HCD News

      Kann sein, aber um das Thema kommt man leider auch diese Saison nicht rum, wenn man an die Spiele will.

      Die Voraussetzungen und die Logik dahinter nachvollziehen zu können würde helfen.

      Aber ja..lassen wir es, denn es gibt wohl dazu 5Mio Meinungen in der CH, die alle auf eine Art Recht haben.
      Damit hier keine neuen Coronadiskussionen starten, denn das wollte ich wirklich auch nicht, hier wieder mal der aktuelle Stand des Kaders:

      S. Aeschlimann (bis 2023)
      R. Mayer (2025)
      G. Senn (2024)
      M. Croce (2022)

      Mayer ist auf der HP immer noch online. Eine Lösung hat man wohl noch nicht gefunden. Leider kann ich zu diesem Thema nur den Kopf schütteln, egal ob Mayer stunk gemacht hat oder der HCD einfach nicht wollte, es lief einfach nicht optimal, gerade weil man auch alles öffentlich gemacht hat. Ich gehe davon aus, man wird sicherlich eine Lösung finden, aber ein Finanzieller Schaden lässt sich wohl nicht vermeiden.

      D. Barandun (2024)
      O. Heinen (2024)
      S. Jung (2025)
      L. Stoop (2022)
      D. Egli (2024)
      M. Nygren (2024)
      T. Wellinger (2023)
      C. Paschoud? (2022)
      J. Zgraggen (2022)
      D. Rubanik (2022)
      F. Gärtner (2022)

      Erfahrene Spieler wie Nygren, Wellinger, Jung oder Zgraggen dabei und einige sehr junge 20 oder 21 Jährige. Soweit eine gute Mischung, die breite ist vorhanden, auch wenn hier einige nicht oder nur wenig zum Einsatz kommen werden. Die Defensive bleibt eine Schwachstelle in meinen Augen.

      A. Ambühl (2023)
      J. Canova (2023)
      E. Corvi (2026)
      C. Egli (2023)
      Y. Frehner (2022)
      V. Nussbaumer (2023)
      D. Wieser (2023)
      M. Wieser (2023)
      J. Schmutz ((2023)
      R. Prassl (2024)
      A. Simic (2023)
      M. Stransky (2023)
      M. Brome (2023)
      S. Knak (2023)
      D. Rasmussen (2023)

      Das Team steht, da wird nichts mehr passieren, alles andere wäre eine Überraschung. Das Kader scheint nun etwas breiter zu sein, die Verpflichtung von Knak begrüsse ich sehr. 4 Torhüter, das dürfte im Moment reichen ;) 11 Verteidiger, somit bei normal Zustand jeweils 3 Überzählig sowie 15 Stürmer, auch hier bei normalen Bedingungen 3 überzählig. Aber klar, da sind einige Junioren dabei welche sowieso nur sporadisch dabei sein werden bei Verletzungen der Stammspieler.

      Der HCD scheint mir eine Wundertüte zu werden in dieser Saison. Ich könnte mir gut vorstellen, dass es einige "Gurkenspiele" geben wird, aber gleichzeitig wird es auch meisterhaftliche Spiele geben. Was Verträge betrifft, dürfte es eine ruhige Saison geben, dies könnte von Vorteil sein, es können sich fast alle voll auf die Saison konzentrieren.

      Die Temperaturen werden nochmals über 30 Grad, danach folgt dann eventuell der Frühherbst und die Vorfreude beginnt so richtig.
      ! Mission 32 !


      tavate schrieb:

      Was ich bis Heute nicht verstehe, Zertifikat um eine Ausbreitung zu verhindern, ok...klingt einigermassen sinnvoll.

      Aber bisher bleibt jeder für jeden ansteckend, egal ob geimpft oder genesen, ja nicht mal getestet ist man 100% save.

      Begreiffe diese Logik nicht.

      Ganz simpel (Erklärung ist auch für Impf-Skeptiker/-Verweigerer gedacht):
      Geimpfte müssen in den aller wenigsten Fällen ins Spital. Durch das Impfen (oder durch "Genesung") können wir alle verhindern, dass die Spitäler (v.a. Intensivstationen bzw. Beamtungsgeräte) überlastet sind und wegen dem Ansturm kollabieren. Wenn die Spitäler am Anschlag oder darüber hinaus sind, dann können auch Patienten mit "normalen" Alltags-Verletzungen und -krankheiten (z.Bsp. Schädelbruch nach Ski- oder Velounfall; Chemotherapie, innere Verletzungen nach Sturz von Gerüst etc.) nicht mehr operiert und behandelt werden.
      Darum ist eine Impfung bzw. die Herdenimmunität so wichtig. Es geht nicht darum, das Corona-Virus zu besiegen, sondern sicherzustellen, dass in den Spitälern alle anderen Fälle auch behandelt werden können. Das geht aber nur, wenn die Corona-Kranken nicht schon die Spitäler (Intensivstationen) zu 100 Prozent gefüllt haben.
      PS: Ich liess mich impfen, aber hätte auch gerne darauf verzichtet. Aber im Sinne des Gesamten (siehe oben) habe ich mich pieksen lassen.
      https://www.suedostschweiz.ch/wirtschaft/2021-08-12/hcd-praesident-will-nichts-ueberstuerzen

      Letzte Woche wurde bekannt, dass der Financier und Mäzen Peter Buser verstorben ist. Zwischen seiner Res Ubique Foundation und dem Hockey Club Davos wurde 2019 ein Sponsoringvertrag abgeschlossen.

      Buser warf in der Folge dem HCD aus verschiedenen Gründen Vertragsbruch vor. Wie geht es nun weiter mit der Zusammenarbeit?

      «Wir drücken den Angehörigen von Peter Buser unser Beileid aus», sagt HCD-Präsident Gaudenz Domenig im Gespräch mit der DZ. Was die Zukunft des Sponsoringvertrags anbelange, so wolle man die Einzelheiten in aller Ruhe abklären. Der aktuelle Stand sei per se immer noch unverändert. «Aufgrund Busers Krankheit hatten wir zuletzt keinen intensiven Austausch mehr mit ihm», erklärt Domenig. So existiert die von Buser ins Leben gerufene Stiftung «Res Ubique Foundation» nach wie vor und ist im Handelsregister – Stand 6. August – noch immer aktiv. Ansprechpartner aus Sicht des HCD ist weiterhin der Stiftungsrat. Mit Busers Tod ist rein vertraglich gesehen ein Mitglied des Stiftungsrates verstorben. Gemäss des Handelsregister-Eintrags verbleibt mit Elias Meier nun ein Mitglied im Vorstand. Falls die Stiftung liquidiert würde, würden die Einzelheiten in einem entsprechenden Verfahren geregelt.

      Eine vor einigen Monaten durch Buser eingeleitete Betreibung gegen den HCD habe für den Hockeyclub keine wesentlichen Auswirkungen, erklärt Domenig. Der Stiftungsgründer warf dem HCD unter anderem vor, er wolle den Schriftzug seiner Stiftung nicht am Davoser Eisstadion anbringen. Die dazu vorgesehene Namensänderung der «Res Ubique Foundation» zu «Buser World Music Forum» ist allerdings bis heute nicht geschehen. «Wir können nicht Werbung für eine Stiftung machen, die es nicht gibt», sagte der HCD-Präsident in diesem Zusammenhang bei früherer Gelegenheit. Auch auf politischer Ebene löste das Sponsoring einiges aus: Die Grosse Landrätin Ladina Alioth (SP) reichte zusammen mit elf Mitunter- zeichnenden die Motion mit dem Titel «Ethische Minimalstandards für Sponsoring am Eisstadion» ein. Der Vorstoss soll verhindern, dass der Name des Geldgebers Peter Buser an der Eishalle angebracht wird. Ob Alioths Vorstoss nun bereits Makulatur ist, wird sich zeigen

      Ste schrieb:

      suedostschweiz.ch/wirtschaft/2…will-nichts-ueberstuerzen

      Letzte Woche wurde bekannt, dass der Financier und Mäzen Peter Buser verstorben ist. Zwischen seiner Res Ubique Foundation und dem Hockey Club Davos wurde 2019 ein Sponsoringvertrag abgeschlossen.

      Buser warf in der Folge dem HCD aus verschiedenen Gründen Vertragsbruch vor. Wie geht es nun weiter mit der Zusammenarbeit?

      «Wir drücken den Angehörigen von Peter Buser unser Beileid aus», sagt HCD-Präsident Gaudenz Domenig im Gespräch mit der DZ. Was die Zukunft des Sponsoringvertrags anbelange, so wolle man die Einzelheiten in aller Ruhe abklären. Der aktuelle Stand sei per se immer noch unverändert. «Aufgrund Busers Krankheit hatten wir zuletzt keinen intensiven Austausch mehr mit ihm», erklärt Domenig. So existiert die von Buser ins Leben gerufene Stiftung «Res Ubique Foundation» nach wie vor und ist im Handelsregister – Stand 6. August – noch immer aktiv. Ansprechpartner aus Sicht des HCD ist weiterhin der Stiftungsrat. Mit Busers Tod ist rein vertraglich gesehen ein Mitglied des Stiftungsrates verstorben. Gemäss des Handelsregister-Eintrags verbleibt mit Elias Meier nun ein Mitglied im Vorstand. Falls die Stiftung liquidiert würde, würden die Einzelheiten in einem entsprechenden Verfahren geregelt.

      Eine vor einigen Monaten durch Buser eingeleitete Betreibung gegen den HCD habe für den Hockeyclub keine wesentlichen Auswirkungen, erklärt Domenig. Der Stiftungsgründer warf dem HCD unter anderem vor, er wolle den Schriftzug seiner Stiftung nicht am Davoser Eisstadion anbringen. Die dazu vorgesehene Namensänderung der «Res Ubique Foundation» zu «Buser World Music Forum» ist allerdings bis heute nicht geschehen. «Wir können nicht Werbung für eine Stiftung machen, die es nicht gibt», sagte der HCD-Präsident in diesem Zusammenhang bei früherer Gelegenheit. Auch auf politischer Ebene löste das Sponsoring einiges aus: Die Grosse Landrätin Ladina Alioth (SP) reichte zusammen mit elf Mitunter- zeichnenden die Motion mit dem Titel «Ethische Minimalstandards für Sponsoring am Eisstadion» ein. Der Vorstoss soll verhindern, dass der Name des Geldgebers Peter Buser an der Eishalle angebracht wird. Ob Alioths Vorstoss nun bereits Makulatur ist, wird sich zeigen


      Danke für den Beitrag. Es ist zu hoffen, dass da nun Ruhe einkehrt.

      Offenbar war jedoch ein solches Sponsoring bereits Anlass genug, um auf politischer Ebene (billige) Polemik zu schüren :nixweiss: .
      Andi Möller zum Vorwurf, ein Weichei zu sein:

      «Andere können sich ja gerne vor dem Spiel die Eier hart kochen.»
      Depressionen im Sport
      «Und dann dachte ich: Es wäre einfacher, nicht mehr hier zu sein»
      Eishockeyspieler Perttu Lindgren spürte schon immer, dass etwas nicht stimmt. Aber Hilfe suchte er keine – bis nichts mehr undenkbar schien. Jetzt will er aufrütteln.



      «Redet darüber, wenn ihr Probleme habt! Lasst Hilfe zu!»: Der finnische Eishockey-Profi Perttu Lindgren, seit Jahren in der Schweiz beschäftigt, richtet eine Botschaft an andere Sportler mit psychischen Problemen.

      Perttu Lindgren weiss, dass für seine Geschichte nicht alle Verständnis haben werden: Wer an Athleten denke, denke auch an Glamour und gerade bei Eishockey vor allem an die tollen Spiele. Und an Toughness. Und wenn er sagt, dass es «natürlich das Beste ist, wenn du das tun kannst, was du liebst», dann weiss er auch, dass das, was er erzählen will, von vielen bloss als Gejammer wahrgenommen werden wird.

      Dass er seinen Sport liebt, steht ausser Frage. Der Mittelstürmer liebte das Spiel schon als Jugendlicher so sehr, dass er sich nur darüber definierte. Und jedes Mal, wenn er schlecht spielte, sagte ihm seine innere Stimme: Du bist ein schlechter Mensch. Ohne Eishockey wirst du nichts mehr wert sein.

      Man gab diese Werte weiter: Nicht klagen!
      Diese Gedanken blieben bis heute Weggefährten. Als Teenager und auch die Jahre danach konnte er damit umgehen. Dachte er zumindest. Eigentlich tat er das: Schweigen. Verdrängen. Alles in sich hineinfressen. Auch, weil das in seiner Umgebung in Tampere normal war, sagt Lindgren: «Es ist auch ein wenig finnisch, wenn du so aufwächst: Behalte alles in dir drin, rede nicht darüber.»

      Lindgrens Vater wurde 1947 geboren, kurz nach dem Ende des 2. Weltkriegs, er bekam diese Werte von seinen Eltern vermittelt, er gab sie an seinen Sohn weiter: nicht klagen. «Mein Grossvater war im Krieg, er hatte Granatensplitter im Rücken», erzählt Lindgren. «Da gehst du doch nicht zu ihm und klagst, es gehe dir schlecht. Du öffnest dich nicht jemandem, dem es noch schlechter geht.» Also schwieg er.

      Er schwieg auch, nachdem er vor 15 Jahren Karoliina kennen lernte, er 18, sie 22. Die beiden leben heute mit ihren vier Kindern in Davos, wo er ab 2013 für den HCD spielte und 2016 zum besten Spieler der National League gewählt wurde, bis er im Januar 2021 nach Biel transferiert wurde. «Ich wusste sofort, sie ist die Richtige», sagt Lindgren. Dennoch sprach er auch mit ihr nicht darüber, wenn es ihm schlecht ging.

      Sie begleitete ihn zwei Mal für ein Jahr in die USA, wo er für das Farmteam der Dallas Stars spielte, dazwischen kehrten die beiden für ein Jahr nach Finnland zurück, weil er sich beim ersten Anlauf in der AHL schlecht und fremd fühlte und er sich mit den Stars für eine Ausleihe nach Rauma einigen konnte. Dort erlebte er ein Jahr Abstiegskampf in Extremis, das Team rettete sich erst im letzten Saisonspiel.


      In dieser Zeit lernte er, mit diesen Gedanken zu leben: Wir spielen schlecht, ich spiele schlecht, ich bin ein schlechter Mensch. «Ich merkte erstmals, dass etwas wirklich nicht stimmt mit mir», sagt Lindgren. Es blieb aber dabei: Verdrängen, nicht darüber reden. Wenn es ihm auf dem Eis lief, half es dem Kopf, er hangelte sich durch, von gutem Spiel zu gutem Spiel, Jahr für Jahr.

      Teamkollegen einweihen? Lindgren winkt ab: «Du willst sie nicht runterziehen, willst keinen schlechten Einfluss auf sie haben.» Wissen seine früheren Mitspieler in Davos von seinen Problemen? Lindgren überlegt und sagt: «Ich glaube nicht. Das wird auch für sie eine Neuigkeit sein.»

      Die andere Version vom Abgang aus Davos
      Es mutet im Nachhinein ironisch an, dass der HCD Anfang Januar 2021 sich nach mehreren gescheiterten Versuchen durch Trainer Christian Wohlwend, die Situation zu verbessern, von ihm trennen und ihn nicht mehr im Training haben wollte. Grund: Lindgren ziehe mit seiner Art die Mannschaft nach unten – das zumindest ist das Narrativ in Davos. Lindgrens Story geht so: «Ich hatte nur mit dem Trainer Probleme, mit niemand anderem. Ich war es, der wegwollte.»

      Und damit sind wir beim für Lindgren entscheidenden Punkt: Hilfe suchen. Um sich überwinden zu können, brauchte es die Gehirnerschütterung im vierten Spiel mit Biel Ende Januar. Seine erste, die aber so schwer war, dass seine dunkelsten Tage begannen.

      Und plötzlich ist die Lust weg. An allem.
      Lindgren wohnte alleine in Biel, Ehefrau und Kinder waren in Davos geblieben, sie besuchten ihn jeweils am Wochenende. Er hatte Zeit für viele Gedanken, nicht alle waren gut und vor allem nicht rational für Menschen ohne seine Probleme. Das Gefühl der Wertlosigkeit. Die Scham, nach nur vier Spielen nichts mehr für das neue Team tun zu können. Dann die Panikattacken, gefolgt von totaler Gleichgültigkeit. Am Morgen starrte er nur noch auf sein Frühstück und dachte, dass das eh nichts bringe. Irgendwann dann fand er: «Es wäre einfacher, nicht mehr hier zu sein.»

      «Ich wollte auch die finnischen Kollegen in Biel nicht belasten. Und Antti machte sowieso etwas ganz anderes durch.»

      Jetzt handelte er. Lindgren hatte kaum mit jemanden in Biel darüber gesprochen, auch nicht mit den Landsmännern, ausser ganz kurz mit Petteri Lindbohm. Die anderen, Toni Rajala und vor allem den an Krebs erkrankten Trainer Antti Törmänen, liess er in Ruhe. «Ich wollte sie nicht belasten. Und Antti machte sowieso etwas ganz anderes durch.»


      Die bislang letzte Station als Spieler: Perttu Lindgren im Dress des EHC Biel, bei seinem Debüt für die Seeländer am 12. Januar 2021 zu Hause gegen Langnau. Nach nur vier Spielen und einer schweren Gehirnerschütterung war Lindgrens Saison bereits zu Ende.

      Dafür kontaktierte Lindgren Tommi Kovanen, einen früheren Teamkollegen in Rauma, von dem er wusste, dass er mit gleichen Problemen gekämpft hatte. Kovanen war nach einem Suizidversuch im Spital aufgewacht, schrieb danach Bücher über sein Schicksal. Und Lindgren rief seinen finnischen Therapeuten an. Vor allem entschied er sich, erstmals richtig ehrlich mit ihm zu sein.



      Sein Therapeut ist Tuomas Grönman, selbst ehemaliger Eishockeyspieler. Für mehrere finnische Medien war er Auskunftsperson während der Olympischen Spiele in Tokio rund um die Turnerin Simona Biles. Grönman sagt: «Spitzensportler sind besonders anfällig für Depressionen und Angstzustände.» Seit 2013 hatte Lindgren mit Grönman in losen Abständen zusammengearbeitet. Er hatte ihn erstmals kontaktiert, als er aus der russischen KHL nach Davos gewechselt hatte.

      Lindgren hatte die Saison zuvor bei einem Moskauer Vorortsclub begonnen, war dann via Spielertausch in Chabarowsk und damit nahe der russischen Grenzen zu China und Nordkorea gelandet. Die Einsamkeit, weil die Familie nicht immer bei ihm war, aber auch die für europäische Verhältnisse grotesk anmutenden Reisen für die Handvoll ganz im Osten Russlands beheimateten KHL-Clubs – beides hatte Lindgren und seinen Problemen nicht geholfen.



      Lindgren und Grönman hatten zwar jahrelang miteinander Kontakt, doch erst jetzt machte er wirklich reinen Tisch. Ein Depressions-Schnelltest bestätigte die Vermutung des Therapeuten: Lindgren landete in der zweithöchsten Stufe «ziemlich ernsthaft», wie es Lindgren formuliert. Weitere Tests später hatte er die Gewissheit darüber, was er schon immer vermutet hatte, sich aber nicht zugestehen wollte: Er leidet an Depressionen.

      Panikattacke? Schreiben hilft
      Zur Therapie gehören Diskussionen über die Kindheit und Antidepressiva, die Lindgren seither nimmt. Aber auch Schreibarbeit. Als Lindgren einmal in Zürich im Concussion Center in der Schulthess-Klinik auf seinen Termin wartete, überkam ihn eine Panikattacke. Er hatte das Gefühl, jemand wolle ihm die Luft zum Atmen abklemmen. Sofort schrieb er Grönman, der ihm riet, das Erlebte sogleich niederzuschreiben. Das half.

      «Hast du Zeit für einen Anruf? Ich habe eine Frage. Ich möchte etwas erzählen, will aber kein Mitleid.»

      Perttu Lindgrens Worte bei seinem Entscheid, gegenüber dieser Zeitung erstmals über seine Krankheit zu reden
      Der nächste Schritt Lindgrens war der Wunsch, seine Geschichte öffentlich zu machen. Weil er überzeugt ist, dass je mehr Sportler mit seiner Krankheit sich öffnen, desto mehr lassen sich animieren, Hilfe zu suchen, statt alles zu verdrängen. Anfang März meldete er sich per SMS: «Hast du Zeit für einen Anruf? Ich habe eine Frage.» Am Telefon erzählte er kurz von seiner Krankheit und dass er gerne ausführlich darüber sprechen möchte: «Aber erst, wenn es mir wieder besser geht. Und das ist wichtig: Ich möchte kein Mitleid.»

      Und so sitzen wir nun Monate später zu Hause bei ihm in Davos, die Saison ist längst zu Ende, Lindgren erzählt auch von den Fortschritten, aber auch von den nach wie vor schlechten Zeiten, wenn er sich in sein Zimmer einschliessen und alleine sein muss und dies seiner Ehefrau per Kurznachricht mitteilt. Das fällt ihm nicht leicht, denn er wisse nicht, wo er heute ohne ihr Verständnis und ihre Unterstützung wäre. Seine Kinder wissen nur, dass er an einer Gehirnerschütterung leidet. Er werde sie vor dem Erscheinen dieses Artikels über alles andere aufzuklären versuchen, sagt Lindgren.



      Er mache Fortschritte, auch bei der Gehirnerschütterung, sagt Lindgren, noch hat er aber Probleme mit dem rechten Auge, wenn er seinen Kopf schnell bewegt. Dann sieht er nicht alles klar oder sich in Bewegung befindende Objekte in einem nicht der Realität entsprechenden Tempo. Auch daran arbeitet er nach wie vor in Zürich. Und er kann sich immer häufiger selbst überzeugen, dass er nicht nur Athlet ist, sondern auch «bloss» als Vater und Ehemann eine gute Person sein kann.

      Warum Corona und die Entschleunigung halfen
      Die Panikattacken gibt es immer noch, diese überkamen ihn früher oft auch inmitten von Menschenmassen. Er gehörte darum vor einem Jahr, als Corona kam, zu jenen, die in Social Distancing und anderen Massnahmen auch Positives sahen: «Die Entschleunigung im Alltag. Einen Grund haben, nichts tun zu müssen, zu Hause bleiben zu dürfen. Oder einfach mal richtig Zeit für die Kinder zu haben.»

      Noch ist offen, wo Lindgren nächste Saison spielen wird, er ist vertraglos. Erstmals seit langem blickt er aber positiv in die Zukunft, er denkt auch schon über die Zeit nach der Karriere nach, er will einst Spielern in ihrem Alltag helfen, seine Erfahrungen weitergeben. Denn in dieser ganzen Geschichte sei das seine wichtigste Nachricht an alle: «Redet darüber, wenn ihr Probleme habt! Lasst Hilfe zu!» Er wünscht, er hätte dies selbst ebenfalls viel früher getan.


      Ich glaube dies erklärt eigentlich alles.
      Ich wünsche Perttu nur das beste und hoffe er kann dies alles überwinden.
      In einem Sport in dem es primär um Härte geht, über dunkle Gedanken und die eigene Verletzlichkeit zu sprechen das erfordert eine hohe Portion Mut und Reife.
      Besonders in einer Lage, in der man eigentlich einen neuen Arbeitgeber sucht!
      Es beweisst aber zugleich auch die eigene Stärke, den Tatsachen in die Augen zu schauen und aus den eigenen Erfahrungen andere profitieren lassen zu wollen - viel einfacher wäre es für ihn, nicht darüber zu sprechen, sich aus dem Sport zurückzuziehen, er müsste sich nicht erklären, keine Fragen beantworten, er könnte einfach "anonym" irgendwo etwas neues aufbauen. Der Weg mit den geringsten Wiederstand, er wird so oft gewählt, vielleicht ist es auch ein natürliches Muster das sich einfach lebt.

      Wenn Perttu, der nicht bekannt ist für die grossen Worte und einem ziemlich niedrigen Aufmerksamkeitsbedürfniss nun diesen Schritt wählt, dann ist das zum einen für ihn selbst wichtig, zum anderen beeindruckt es mich als Mensch ebenso - denn es ist defintiv nicht der einfachste Weg, den er damti gewählt hat, aber hoffentlich durch den Befreiungsschlag der erfolgreichste. Hut ab - Perttu!
      Ganz stark von Lindgren :clap: !

      Es spricht aber auch für die Qualitäten von Kapp, dass er sich an ihn wendet.

      Gewisse Fragezeichen punkto Trainer lassen sich beim HCD nicht ganz vermeiden. Wenn einer 8 Jahre eine tragende Säule war, und es danach heisst, er sei halt charakterlich schwierig, ist das mässig glaubhaft. Wohlwend wird nächste Saison liefern müssen. Er bringt eigentlich alles mit und hat eine sehr gute Mannschaft zur Verfügung. Ich traue es ihm absolut zu, aber es gibt Gefahren, dass er sich selber im Weg steht (siehe auch sein inakzeptables Verhalten nach dem Misserfolg am Spengler Cup).
      Andi Möller zum Vorwurf, ein Weichei zu sein:

      «Andere können sich ja gerne vor dem Spiel die Eier hart kochen.»