blutbeutel sollen zur Enttäuschung der Dopingjäger jedoch vernichtet werden.

      Das Ereignis liegt so lange zurück, dass es kaum noch wahr ist: Am 23. Mai 2006 führt die Guardia Civil in Saragossa und Madrid Razzien durch und nimmt fünf Personen fest, darunter den bis dahin als Gynäkologen bekannten und offenbar geschätzten Eufemiano Fuentes.

      Sieben Jahre später steht der Name Fuentes als Synonym für Doping und ist die «Operación Puerto» ein stehender Begriff. Was mit Hausdurchsuchungen begonnen hatte, weitete sich zu einer Affäre aus, wie sie der Sport noch nie gesehen hatte. Fuentes wurde als Kopf eines Dopingrings enttarnt, der, man kann es nicht anders sagen, den Radsport der frühen 2000er-Jahre prägte – das geht auch aus Gesprächsnotizen und Abhörprotokollen hervor, die nahelegen, dass Fuentes und seine Handlanger einen diebischen Gefallen daran hatten, mit ihren Dopingpraktiken Landesrundfahrten zu entscheiden. Mehr als 50 Radprofis wurden mit ihm in Verbindung gebracht, einige beendeten die Karriere, andere wurden gesperrt. Doch wenn man heute Bilanz ziehen müsste, und allzu schlecht ist der Moment nicht dafür, weil am Dienstag in Madrid das Urteil im Prozess gegen Fuentes und vier Mitangeklagte bekanntwurde, dann käme man zum Schluss: Die Folgen der Affäre sind geringer, als es sich an der Aufklärung der Doping-Realität interessierte Menschen erhofft hatten.

      «Grosse Enttäuschung»
      Die Richterin Julia Patricia Santamaría sprach Fuentes und einen seiner Helfer schuldig und verhängte über Fuentes eine Haftstrafe von einem Jahr auf Bewährung und ein Berufsverbot von vier Jahren. Das ist eine bemerkenswerte Nachricht, weil es in der Geschichte des Anti-Doping-Kampfs noch nicht oft vorgekommen ist, dass ein Dopingarzt von einer Institution ausserhalb der Sportgerichtsbarkeit für schuldig befunden wurde. Allein: Fuentes war eines «Verbrechens gegen die öffentliche Gesundheit» angeklagt, weil er die Gesundheit seiner Athleten gefährdet hatte. In Spanien waren zum Zeitpunkt der Überführung von Fuentes weder die Beihilfe zu Doping noch das Dopen an sich ein Straftatbestand, weshalb Fuentes nicht dafür verurteilt werden konnte, was aus Sicht des Sports der Kern der Schuld ist.

      Darum hatte die Richterin im Prozess darauf verzichtet, Fuentes zur Nennung weiterer Kunden aufzufordern – was dieser, wohl auch aus Eitelkeit, angeboten hatte. Und Santamaría blieb ihrer Linie treu bis zur Urteilsverkündung, was die wichtigste Nachricht aus Madrid ist: Die rund 200 Blutbeutel, die in den Räumlichkeiten von Fuentes sichergestellt worden waren und seither im Anti-Doping-Labor in Barcelona lagern, sollen vernichtet werden, ebenso alle Dokumente, die Fuentes über seine Kunden angehäuft hatte. Aus Sicht der Richterin mag der Entscheid konsequent sein, weil sie nicht zuständig für die Verfolgung von Dopern ist. Und aus Sicht des noch immer nicht überführten Kreises von Kunden, zu dem laut früheren Aussagen von Fuentes auch Fussballer, Tennisspieler, Leichtathleten und Boxer gehören, birgt das Urteil ein gehöriges Mass an Erleichterung. Aber aus Sicht des Sports, der an der Aufklärung der ihm innewohnenden dunklen Seiten interessiert sein müsste, kommt der Beschluss der Richterin einem Schlag in den Nacken gleich. Seit Jahren wartet die Welt-Anti-Doping-Agentur (Wada) darauf, in den Besitz der Blutbeutel zu gelangen, um die Liste der Fuentes-Kunden, mutmasslich deren 200, mithilfe von DNA-Abgleichen zu vervollständigen – darum war sie in Madrid überhaupt als Nebenklägerin aufgetreten. «Das ist eine grosse Enttäuschung für uns», sagte der Wada-Chef David Howman, und Ana Muñoz, die Chefin der spanischen Anti-Doping-Agentur, sagte: «Bis jetzt kennen wir nur einen Teil der Wahrheit. Aber wir wollen die ganze Wahrheit wissen.»

      Dopingjäger prüfen Rekurs
      Die ganze Wahrheit? So oft das Verfahren gegen Fuentes in den letzten sieben Jahren verschleppt, abgebrochen und wieder neu aufgenommen wurde und so viele Verdachtsmomente aufflammten und auf wundersame Weise wieder verschwanden, wird man die ungeheuerliche Befürchtung nicht los, dass das Interesse gewisser Institutionen schlicht nicht gross genug für eine restlose Aufklärung war. Oder umgekehrt: Dass die Einflussnahme gewisser Mächte gross genug war, um eine restlose Aufklärung zu verhindern. Howman und Muñoz prüfen, ob sie gegen das Urteil des Madrider Gerichts rekurrieren wollen. Selbst wenn sie es täten: Es scheint, als wären ihre Erfolgsaussichten gering.

      Quelle: NZZ, Christof Gertsch

      Die spanischen Doper können aufatmen. Eine Frechheit!
      Andi Möller zum Vorwurf, ein Weichei zu sein:

      «Andere können sich ja gerne vor dem Spiel die Eier hart kochen.»
      Danke Stolte für diesen Beitrag.

      Habe es schon immer gesagt und ärgere mich immer wieder über die spanischen Behörden.
      Da kann und will man nicht mehr aufdecken. :cursing:
      Da würde wahrscheinlich eine ganze Nation in sich zusammenfallen.
      Uuuuhhhhrrrrrrrr, Aaahrrrrrrrrrrr,
      Uuuuhrrrr, Aahhrrrrrrr,
      Ahhhrrrrg!!

      -Chewbacca-
      Ein unglaubliche Frechheit!

      Aber Spanien würde deswegen nicht gleich zusammenfallen. Die sichergestellten Blutbeutel sind nicht nur von spanischen Kunden und eine der Hauptquellen, wo Fuentes sein Zeugs besorgt hat, ist ein deutscher Arzt aus Deutschland.
      Ich war noch nie Fallschirmspringen, aber ich hab' bei Google Earth schon mal irre schnell rangezoomt!! Ich alter Adrenalinjunkie.

      Straefe schrieb:

      warum ist Barca nicht mehr das Mass aller Dinge ? Dr. Fuentes ist vorbei :D :thumbup:


      Die deutschen Dopingärzte können sich deshalb jetzt einfacher von der Konkurrenz abheben. Deshalb ist Bayern München derart physisch überlegen. :D :thumbup:
      Ich war noch nie Fallschirmspringen, aber ich hab' bei Google Earth schon mal irre schnell rangezoomt!! Ich alter Adrenalinjunkie.

      santo schrieb:

      Straefe schrieb:

      warum ist Barca nicht mehr das Mass aller Dinge ? Dr. Fuentes ist vorbei :D :thumbup:


      Die deutschen Dopingärzte können sich deshalb jetzt einfacher von der Konkurrenz abheben. Deshalb ist Bayern München derart physisch überlegen. :D :thumbup:



      Versucht hier jemand die Niederlage des so grossen Dreamteams zu verarbeiten??? :D
      Hauptsache sie gewinnen gegen Winti ;)
      Uuuuhhhhrrrrrrrr, Aaahrrrrrrrrrrr,
      Uuuuhrrrr, Aahhrrrrrrr,
      Ahhhrrrrg!!

      -Chewbacca-
      @Straefe: :)

      Leihst du mir dein Bayern Trikot aus für das Finale?

      @Jabba: Nein, das habe ich bereits nach dem Hinrundenspiel getan. Hmm... da habe ich so meine Zweifel. Schliesslich ist Winti eine Topmannschaft und bei Barcelona steht Pique auf dem Platz! :smilie_schreck:
      Ich war noch nie Fallschirmspringen, aber ich hab' bei Google Earth schon mal irre schnell rangezoomt!! Ich alter Adrenalinjunkie.
      Perfekt, dann kannst du mir sicher eins ausborgen? Am besten das welches dir am wenigsten bedeutet. Zu 99% wird es aber heil wieder zurück gebracht. (Und ansonsten natürlich ersetzt).
      Ich war noch nie Fallschirmspringen, aber ich hab' bei Google Earth schon mal irre schnell rangezoomt!! Ich alter Adrenalinjunkie.

      Kleine Schweizer im grossen Gefecht

      Der Schweizer Verband befindet sich zwischen den Fronten, weil er den amtierenden UCI-Präsidenten zur Wahl nominiert hat – vielleicht ohne zuständig zu sein.

      Christof Gertsch, Meiringen

      Wenn Schwergewichte sich balgen und ein Leichtgewicht sich einmischt, passiert normalerweise: nichts. Im Kampf um das Präsidium des Radweltverbands (UCI) verhält es sich anders. Gut möglich, dass eines der Schwergewichte im September nicht einmal zur Wahl antreten könnte, wenn es nicht die Unterstützung des Leichtgewichts erführe.

      Der Reihe nach: Der Amtsinhaber Pat McQuaid, für die Gegner seit der Affäre um Lance Armstrong das Inbild einer von Vertuschung und Mauscheleien geprägten Funktionärsebene, will für eine dritte Amtszeit kandidieren. Um vom UCI-Kongress gewählt zu werden, muss ihn sein Landesverband Irish Cycling vorschlagen. Doch dort haben sich Widerstände formiert, ideell unterstützt von einer weltweiten Front von Gegnern McQuaids. Der auf dem kurzen Dienstweg getroffene Entscheid, McQuaid zu nominieren, musste nach Einwänden der Basis zurückgezogen werden. Diesen Freitag treffen sich die Vertreter der irischen Radklubs, um demokratisch darüber zu befinden, ob sie McQuaid ins Rennen schicken. Es gibt Leute, die sagen, nur noch eine Minderheit sei ihm gewogen.

      Wider die UCI-Regularien
      Hier kommt das Leichtgewicht ins Spiel, der Verband Swiss Cycling. Der Präsident Richard Chassot, der McQuaid als «guten Freund» bezeichnet, überzeugte den Vorstand Mitte Mai, McQuaid im Namen von Swiss Cycling zu nominieren. McQuaid lebt in der Schweiz, und just seit Anfang Mai ist er Mitglied von Swiss Cycling. Auf die Pressemitteilung, mit der der Entscheid des Vorstands verbreitet wurde, folgte ein Sturm der Entrüstung. Etliche Radfahrer und Vereinsfunktionäre wandten sich mit Anrufen oder E-Mails an den Verband. Die Frage, die auch in der NZZ gestellt wurde: Warum McQuaid in vorauseilendem Gehorsam Unterstützung zusichern, wenn Irish Cycling sie ihm noch gar nicht versagt hat?

      Auch das Ausland reagiert mit Erstaunen auf das exponierte Vorgehen der kleinen Schweizer im Gefecht der Grossen. Swiss Cycling als Vasall McQuaids? Es regt sich Widerstand. Kurt Bürgi, seit Jahren in vielen Rollen Bestandteil des Schweizer Radsports, reicht am Dienstag Klage beim Verbandsschiedsgericht ein. «Ich will wissen, wie der Entscheid im Vorstand zustande kam. Und ob er rechtens ist», sagt er. Tatsächlich ist unklar, ob Swiss Cycling McQuaid überhaupt nominieren durfte. Zwei Passagen in den UCI-Regularien lassen Raum für Fragen. Die eine kann so interpretiert werden, dass McQuaid nicht Mitglied zweier Landesverbände sein darf – womit die Schweizer über eine Frage befunden hätten, die sie nicht betrifft. Die andere besagt, dass der eine Verband den Entscheid des anderen nicht überstimmen darf – was geschehen sein könnte, als die Schweizer den Iren zuvorkamen.

      Der Kläger Bürgi, Chef eines Elite-Radteams, ist bekannt für eine prägnante Anti-Doping-Position und Skepsis den Mächtigen gegenüber. Er bezeichnet sich als Einzelkämpfer, wird diesmal aber sekundiert vom Australier Jamie Fuller. Der Inhaber einer Kleidermarke hat sich einen Namen als Initiator von «Change Cycling Now» gemacht. Der Bewegung gehören der ehemalige Tour-de-France-Sieger Greg LeMond und der Journalist Paul Kimmage an. Gegen Kimmage hatte McQuaid im Zusammenhang mit dem Fall Armstrong eine Verleumdungsklage eingereicht – und nach Armstrongs Geständnis zurückgezogen. Fuller, LeMond und Kimmage sind McQuaids lauteste Gegner. In deren Augen ist der Ire ein Vertreter der alten Garde, umgeben vom Vorwurf, Doping geduldet zu haben. Am Telefon aus Sydney sagt Fuller: «2008 begab ich mich als Sponsor in den Radsport, und ich dachte, der Kampf gegen Doping sei auf gutem Weg. Heute bin ich unsicher. Neue Leute müssen an die Spitze.»

      Angst vor Makarow
      Der bisher einzige Gegenkandidat Mc Quaids ist Brian Cookson, Präsident von British Cycling. Das Schwergewicht McQuaid wirft dem Schwergewicht Cookson vor, ein Lakai des russischen Verbandschefs Igor Makarow zu sein, eines noch mächtigeren Schwergewichts, das kein explizites Interesse am Anti-Doping-Kampf zeigt. Die Angst vor dem Russen war offenbar Chassots Hauptargument, um den Vorstand von seiner und McQuaids Sache zu überzeugen. Mit der Tour de Suisse und der Tour de Romandie, deren Chef Chassot ist, hat die Schweiz zwei Rennen im World-Tour-Kalender. Ein Privileg, das Chassot gefährdet sähe, wenn Makarow die Osterweiterung vorantreiben könnte. Doch gilt auch McQuaid als Globalisierer, der etwa die Entwicklung in Asien mit Verve vorantreibt.

      Der neunköpfige Vorstand folgte Chassots Argumentation, zunächst jedenfalls. Als drei Mitglieder zwei Tage später auf den Entscheid zurückkommen wollten, blieben Chassot und der Rest des Gremiums der ausserordentlichen Sitzung fern. Das bestätigt eine dem Vorstand nahestehende Person der NZZ. Mit Namen will sich niemand zitieren lassen, was zeigt, wie unangenehm es werden kann, wenn ein Leichtgewicht zwischen die Fronten gerät.

      Quelle: NZZ

      Fragwürdig, was Swiss Cycling hier für eine Rolle spielt.
      Andi Möller zum Vorwurf, ein Weichei zu sein:

      «Andere können sich ja gerne vor dem Spiel die Eier hart kochen.»