HCD News

      Wenn vom HCD, Lugano und Bern die rede ist und mit 2 verhandelt wird, würde es mich überraschen wenn der HCD bei den 2 wäre mit denen verhandelt wird.
      Vor 5 Jahren vielleicht......aber heute?!!
      Wer kämpft, kann verlieren, wer nicht kämpft, hat schon verloren.
      Besserwisser, das sind die Klugscheisser unter den Dummköpfen.(Gerhard Uhlenbruck)
      Die Freiheit ist nicht die Willkür, beliebig zu handeln, sondern die Fähigkeit, vernünftig zu handeln. (Rudolf Virchow)
      Denk daran, dass schweigen manchmal die beste Antwort ist. (Dalai Lama)
      Kritisches Fragestellung im Blick-Interview, die Antworten überzeugen mich jedoch nicht immer. Lassen wir das....
      Schon mehrmals habe ich angetönt, dass Davos zu einem gewissen Erfolg verdammt ist. Und jetzt werden wir von der Vergangenheit eingeholt. Wenn man ständig erzählt, dass man in der Zukunft kleinere Brötchen backen muss, dann kann man doch nicht erwarten, dass ein Corvi bei uns bleibt. Ebenso wenig zieht das noch Spieler nach Davos, die sehen und hören das natürlich auch. Als Sportler willst du erfolgreich sein.
      Früher machte man den Standortnachteil mit dem Erfolg wett, heute ist das vorbei. Man steckt in einem Teufelskreis....
      «Wir sind im Moment nicht mehr der HC Davos der letzten Jahre»

      Der HC Davos befindet sich in einer schwierigen sportlichen Situation. Für Arno Del Curto, seit 1996 Cheftrainer beim Bündner Traditionsklub, stellt die aktuelle 
Platzierung (Rang 11) eine neue Situation dar. Del Curto gibt aber nicht auf, glaubt an ein positives Ende und verspricht den Ligaerhalt des HCD.

      Als eine Wohlfühloase kann man das gleichzeitig als Umkleidekabinedienende Trainerbürovon Arno Del Curto in der Vaillant-Arena nicht bezeichnen.Ein wegen der Umbauarbeiten in derEishalle unaufhörlich knatternder Presslufthammer lässt eine vernünftige Unterhaltung kaum zu.Den HCD-Trainer scheint das wenigzu stören. Er hat eine andere Baustelle, die er aktuell zu bearbeiten versucht. Nie zuvor in seiner 22-jährigen Tätigkeit beim Bündner Traditionsklub ist das Team des 62-jährigen Engadiners schlechter in die Meisterschaft gestartet. Interviews meidet Del Curto nicht allein wegen der schlechten Resultate, so wie der Teufel das Weihwasser fürchtet. Im Gespräch mit den Chronisten dieser Zeitung macht er eine Ausnahme, spricht über Fehler, über seine Arbeit mit dem Team und dass seine Zeit an der Bande des HC Davos irgendwann auch zu Ende gehen wird.

      Arno Del Curto, beginnen wir das Gespräch mit einer schwierigen Frage. Einverstanden?

      ARNO DEL CURTO: Vielleicht gebe ich dann einfach keine Antwort.

      Versuchen wir es trotzdem. Wie sehr nimmt Sie die aktuelle Situation des HC Davos her?

      Ich kann das bewältigen. Wir sind daran, das zu ändern. Nach dem 1:8 gegen Zug im letzten Heimspiel habe ich erstmals zu mir gesagt: «Was soll das?» Obwohl es leichte Gegentore waren und ich weiss, dass wir in den Heimspielen Schwierigkeiten haben, war das nicht gut.

      Man kann die 1:8-Schlappe auch kritischer beurteilen und von einer unerklärbar schwachen Leistung sprechen.

      Mir war immer bewusst, dass es in dieser Saison schwierig werden würde. Man musste damit rechnen, dass wir Probleme bekommen könnten. Anders Lindbäck stiess vier Tage vor dem Saisonstart zu uns und Anton Rödin, als die Saison schon begonnen hatte. Shane Prince ist ein Spieler, der aus der NHL kam und sich an die Verhältnisse in der Schweiz gewöhnen muss. Perttu Lindgren habe ich zu früh eingesetzt. Er hat eineinhalb Jahre nicht gespielt. Das war ein Fehler,ich wollte es mit ihm einfach probieren. Das ging nicht auf.

      Zeit hat der HCD nicht. Der Rückstand auf Rang 8 beträgt bereits zehn Punkte.

      Die jungen Spieler brauchen diese Zeit. Das ist normal. Sie sind es sich nicht gewohnt, so lange auf dem Eis zu stehen und Verantwortung zu übernehmen. Bei ihren vorherigen Klubs spielten sie vielleicht zwei, drei Minuten. Hier plötzlich 12 oder 16, auch am Ende einer Partie. Das ist nicht so einfach. Dazu sind ein Haufen andere Sachen gekommen, die im Team nicht gestimmt haben.

      Zum Beispiel?

      Viele Punkte. Ich mag eigentlich darüber nicht sprechen. Es ist normal, dass es in einem Team Phasen gibt, in denen nicht alles aufgeht. Auch ein Klub wie der HCD kann davon befallen werden. Darum herrscht trotz der aktuellen Situation keine Panik. Natürlich waren einige Heimspiele und speziell der Zug-Match nicht gut. Da dachte ich auch: «Au, au, au.» Dann kam gegen die SCL Tigers aber das, was es braucht. Das, was ich mir erhoffte. Ich habe Lindbäck in Langnau wieder aufgestellt. Damit hatte wohl niemand gerechnet.

      Die Personalie Lindbäck ist trotzdem umstritten. Das kurzfristige Engagement des Schweden war für Joren van Pottelberghe und Gilles Senn ein Schlag ins Gesicht. In Davos steht aktuell ein Torhüter zu viel auf der Gehaltsliste.

      Das ist sicher nicht optimal und hat für Unruhe gesorgt. Lindbäck erst so kurz vor dem Saisonstart zu verpflichten, war für unsere Situation nicht förderlich. Wir schauen uns jetzt nach einer Lösung für einen unserer Torhüter um. Wenn wir nun aber einen definitiv abgeben und sich einer der zwei anderen nächste Woche verletzen und ausfallen würde, würdet Ihr Journalisten uns genau dafür kritisieren.

      Für Sie ist Lindbäck aber die erhoffte Verstärkung?

      Ich habe vor seinem Engagement gesehen, was er kann. Ich sehe das auch jetzt jeden Tag im Training. Er ist daran, seinen Stil zu ändern. Er muss mehr gegen den Puck gehen, länger stehen bleiben und sich anders verschieben. Unser Torhütertrainer Marcel Kull arbeitet jeden Tag hart mit ihm. Diese Situation ist für Lindbäck nicht einfach. Er hat im letzten Match gegen die SCL Tigers aber bewiesen, was er kann und dass er ein Weltklassetorhüter ist.

      Wenn Davos kein Torhüterproblem hat, was ist es dann? Oder anders gefragt: Was muss sich beim HC Davos ändern, damit er weniger oft verliert?

      Wir dürfen nicht vergessen, dass wir eine Stiländerung vollzogen haben. Die Zeiten, als wir einfach nach vorne stürmten, sind vorbei. Auswärts spielen wir defensiv besser als in den Heimspielen. Kommt dazu, dass wir zu Hause meist gut starteten. Dann kam jeweils das erste Gegentor, und in den Köpfen der Spieler begann es zu drehen. Sie dachten immer nur, dass sie wie in früheren Jahren spielen müssen. Das müssen wir korrigieren. Meine Spieler haben noch nicht begriffen, dass sie auch zu Hause defensiv auftreten dürfen. Die Spieler müssen sich befugt sehen, das umzusetzen. Nur so geht das. Das müssen sie lernen. Wir dürfen auch in der Vaillant-Arena wie in Langnau auftreten. Daran arbeiten wir intensiv.

      Wie wichtig war es für Ihr Team und insbesondere für die Moral, dass die letzte National-League- Partie vor dem zehntägigen Meisterschaftsunterbruch im Emmental gewonnen werden konnte?

      Für das Selbstvertrauen der Spieler war das sehr wichtig, klar. Gleichzeitig war es für mich aber unwichtig. Wir hatten uns zuvor, abgesehen vom Match gegen Zug, schon gesteigert. Die Mannschaft ist es sich noch nicht gewohnt, einen Vorsprung zu verwalten. Auswärts hat es schon ganz gut geklappt. Bei den Heimspielen nicht. Wir sind im Moment nicht mehr der HC Davos der letzten Jahre. Wir sind aber noch immer im alten Rhythmus, spielen Pässli ums Tor herum. Das geht nicht. Wir müssen schiessen, schiessen, schiessen. Wir brauchen dreckige Tore, wir müssen Abpraller provozieren. Im Moment fehlt uns halt die Geduld, um das Spiel zu kontrollieren. Das wird aber schon. Diese Anpassung braucht Zeit.

      In der aktuellen Situation müssten Akteure wie Felicien Du Bois, Andres Ambühl, die Wiesers oder Enzo Corvi mehr Verantwortung übernehmen. Diese routinierten HCD-Spieler blieben bisher auch blass.

      Die Situation ist für sie ebenfalls neu und zugleich schwierig. Auch sie müssen damit umzugehen lernen, dass der HCD anders auftreten muss als in den letzten Jahren. Es sind aber nicht einer oder zwei Spieler gefordert. Wir müssen alle das Gleichgewicht zwischen Offensive und Defensive finden. Das schaffen wir nur gemeinsam. In der Garderobe ist die Stimmung gut. Die Mannschaft lacht viel.

      Dann wird alles gut?

      Es kam einfach alles Schlechte auf einmal zusammen. Was ich mir vorwerfen muss, ist einzig, dass ich di Situation unterschätzt habe. Wir haben jedes Jahr mehrere Spieler abgegeben. Wir haben in den letzten Jahren oft Verletzte mit jungen Spielern ersetzt, ersetzen müssen. Immer ist das aufgegangen. Immer hatten wir Erfolg. In diesem Jahr zeigt sich nun, dass das nicht immer gut geht. Jetzt geht es nicht mehr. Wir haben diese Stärke nicht mehr, es ist alles schwieriger geworden.

      Erstmals seit Ihrem Amtsantritt in Davos wurden Sie zuletzt heftigst kritisiert – und sogar infrage gestellt. Tut das weh?

      Das ist egal. Mich bringt das nicht um. Ich kann damit umgehen. So sind die Medien. Kritik gehört dazu. Als wir Erfolg hatten, haben wir gelacht, waren wir glücklich. Dass ich nicht daran denke, ob ich weitermachen soll, liegt daran, dass ich genau weiss, woran es liegt. Irgendwann kommt aber auch bei mir der Tag, wo alles zu Ende geht. Ich bin überzeugt, dass wir mit diesem jungen Team schon bald zurück sind und der HC Davos eine grosse Zukunftsperspektive hat.

      Arno Del Curto denkt also nicht ans Aufgeben?

      Nein, warum auch? Ich habe nie aufgegeben. Wir sind daran,uns zu verbessern – und wir werden uns immer weiter verbessern (überlegt). Wenn man Erfolg hat, wird man gefeiert. Wenn man keinen Erfolg hat, wird man für die gleiche Arbeit kritisiert und hinterfragt. Nun trifft es halt mich. Damit muss und kann ich umgehen. Es hat schon andere getroffen. Die russischen Topvereine ZSKA Moskau und St. Petersburg hatten auch grosse Probleme. Es traf auch schon Klubs wie die Chicago Bulls und im Fussball Real Madrid. Borussia Dortmund hat es auch schon getroffen. Manchester City und Manchester United auch. Irgendwann trifft es alle. Nun sind wir dran. Es kommen sicherlich wieder bessere Tage. Man muss daran glauben und jeden Tag hart arbeiten. Ich weiss genau, wohin ich will. Ich will die Playoffs erreichen – nichts anderes.

      Haben Sie selbst den Moment des Rücktritts verpasst?

      Eigentlich hätte ich 2015 nach dem Meistertitel gehen müssen. Aber dann folgte diese unglaublich tolle Saison mit der Champions Hockey League und den Reisen nach Skandinavien. Wir haben den schwedischen, finnischen und tschechischen Meister rausgeworfen. Das war toll. Das hat mich gefreut. Auch die Saison danach war toll. 2017 verpassten wir den Play-off-Final gegen Zug nur knapp. Und jetzt kann ich ja nicht gehen. Sonst heisst es plötzlich: Der Del Curto hat den Klub im Negativen verlassen.

      Es wird aber nicht einfacher. Hat der HC Davos seine Anziehungskraft etwas verloren?

      Nein, das würde ich nicht sagen. Aber die jungen Spieler überlegen sich heute halt zweimal, ob sie nach Davos kommen wollen. Das Leben spielt in der Stadt. Dort gibt es Schulen, Ausbildungsplätze, Bars und so weiter. Überhaupt muss ich mit den Spielern von heute ganz anders umgehen als früher. Sie hätten wohl mehr Mühe, wenn ich sie so anpacken würde wie damals.

      Trotzdem fordern Sie Ihre jungen Spieler, verlangen viel von ihnen und geben ihnen Eiszeit.

      Das gehört dazu. Es wächst ein grosses Team heran. Davyd Barandun, Dominic Buchli, Julian Payr, Thierry Bader, Yannick Frehner, Sven Jung, Luca Hischier, Tino Kessler, Dario Meyer und Dominic Weder – da

      wird was draus. Chris Egli, Fabian Heldner und Marc Aeschlimann sind ebenfalls noch jung. Dazu kommen weitere Spieler unserer Elite-Junioren-Mannschaft. Das macht Freude für die Zukunft. Aber klar, das geht nicht von heute auf morgen. Das braucht Geduld.

      Der Spengler Cup, ein Saisonhöhepunkt und zugleich das finanzielle Standbein des HC Davos, steht auch bald bevor. Ein positives Abschneiden scheint ohne starke Verstärkungsspieler wenig realistisch.

      Das stimmt. Sportchef René Müller ist dran und führt Gespräche. Es ist aber nicht einfach, solche Akteure für den Spengler Cup nach Davos zu holen. Es wird Jahr für Jahr schwieriger. Sportlich sehe ich dem Turnier durchaus positiv entgegen. Gegen die starke Konkurrenz wird mein junges Team defensiv spielen müssen – und kann dabei viel lernen.

      Quelle: Südostschweiz
      Ein sehr gutes Interview von Arno! Da bekomme ich den Eindruck, dass er die Lage realistisch und (selbst-)kritisch einschätzt.

      Er hatte nun 23 Jahre Erfolg in Davos, da dürfen wir wegen ein paar schlechten Monaten nicht gleich auseinanderbrechen, zumal die Probleme erkannt scheinen.

      Es ist im Übrigen kein blindes Vertrauen in Arno! Sein Leistungsausweis der letzten gut zwei Jahrzehnte spricht für sich.
      Andi Möller zum Vorwurf, ein Weichei zu sein:

      «Andere können sich ja gerne vor dem Spiel die Eier hart kochen.»
      Man müsste den Trainer dann ernsthaft in Frage stellen, wenn man - wie ehedem - finanziell weiterhin mit der grossen Kelle anrichten würde, und man trotzdem erfolglos wäre. Das ist aber nicht der Fall. Vielmehr muss man seit Jahren eine Sparübung bei der 1en Mannschaft verkraften, dazu kommt noch der eine oder andere Umstand, der die Situation erschwert. Gewiss, man unterschätzte die Sache (zu) lange, auch weil man halt in der Vergangenheit - umgekehrt zur aktuellen Lage - das nötige glückliche Händchen gehabt hat, etwa bei der Entwicklung von Nachwuchsgoalis. Nur war die Situation des HCD zu den Zeiten der Newcomer Genoni / Berra wesentlich anders als heute. Wie es Arno richtig bemerkt, kommt derzeit etwas viel auf's Mal zusammen, frei nach dem Motto: Wenn man schon Unglück hat, kommt meistens noch Pech dazu.

      Man muss Arno nicht vor jeglicher Kritik verschonen, und der Hinweis darauf, was in Langnau mit auch nicht üppiger Kassenlage möglich ist, ist nicht aus der Luft gegriffen. Nur muss man fairerweise dazu bemerken, dass in Langnau - gerade in Bezug auf die aktuelle Saison - schon nicht gerade derart viele Wechsel vorgekommen sind wie in Davos, das Goaliduo in Langnau langjährige NLA-Erfahrung hat, und gleiches Verletzungspech bei den Ausländern in Langnau auch zu einem spürbaren Dämpfer führen würde. Gerade im letzten Punkt ist man in Davos aber nicht "kalt" erwischt worden, sondern der Fall P. Lindgren ist seit langem bekannt, und dass mit ihm nicht kurzfristig und in alter Stärke zu rechnen war, wusste man.

      Eine erfolgsversprechende Alternative zu Arno sehe ich derzeit nicht; dieser hat auch erkannt, dass der HCD sein Spiel seinen aktuellen Möglichkeiten anpassen muss. Denn bei dem Versuch, das ehemalige "Tempo-Teufel" Spiel des HCD umzusetzen, würden auch die bereits erwähnten Ilfis-Tigers scheitern.
      Was haben die während der Nati-Pause gemacht?

      Arno faselt von defensiven Fortschritt en, zu sehen ist aber nichts! Er muss zum Thema werden, er hatte langsam aber sicher genügend Möglichkeiten dem Team ein Konzept zu vermitteln!

      Ein harter Hund muss an die Bande, zwar nicht für 22 Jahre, aber bis Ende Saison! Kurashev ist wohl in Chur auch nicht glücklich, warum nicht er?