Matthias Lauber verstorben

      Matthias Lauber verstorben

      Montag, 7. Juni 2010, 23:03 Uhr - Martin Merk
      Matthias Lauber gestorben
      Der ehemalige NLA-Torhüter Matthias Lauber ist im Alter von 33 Jahren gestorben. Der gebürtige Zermatter verstarb völlig unerwartet am Sonntagnachmittag.
      Lauber spielte in seiner Karriere für Visp (Junioren), Ambrì (Junioren), Lausanne (NLB), Zug (NLA), Sierre (NLB), Biel (NLB), Rapperswil-Jona (NLA), Fribourg-Gottéron (NLA), Lugano (NLA), die SCL Tigers (NLA), La Chaux-de-Fonds (NLB) und zuletzt bei Sierre (NLB). Mit Lugano holte er 2003 einen Meistertitel. Lauber spielte für die Schweizer Junioren-Nationalmannschaft auch an den U20-Europameisterschaften.

      Seit 2006 war Lauber nicht mehr als Eishockey-Profi aktiv und war in seiner Walliser Heimat in der Privatwirtschaft tätig.


      Seinen Angehörigen in dieser schweren Zeit viel Mut, Zuversicht und mein Beileid.
      @ alte steibock
      Ich denke nicht, dass es sehr angebracht ist in diesem Theard nach Jinman zufragen.


      Was heute morgen in der gratis Zeitschrift stand hat mich schon einwenig zum nachdenken gebracht. Lauber soll wie Robert Enke an Depressionen gelitten haben...
      # 18 Grégory Sciaroni
      Es ist nicht angebracht in diesem Theard nachzufragen wo er spielt, dass er TEAM-Kollege war ist mir bewusst. Allerdings hat sich Lauber im 2006 aus dem Eishockey-Zirkus zurück gezogen. Desshalb verstehe ich die frage nach Jinman nicht ...



      R.I.P. Matthias Lauber
      # 18 Grégory Sciaroni

      alte steibock schrieb:

      Komisch, hier keine Antwort von Forümlern.

      R.I.P. Mättu

      PS. weiss hier jemand wo Jinmann spielt?


      sorry alter bock, was soll man denn hier gross antworten?
      soll hier jeder forümler RIP schreiben?

      ist ja wiedermal geil wie du ihm ein übernamen gegeben hast.
      unsäglich dein eintrag! und dann noch nach jinmann fragen? baileyz hat recht, das gehört nun definitiv nicht in diesen thread!

      aber wenn es dich nun glücklich macht.

      R.I.P Matthias Lauber

      übrigens, es war selbstmord, gleiche probleme wie robert ehnke hatte!
      ich finde das beängstigend, dass so viele Spitzensportler an Depressionen leiden.

      Früher hiess es, wenn man sich zurückzieht, fällt man in Depressionen.
      Nun sind es Sportler welche alle in einem Mannschaftssport aktiv sind.

      Solche, welche sich den Sport zur 2. Familie gewählt haben.


      Trotz allem..
      Mein herzlichstes Beileid. Es muss schrecklich sein, einen Menschen unter diesen Umständen urplötzlich zu verlieren.
      ..... wer ist der beste Liebhaber? .....
      ÖTZI - seit 2000 Jahren in der Spalte und noch immer steif!! :schmeissweg: :schmeissweg: :schmeissweg: :schmeissweg: :schmeissweg: :schmeissweg: :schmeissweg:

      R.I.P. Matthias Lauber

      Eine sehr tragische Geschichte und wiederum diejenige eines Familienvaters. Von aussen ist es als Laie immer schwierig nachvollziehbar, wie jemand seine Kinder zurücklassen kann und stattdessen den Freitod wählt. Es hiess, er habe den seinerzeitigen Tod seines Vaters nicht verkraftet, doch dies allein kann meines Erachtens kaum die Ursache, sondern höchstens der Anlass für die Depressionen sein.

      Vielleicht kann uns Dylan hier weitere Informationen liefern und zwar auch dazu, ob ein Zusammenhang zum Mannschaftssport (allenfalls gar zur Goalieposition, wo oftmals ein verstärkter öffentlicher Druck vorherrscht) hergestellt werden kann oder vielmehr - wie ich es vermute - ein Abbild der Gesellschaft vorliegt und es im (Team-)Sport, wie in der übrigen Gesellschaft, viele an Depressionen erkrankte Personen gibt.
      Andi Möller zum Vorwurf, ein Weichei zu sein:

      «Andere können sich ja gerne vor dem Spiel die Eier hart kochen.»

      Stolte-Benrath schrieb:

      habe den seinerzeitigen Tod seines Vaters nicht verkraftet


      aber stolte-Benrath: dann hätte er doch genau wissen müssen, wie seine Kinder nun darunter leiden.
      hätte er einfach eine auszeit aus allem genommen, und wenn er für 5 jahre irgendwo in eine Alphütte umgezogen wäre, hätte sein kleiner Sohn doch noch einen "Papi" gehabt.

      solche gründe sind nicht nachvollziehbar. (aber was ist heutzutage noch nachvollziehbar.?! :nein: )
      ..... wer ist der beste Liebhaber? .....
      ÖTZI - seit 2000 Jahren in der Spalte und noch immer steif!! :schmeissweg: :schmeissweg: :schmeissweg: :schmeissweg: :schmeissweg: :schmeissweg: :schmeissweg:
      Es hat hier niemand Leute mit Depressionen oder gar den Selbstmord verurteilt. Es empfiehlt sich manchmal, die Beiträge genauer zu lesen, bevor man antwortet...

      Wer glaubt, er diene der Sache, wenn er sie tabuisiert, der befindet sich definitiv auf dem Holzweg...
      Andi Möller zum Vorwurf, ein Weichei zu sein:

      «Andere können sich ja gerne vor dem Spiel die Eier hart kochen.»
      Lieber Stolte-Benrath,

      wenn du mich so direkt fragst, kann ich natürlich nur Vermutungen anstellen, denn vom konkreten, grossen und stillen Leiden von Lauber, das ihn in den Freitod getrieben hat, habe ich keine Ahnung und auch nichts weiteres darüber gelesen. Meine Vermutung geht aber in die gleiche Richtung, wie Deine eigenen. Bei einem Suizid herrschen immer ganz besondere Verhältnisse, und für die Angehörigen und Freunde, oder auch "Fans", wenns um Sportler geht, ist es ebenfalls besonders schmerzhaft, weil die Ursachen sehr oft im Dunkeln bleiben und das erzeugt dann die bekannten Schuldgefühle bei den engsten Angehörigen und Freunden. Man hat keinen sichtbaren Grund, keinen Bösewicht, den man anklagen und verdammen könnte, keinen Schuldigen, den man dingfest machen und auf den man den Hass und die Wut richten könnte. Drum sind auch die Angehörigen brutal alleine und lange in sich eingeschlossen. Ganz schlimm ist es, wenn Kinder vor den Eltern via Suizid sterben.

      Man sucht also überall Erklärungen und Gründe, weil man keine sicheren Anhaltspunkte hat, wie z.b. bei einem Verbrechen, oder bei einem Unfall, einem Krieg, einer Katastrophe, die man dann alle mindestens mit "Schicksalschlag", oder für die Gläubigen mit "Gottes Wille" erklären kann. Bei einem Suizid geht das nicht. Und drum sagt man dann allerlei, z.B. er habe den Tod des Vaters nicht verkraftet, oder man nimmt an, dass schwere Depressionen und Selbsttötungen bei so fitten und trainierten, oder berühmten Menschen wie Spitzensportler, Musikern, etc. nicht vorkommen könne, was natürlich eine grosse Illusion ist. Der Tod der eigenen Eltern ist zwar ein sehr wichtiger und trauriger Moment und Einschnitt im Leben eines Menschen, aber ich würde behaupten, dass mehr als 95% der Menschheit diesen Verlust letztlich ziemlich gut verkraftet nach einer längeren Phase der Trauer und des Abschieds. Und Torhüter sind selbstverständlich nicht stärker gefährdet, als irgendwelche anderen Menschen. Auch Mannschaftssportler nicht -im Gegenteil: Gute soziale Bindungen ermöglichen eher, dass man auch in der Not keine Hemmungen hat, sich Freunden und Bekannten anzuvertrauen, oder eine Psychotherapie aufzusuchen.

      Ich vermute eher, dass Lauber - wie bei den meisten "gelungenen" Selbsttötungen- sehr isoliert war und sich schon lange sehr eingeschlossen hat, weil er unter ganz starken Depressionen gelitten hat und keinen Ausweg fand, möglicherweise auch keine Therapie aufsuchen wollte. Schwere Depressionen gehören zu den schmerzvollsten, grausamsten und schlimmsten psychischen Krankheiten, die es gibt. Es ist vereinfacht gesagt die Hölle, die darin besteht, dass es keine Gefühle mehr gibt. Das "Gefühl der Gefühllosigkeit" (Leichte depressive Verstimmungen kennen alle Menschen zwischendurch. Sie sind ganz normal und gehören zum Leben.)

      Medikamentös kann man heute in Begleitung einer Therapie viel auffangen, aber eine "Garantie" gibt es bei ganz schweren Depressionen nicht. Plötzliche, totale, soziale Isolation und Rückzug aus allen Beziehungen sind ernsthafte Anzeichen für gröbere Probleme in Richtung Depression. Schwere Depressionen sind die häufigste Ursache für einen Suizid. Man könnte noch sagen, dass merkwürdigerweise hochentwickelte Industrie-und Wohlstandsländer oft sehr hohe Suizidraten haben. Darüber könnte man lange diskutieren. Die Schweiz hat z.B. eine sehr hohe Suizidrate, Appenzell auch und auch das Glarnerland, auch abgelegene Berggebiete.

      Nur in den allerseltensten Fällen trägt jemand die Schuld an einem Suizid. Das gibt es nur in absoluten Extremsituationen, wie Folter, Krieg, Gräueltaten, oder bei Massenmorden, wie z.B unter den Nazis damals. Aber Depressionen haben in den letzten 20 jahren stark zugenommen. Man kann aber die meisten Formen gut behandeln, wenn jemand früh genug Hilfe sucht.
      Unsere Heimat ist die Schweiz. Aber die Heimat der Schweiz ist Europa. (Peter von Matt)

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Dylan“ ()

      Meines Erachtens ist die hohe Suizid Quote in den Industrieländer darauf zurück zu führen, dass wir in unserer Wohlfahrt resp. Wohlstands Gesellschaft die wirklichen Werte des Lebens nicht mehr erkennen oder nicht mehr wahrnehmen. Der Druck, Leistung zu bringen und zu genügen, ist allgegenwärtig und je höher man steigt, je grösser wird der Druck. Der Grat zwischen Erfolg und Misserfolg wird immer dünner, und das Risiko abzustürzen grösser. Wenn noch persönliche Schicksale dazukommen, werden kleine Problem, zu unüberwindbaren Hindernissen. Die Perspektive auf das Gesamte wird immer stärker eingeschränkt und man sieht nur noch die Probleme, welche einem umgeben. Der Rückzug in eine isolierte Welt, ist der erste Schritt, Gewohnheiten werden geändert und das Gesellschaftliche Leben wird Stück um Stück vernachlässigt. Familienangehörige bekommen meistens nicht viel mit, da dieser Prozess schleichend ist und man sich mit billigen Entschuldigungen (bsp. bin heute nicht zwäg) zufrieden gibt, Hauptsache es gibt keinen Streit oder Diskussionen. Das Gesellschaftliche Leben, hat sich seit der Erfindung des World Wide Web, in eine andere Richtung bewegt, man kommuniziert heute über die Technik (Chat, SMS) und verliert so den Bezug zur Persönlichkeit des Gegenüber. Die Gestik, Mimik, Tonlage, alles entfällt und man kann auch Probleme nicht mehr erkennen, seien diese Physisch oder Psychisch, denn Texte sagen vieles aus, verstecken dennoch viel mehr. Ich bin nach wie vor der Meinung, dass es nie die grossen Dinge sind, welche uns aus den Bahnen werfen, es sind immer die kleinen und unscheinbaren, welche uns vor viel grössere Probleme stellen, als wir imstande sind zu verarbeiten. Wenn ich bedenke wie unser Körper funktioniert und die genetische Grundfunktion (Überleben um jeden Preis) nicht mehr greift, dann muss dieser Zustand die Hölle sein. Vielleicht ist es vergleichbar mit extremen Zahnschmerzen und der Suizid ist das ziehen des Zahnes. Dennoch haben solche Meldungen etwas positives: Man besinnt sich wieder den eigenen Werten und für einen kurzen Augenblick, erscheinen die eigenen Probleme in weite Ferne gerückt und man sieht es wieder realistischer.
      Nur wer ständig die Wahrheit sagt, braucht sich keine Gedanken darüber zu machen, was er gesagt hat.

      Faulheit und Feigheit sind die Grundlage der Unmündigkeit.

      Es gibt keine dumme Menschen, es gibt nur solche, die etwas Pech beim denken haben!

      Arroganz ist die Kunst, auf seine eigene Dummheit stolz zu sein.

      Fan since 1979
      @Zwilling
      Starker Beitrag !!
      Tatsächlich muss man auch gesellschaftliche Faktoren diskutieren, auch wenn im Suizid ein ganz eigenes, persönliches Drama zum Ausdruck kommt. Stimmt: Wir haben uns in den industrialisierten Ländern eine völlig illusionäre "Wunscherfüllungs-Maschinerie" eingerichtet, in der alle glauben, man könne alles kaufen und erreichen, z.B. auch so wichtige Dinge wie Vertrauen, Liebe, Sex und Zuwendung. Auf diese "künstliche" Weise werden Beziehungen immer mehr ausgehöhlt und leer. Die sogenannten "Facebook-Freunde" sind in den meisten Fällen letztlich eben keine echten Freunde, sondern die Abstraktion davon. Wenn Beziehungen und das Zusammenleben von Menschen und Völkern nur noch nach dem narzisstischen und egoistischen Prinzip laufen: "Was nützt mir der andere? Wo profitiere ich am meisten und am schnellsten ?" usw. dann wird alles ziemlich kalt im Leben. Die entsetzliche Ölkatstrophe am grossen Golf ist für mich ein Symbol dieser egoistischen Profit-und "Anything-Goes-Entwicklung" der reichen Industrieländer und nicht nur ein Problem von BP
      Unsere Heimat ist die Schweiz. Aber die Heimat der Schweiz ist Europa. (Peter von Matt)
      entschuldigt, wenn das so rübergekommen ist.
      ich wollte niemanden verurteilen oder abstempeln.

      habe mir so einzelne Überlegungen gemacht, um vielleicht das Ganze versuchen zu verstehen.
      ..... wer ist der beste Liebhaber? .....
      ÖTZI - seit 2000 Jahren in der Spalte und noch immer steif!! :schmeissweg: :schmeissweg: :schmeissweg: :schmeissweg: :schmeissweg: :schmeissweg: :schmeissweg: