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«Die Eishockey-Legende der Woche»: Josef Marha war der Anti-Star des HCD
Die HCD-Dynastie des Baumeisters Arno Del Curto hatte viele Väter. Reto von Arx, Andres Ambühl, Leonardo Genoni. Die Liste ist lang. Einer, der in den Aufzählungen nicht immer erwähnt wird, ist Josef Marha, inzwischen 44. Auf den smarten, zurückhaltenden Tschechen fiel wenig Licht - auf wie neben dem Eis. Eine Ausnahme war das Frühjahr 2005, als Marha den HCD in der Verlängerung der fünften Partie der Play-off-Finalserie gegen die ZSC Lions zum Titel schoss.
Vor allem aber war er während Jahren der vielleicht beste Zwei-Weg-Center der Liga, gesegnet mit so viel Spielintelligenz, dass er für Ruhe und Stabilität sorgen konnte, wenn Del Curto wieder zum Angriff ohne Absicherung und doppelten Boden blies.
Von 2001 bis 2013 spielte Marha für den HCD - eine ungeheure Anzahl an Jahren, vor allem für einen Ausländer, weil die Klubs auf jenen Positionen das Personal relativ unzimperlich auswechseln. Doch es gab nie einen Grund, den mannschaftsdienlichen Marha zu ersetzen.
Marha gehörte zu den Lieblingsspielern Del Curtos, der dessen Fleiss, Loyalität und Demut schätzte. Und wurde so zum erfolgreichsten Ausländer der Klubgeschichte: 5 Meistertitel, 4 Spengler-Cup-Siege, über 700 Einsätze. Und 392 Skorerpunkte in der National League. Marhas Anteil an der Davoser Titelhamsterei sei «sehr gross», sagte Del Curto einmal: «Er ist ein echter Sieger.»
Der junge Marha debütiert in der Swiss League
Marhas Trikot hängt in Davos nur darum nicht unter dem Hallendach, weil er seine Karriere nicht im HCD beendete - so seltsam dieses Kriterium auch ist. 2013/14 liess er die Laufbahn in der Heimat bei Pardubice und Mountfield ausklingen. Nach dem Rücktritt betrieb er in Tschechien eine Hockey- und Schussschule.
Acht Jahre liegt sein Abschied aus der Schweiz zurück, doch nun ist der klangvolle Name Marha hierzulande wieder präsent: Am Sonntag feierte sein Sohn Simon das Profi-Debüt, der 17-jährige Stürmer unterlag im Farmteamduell der Swiss League mit den Ticino Rockets der EVZ Academy 2:3. Marha junior steht seit Februar 2020 und bis 2022 bei Ambri-Piotta unter Vertrag. Es spricht für den grossen, kräftigen Stürmer, dass er es bis ins Profi-Eishockey gebracht hat.
Denn noch 2005, kurz nach der Geburt von Simon, hatte Josef Marha gegenüber der «Liberté» gesagt: «Simon wird Tennis spielen oder Golf, was auch immer er will. Aber sicher nicht Hockey.» So kann das Leben spielen: Auf dem Eis antizipierte Vater Marha fast immer richtig, es war eine seiner grossen Qualitäten, vor allen anderen zu wissen, was mit dem Puck passieren wird - so schnell las er das Spiel. Die Zukunft des Filius vermochte er trotzdem nicht vorherzusehen.
«Die Eishockey-Legende der Woche»: Josef Marha war der Anti-Star des HCD
Die HCD-Dynastie des Baumeisters Arno Del Curto hatte viele Väter. Reto von Arx, Andres Ambühl, Leonardo Genoni. Die Liste ist lang. Einer, der in den Aufzählungen nicht immer erwähnt wird, ist Josef Marha, inzwischen 44. Auf den smarten, zurückhaltenden Tschechen fiel wenig Licht - auf wie neben dem Eis. Eine Ausnahme war das Frühjahr 2005, als Marha den HCD in der Verlängerung der fünften Partie der Play-off-Finalserie gegen die ZSC Lions zum Titel schoss.
Vor allem aber war er während Jahren der vielleicht beste Zwei-Weg-Center der Liga, gesegnet mit so viel Spielintelligenz, dass er für Ruhe und Stabilität sorgen konnte, wenn Del Curto wieder zum Angriff ohne Absicherung und doppelten Boden blies.
Von 2001 bis 2013 spielte Marha für den HCD - eine ungeheure Anzahl an Jahren, vor allem für einen Ausländer, weil die Klubs auf jenen Positionen das Personal relativ unzimperlich auswechseln. Doch es gab nie einen Grund, den mannschaftsdienlichen Marha zu ersetzen.
Marha gehörte zu den Lieblingsspielern Del Curtos, der dessen Fleiss, Loyalität und Demut schätzte. Und wurde so zum erfolgreichsten Ausländer der Klubgeschichte: 5 Meistertitel, 4 Spengler-Cup-Siege, über 700 Einsätze. Und 392 Skorerpunkte in der National League. Marhas Anteil an der Davoser Titelhamsterei sei «sehr gross», sagte Del Curto einmal: «Er ist ein echter Sieger.»
Der junge Marha debütiert in der Swiss League
Marhas Trikot hängt in Davos nur darum nicht unter dem Hallendach, weil er seine Karriere nicht im HCD beendete - so seltsam dieses Kriterium auch ist. 2013/14 liess er die Laufbahn in der Heimat bei Pardubice und Mountfield ausklingen. Nach dem Rücktritt betrieb er in Tschechien eine Hockey- und Schussschule.
Acht Jahre liegt sein Abschied aus der Schweiz zurück, doch nun ist der klangvolle Name Marha hierzulande wieder präsent: Am Sonntag feierte sein Sohn Simon das Profi-Debüt, der 17-jährige Stürmer unterlag im Farmteamduell der Swiss League mit den Ticino Rockets der EVZ Academy 2:3. Marha junior steht seit Februar 2020 und bis 2022 bei Ambri-Piotta unter Vertrag. Es spricht für den grossen, kräftigen Stürmer, dass er es bis ins Profi-Eishockey gebracht hat.
Denn noch 2005, kurz nach der Geburt von Simon, hatte Josef Marha gegenüber der «Liberté» gesagt: «Simon wird Tennis spielen oder Golf, was auch immer er will. Aber sicher nicht Hockey.» So kann das Leben spielen: Auf dem Eis antizipierte Vater Marha fast immer richtig, es war eine seiner grossen Qualitäten, vor allen anderen zu wissen, was mit dem Puck passieren wird - so schnell las er das Spiel. Die Zukunft des Filius vermochte er trotzdem nicht vorherzusehen.