Eishockey NEWS

      Es ist schon lustig, wie man (angeblich) Gehirnerschütterungen bekämpfen will, aber dann bei einer Attacke von Dauphin, welche in mehrerer Hinsicht jenseits von Gut und Böse ist, nur 4 Spielsperren ausspricht.

      Aber Kristian Kapp spricht im heutigen Tagesanzeiger auch unbequeme Wahrheiten an: Ist das Interesse der Klubs an höheren Strafen vielleicht nicht ganz so gross, weil man möglicherweise nicht nur Opfer, sondern auch potenzielle Täter in seinen Reihen hat?
      Andi Möller zum Vorwurf, ein Weichei zu sein:

      «Andere können sich ja gerne vor dem Spiel die Eier hart kochen.»
      Wie sieht Gerechtigkeit nach diesem Foul aus?

      Unfaire Checks korrekt zu sanktionieren, ist schwierig. Und oft Ansichtssache. Vor allem Fans empfinden die verhängten Sperren regelmässig als zu mild. Es gäbe Möglichkeiten für drastischere Verdikte.

      Noch selten sorgten ein Urteil und eine Sperre unter Schweizer Fans für derart viel Unverständnis wie jene zu Ambris Laurent Dauphin und seiner Attacke gegen Tyler Moy. Taxiert wurde sie als unerlaubter Körperangriff. Das Verdikt von vier Sperren verursacht Empörung, da es angesichts der Art des Fouls als deutlich zu mild angesehen wird. Dauphin sprang Moy rund einen Meter von der Bande entfernt und mit ausgestrecktem Stock an.

      Natürlich muss stets berücksichtigt werden, dass die korrekte Ahndung unfairer Checks im Eishockey eine besondere Herausforderung ist. Nur schon die Unterscheidung zwischen unfair und fair spaltet selbst Experten regelmässig.

      Weil im immer schnelleren Spiel fast schon akzeptiert werden muss, dass live bei weitem nicht alles korrekt bewertet werden kann, stehen nun vor allem die Rechtssprecher in der Kritik. Sie sind es, die in höherer Instanz die Fouls nachträglich beurteilen und mit Sperren sanktionieren; in der National League können sie auf Bilder von sieben oder mehr Kameras zurückgreifen.

      Fouls werden in drei Kategorien eingeteilt
      Es sind dies die Player Safety Officers (PSO), die Ankläger, sowie der Einzelrichter, die aktiv werden. Als PSO amten die ehemaligen Spieler Ryan Gardner und Dale McTavish; sie sichten die Videos aller potenziellen Fälle und geben dem Einzelrichter Karl Knopf und seinem Stellvertreter Reto Annen, zwei Juristen, Empfehlungen bezüglich Sperren ab.

      PSO und Einzelrichter unterscheiden jeweils zwischen drei Kategorien von Vergehen. In Kategorie 1 (maximal 1 Spielsperre) fallen Fouls, welche «unabsichtlich, mit leichter Fahrlässigkeit oder geringer Wucht erfolgen». Kategorie 2 (2 bis 4 Sperren) sind «Checks, welche bewusst ausgeführt werden, eine erhebliche Rücksichtslosigkeit (…) und Wucht beinhalten oder sonst als überdurchschnittlich gefährlich beurteilt werden müssen». Kategorie 3 (5 oder mehr) kommt zur Anwendung, wenn «sich die Qualifikationsmerkmale häufen oder sogar Vorsatz vorliegt». Tönt kompliziert? Ist kompliziert.

      Die Empfehlung der PSO bei Dauphin war Kategorie 2, der Einzelrichter folgte dieser und entschied sich für die höchstmögliche Strafe (4 Sperren). Liest man Teile seiner Begründung («Der Check war völlig übertrieben», «Der Beschuldigte hat so ziemlich alles falsch gemacht», «Solche Frust- oder Kamikaze-Aktionen wollen wir (…) nicht sehen»), fragt man sich aber auch: Was braucht es für Kategorie 3?

      Die Aktion sei «gerade noch knapp als Kategorie 2» zu bewerten, weil der Einzelrichter als strafmildernd taxiert, dass Dauphin seinen Gegner Moy an der Schulter und nicht am Kopf getroffen habe und er sich in seiner Stellungnahme «entschuldigt und aufrichtige Reue gezeigt habe». Beides lässt aufhorchen: Der PSO schreibt in seiner Empfehlung nicht von der Schulter, sondern vom Nacken als Kontaktpunkt – es herrscht also selbst unter Experten keine Einigkeit, und je nach Kamera lässt sich für beide Seiten argumentieren.

      Zudem ist es schwierig, nachzuvollziehen, warum eine Entschuldigung den Ausschlag bei der Kategorisierung geben soll. Offen bleibt, ob es eine Rolle spielte, dass Moy (zufällig) unverletzt blieb, was auch Fragen aufwerfen würde.

      Die Mehrheitsmeinung über die zu milde Strafe ist gemacht. Doch nicht alle sehen es so, sondern finden das Urteil angemessen. Denn im Eishockey ist es nicht unüblich, auch die Rolle des Gefoulten zu berücksichtigen, so schlimm die Bilder auch aussehen mögen. Was als Täter-Opfer-Umkehr kritisiert werden kann, hat aber einen Grund: In einem derart schnellen und physischen Sport, der auf einer von harten und hohen Banden umgebenden Eisfläche gespielt wird, beeinflusst nicht selten auch das Verhalten des Gecheckten den Ausgang der Aktion. Im Falle Dauphins fällt zum Beispiel auf, dass Moy rund einen Meter vor der Bande hart abbremst, statt ihre Nähe zu suchen.

      Mehr Spielsperren pro Kategorie wären möglich
      Und dann gibt es auch diesen Aspekt: Es sind nicht nur die Fans, die bei milden Urteilen den Schutz der Athleten vermissen. Fast nie werden Spieler für mehr als sieben oder acht Spiele gesperrt, selbst diese Zahlen werden nur selten und meist nur für Wiederholungstäter ausgesprochen. All das ist auch bei den Clubs ein Thema. Die Lakers gingen sogar den unüblichen Schritt der Berufung und forderten vom Verbandssportgericht eine höhere Sperre gegen Dauphin, wenn auch vergeblich: Es blieb auch nach der Neubeurteilung durch die noch höhere Instanz bei den vier Spielsperren.

      Bloss: Würden die Clubs grundsätzlich längere Sperren wollen, hätten sie ein Mittel dazu. Die Anzahl der Sperren innerhalb der Kategorien ist nicht in Stein gemeisselt und könnte durch die Liga angepasst werden. Einer der Gründe, warum dies nicht geschieht, dürfte auch dieser sein: Jeder Club findet sich irgendwann in der Rolle des Angeklagten wieder. Ist es ihm dann lieber, wenn der eigene (Star-)Spieler für 5 oder für 15 Spiele aus dem Verkehr gezogen wird? Es ist jedem und jeder selber überlassen, die Antwort auf diese Frage zu finden.

      Quelle: Kristian Kapp, Tagesanzeiger
      Andi Möller zum Vorwurf, ein Weichei zu sein:

      «Andere können sich ja gerne vor dem Spiel die Eier hart kochen.»
      Martin Steinegger zu Blick:

      «Kessler und Künzle sind zwei gute Beispiele. Sie kamen zu uns, weil sie bei ihren vorherigen Vereinen eine kleine Rolle hatten. Bei uns sind sie durch unsere Erfolge in den letzten Jahren gewachsen. Dadurch ist das Interesse anderer Vereine gross geworden und jetzt ist ein Punkt erreicht, bei dem wir finanziell nicht mehr mithalten können. Nun müssen wir eben die Nächsten finden, die den Weg mit uns gehen wollen. Ich weiss nicht, wie es von Aussen wahrgenommen wird – aber wir sind weit davon entfernt, ein Klub zu sein, der die höchsten Löhne zahlen kann. Das ist ein Fakt.»

      Heisst das der HCD Kessler mehr bezahlen kann als Biel?
      Der Name auf der Vorderseite ist viel wichtiger als der auf der Rückseite.

      Harte Arbeit schlägt Talent, wenn Talent nicht hart arbeitet.
      Ich denke bei so vielen auslaufenden Verträgen steigt die Lohnsumme automatisch etwas, da viele auf eine Lohnerhöhung hoffen. Nach dem Erfolg der letzten Jahre werden die Spieler auch aufgrund ihrer Leistung den Wert erhöht haben. Das Biel nicht alle halten kann, ist fast schon klar. Sollte in Davos ein Prassel oder Wieser gehen wird sicher auch eine entsprechende Lohnsumme für Kessler frei.
      Bisschen vermessen von Steinegger zu jammern. Top Stadion mit Gastronomie ( sehr gut sogar und man wird immer top bewirtet), Stadion fast immer sehr gut ausgelastet. Weltklasse Spieler aus Finnland in ihren Reihen. Tissot im
      Rücken....Forster, Cunti und Brunner waren damals bestimmt nicht zu Fallobst Preisen zu haben. Und, dass Rathgeb aber auch Kessler zurück zu ihren Stammclubs wollen ist nichts vermessenes
      .

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von „Bono“ ()

      War gestern in Chloote ein Fussballspiel?

      Schande!!

      Auch wenn die Medien ev ein wenig übertreiben: Emotionen ja, Randale nein.

      Jeder Besucher im Stadion und davor, kann seinen Teil beitragen, dass dies bei Einzelfällen bleibt und wir nach wie vor auch viele Kinder und Familien in den Stadien sehen können. Dies sind die Fans von morgen!

      Bandenhobler schrieb:

      halil schrieb:

      Künzle wie erwartet zum EVZ.
      Ausverkauf in Biel?

      Biel steht vor einem gewaltigen Umbruch. JvP, Künzle, Rathgeb, Kessler weg. Brunner, Cunti, Forster werden auch nicht jünger.


      Gemäss watson.ch soll auch Luca Hischier die Bieler verlassen. Scheinbar hat er einen langfristigen Vertrag bei Genf unterschriftsbereit.
      Du muss die Tschegg fördig maken
      Luca Hischier gefiel mir schon bei uns sehr gut, bevor man ihn gegen Nussbaumer tauschte (den ich noch besser finde). Hischiers Problem sind die zahlreichen Verletzungen, die ihn immer wieder plagen. Daher erstaunt mich in seinem Fall ein langfristiger Vertrag.

      Dass bei Biel gerade dermassen viele Spieler auf einmal gehen, finde ich speziell. Einen solch massiven Umbruch zu bewältigen, dürfte alles andere als einfach werden.
      Andi Möller zum Vorwurf, ein Weichei zu sein:

      «Andere können sich ja gerne vor dem Spiel die Eier hart kochen.»

      Stolte-Benrath schrieb:

      Dass bei Biel gerade dermassen viele Spieler auf einmal gehen, finde ich speziell. Einen solch massiven Umbruch zu bewältigen, dürfte alles andere als einfach werden.


      Und genau das macht mich etwas "nervös" im Falle von Dominik Egli. Die "Kriegskasse" der Bieler ist mit diesen vielen Abgängen sehr gut gefüllt. Und ein Egli steht bei Steinegger sicher ziemlich weit oben auf dem Zettel.
      Du muss die Tschegg fördig maken