@Schlossdrache
Eines vorneweg. Mit meiner Antwort auf deine Aussagen möchte ich hier nicht Wohlwend in Schutz nehmen. Ich habe keine Ausbildung im Eishockey abgeschlossen und kenne keinerlei Fachbegriffe, mit welcher Taktiken bezeichnet werden. Ich kann ein Spiel nur beobachten und sehe, was da auf dem Eis passiert. Darum kann ich auch nicht beurteilen, ob Wohlwend der Grund ist, dass der HCD nur knapp die Hälfte seiner Spiele gewinnt oder ob das verfügbare Spielermaterial in dieser Liga nicht mehr hergibt und ein anderer Trainer die gleichen Schwierigkeiten hätte. Ich bin weder für, noch gegen Wohlwend. Diese Entscheidung überlasse ich Spezialisten mit Fachkompetenz.
Natürlich gefällt auch mir nicht alles, was ich auf dem Eis sehe. Einige deiner aufgeführten Punkte kann ich aber überhaupt nicht nachvollziehen. Darum würde ich gerne deine Sicht der Dinge hierzu erfahren und erlaube mir, dir einige Fragen zu stellen. Es tut mir leid, dass der Text so lange wurde, aber ich habe nun mal sehr viele Fragen.
"Das System, das zu so vielen Gegentoren führt"
Was für ein System spielt denn der HCD überhaupt? Woran erkennt man dieses? Ist dieses System in jedem Spiel identisch? Was genau an diesem System, welches der HCD aktuell spielt, führt denn zu so vielen Gegentoren? Und warum sehen für mich die Spiele dann jeweils trotz stets gleichem System so unterschiedlich aus?
"Goalie raus in der Verlängerung"
Meine Güte, das ist war ein einmaliger Versuch, der leider schiefging. Man hatte vier von vier SO verloren und suchte den Erfolg mit Risiko. Gemäss Interview von Wieser wusste die Mannschaft Bescheid, doch Bristedt hat in diesem Moment die Situation falsch eingeschätzt. Das Timing der Aktion hat einfach nicht gepasst und wurde direkt bestraft. Den Torhüter in der OT rauszunehmen ist aber keineswegs eine Erfindung von Wolwo. Rapperswils Hedlund hat das gegen Ambri auch versucht. Und auch er scheiterte. Mir scheint, dass das in der Schweiz nicht funktioniert. Ich habe alleine in dieser Saison mindestens fünf SHL-Spiele gesehen, in der diese Taktik aufging. Schon in vorherigen Saisons habe ich das speziell in Schweden und der KHL häufiger gesehen. Die einzigen beiden Fälle, in denen es komplett schief ging und zum Gegentor führte, sah ich hier in der Schweiz. Warum es hier nicht klappt, ist mir ein Rätsel.
Die Tatsache, dass das Rausnehmen in der OT eine starke Waffe sein muss, wird durch die Zusatzregel in der NHL ersichtlich. Dort verliert die Mannschaft im Fall einer Niederlage den Zusatzpunkt. Weil der Vorteil so gross ist, musste man mit einer Regel das Risiko erhöhen. Ich kann hier Wolwo's Entscheid nachvollziehen. Das Timing war leider sehr unglücklich.
"beinahe hätte er letztes Jahr die Videobande zerstört"
Natürlich habe ich den Flaschenwurf noch in Erinnerung. Ich erinnere mich natürlich auch noch an die lächerliche Strafe gegen Zgraggen, die dann zum Gegentor, zur Entscheidung im Spiel und schlussendlich zum Flaschenwurf führte. Woran ich mich aber nicht erinnere, dass beinahe eine Videobande zerstört worden wäre. Diese reisserische Aussage las ich vor einigen Tagen erstmals in der Presse, als die Vertragsverlängerung von Wolwo thematisiert wurde. Auch ein Videostudium besagter Szene brachten mir keinerlei Erkenntnisse, wo das geschehen sein soll. Etwa der Schlag gegen die LED-Werbung hinter der Spielerbank? Ich gehe stark davon aus, dass diese Konstruktion so gebaut ist, dass sie einen Pucktreffer aushält, also müsste sie auch einen Schlag mit der flachen Hand aushalten. Finde ich etwas weit hergeholt, dass man das jetzt hier so negativ hinstellt. Oder war das gar nicht dieser Schlag. Kannst du mir sagen, wo er die Bande beinahe zerstört hat?
"Er bringt sie in einer Linie, wo man jetzt seit September sieht, dass sie sich gegenseitig neutralisieren statt ergänzen"
Zu Saisonbeginn spielten Rasmussen, Bristedt und Stransky zusammen und wirbelten die gegnerischen Abwehrreihen ziemlich durcheinander. Dieses Trio wurde dann durch die Verletzung von Rasmussen auseinandergerissen und hat seither nie mehr zusammengespielt, weil ja anschliessend auch noch Bristedt ausfiel. Seit alle vier ausländischen Stürmer wieder einsatzfähig (18.11.), hat man viel rotiert. Drei ausländische Spieler in einer Sturmformation gab es in der Meisterschaft noch genau zweimal. Bei der Niederlage in Fribourg, als Bristedt und Rasmussen zurückkehrten und beim Sieg zuhause gegen Rapperswil. Dazu gab es noch das Champions Hockey League-Hinspiel gegen Tappara, welches man durch einen individuellen Fehler von Corvi verloren hat.
Hier also meine Frage an dich. Wie neutralisieren sich die Ausländer, die in 10 der letzten 13 Pflichtspielen gar nie in einer Reihe gespielt haben? Und vor allem, welche drei sollen das seit September sein, wenn seit dem 8. Oktober mit den Linien vom September nicht mehr gespielt wurde?
"Oder dann der Spengler Cup. Warum musste der jeweils nicht gesetzte Goalie trotzdem an der Bande stehen? Für solche Dienste wäre ein Croce da"
Schaust du ausserhalb des HCDs überhaupt Eishockey? Croce ist aktuell mit der U20 an der WM in Kanada. Und zudem schreibt das Turnierreglement des Spengler Cups vor, dass 27 Spieler gemeldet werden dürfen. Davos war dabei eine von fünf Mannschaften, die nur zwei Torhüter fürs Turnier gemeldet hat. Das Team Canada musste dann wegen der Ausrüstungsgeschichte Connor Hughes nachmelden. Einzig Sparta Prag hat bereits im Vorfeld mit drei Torhütern geplant.
"Aufgabe 2 Spengler Cup: 10 gute Spielminuten gegen Canada, die zum Sieg reichten, Megaklatsche und Demütigung des HCD gegen Sparta. Knapper Sieg gegen IFK, das auf Felgen lief. Danach Zu-0-Niederlage gegen ein frisches, aufgestelltes Ambri, das man aber in der Meisterschaft hinter sich erwartet."
Das ist jetzt aber eine sehr eindimensionale Sichtweise. In Relation zu dem, was ich vom Spiel gegen Canada erwartet habe, war es eine starke Leistung. Gegner war ein (von Prag) angeschossenes Canada, welches (mit zum Teil grenzwertigem) hartem Einsatz dem HCD alles abverlangte. Dann kam Prag, das von Anfang an den Frischevorteil voll ausnutzte, wie man es eben von einer Spitzenmannschaft erwarten darf. Es war ja nicht nur der zusätzliche Tag Pause, für einige Stars im Team war es ja sogar der erste Einsatz. Trotzdem hielt der HCD im Rahmen der Möglichkeiten dagegen. Bis zum Shorthander, bei dem unsere Verstärkungsspieler nicht konsequent zurückgearbeitet haben, was zu einem absoluten Hühnerhaufen geführt hat. Diese Szene hat mich so richtig sauer gemacht. Dann noch der Patzer von Senn, der zum 4:1 geführt hat.
Was hätte man nun tun sollen. Alle Kräfte mobilisieren, versuchen das Unmögliche möglich zu machen, um am Ende vielleicht in der Overtime zu verlieren? Aus turniertaktischer Sicht machte es deutlich mehr Sinn, die Kräfte zu schonen, weil nach dem 1:4 mehr oder weniger klar war, dass man den Umweg übers Viertelfinale machen muss. Sparta Prag hat dann halt im Bewusstsein des bevorstehenden spielfreien Tages auch kein Erbarmen gezeigt und hat die dadurch entstandenen Freiheiten brutal ausgenutzt.
Interessant finde ich auch, dass für dich IFK im dritten Spiel innert drei Tagen auf den Felgen lief, der HCD aber scheinbar nicht, obwohl IFK sogar fünf Stunden mehr Regenerationszeit hatte. Geschweige denn vom vierten Spiel in vier Tagen gegen ein Ambri, welches das dritte Spiel in fünf Tagen absolvierte.
"Wie ich schon sagte, die Ausreden von Wolwo habe ich gestern vor dem Schlussresultat gehört. Du weisst hoffentlich, welcher Leitsatz an der Kabinentür des HCD steht?"
Sind es denn wirklich Ausreden oder ist der Turniermodus einfach Müll? Jemand hat hier im Forum geschrieben, dass der HCD nie mehr den Spengler Cup gewinnen wird, wenn er erst am 27.12. ins Turnier startet. Schauen wir mal auf die Sieger seit 2010, seit es diesen Modus gibt.
2010: St. Peterburg begann am 26. nachmittags
2011: Davos 27. abends
2012: Team Canada 26. abends
2013: Genf 26. nachmittags
2014: Genf 26. nachmittags
2015: Team Canada 26. abends
2016: Team Canada 26. abends
2017: Team Canada 26. abends
2018: KalPa 27. nachmittags
2019: Team Canada 26. abends
2022: Ambri 26. nachmittags
Nur gerade in zwei von elf Fällen gewann ein Team, welches erst am zweiten Turniertag begann. Zudem war das Team Canada 2016 das einzige Team, welches über den Umweg Viertelfinale den Titel gewinnen konnte, hatte aber am 28. spielfrei und im Finale den Vorteil der längeren Pause. Das war auch das einzige Jahr, in dem eine Mannschaft trotz null Punkten im Startspiel den Pokal holen konnte.
Und genau das stört mich am Modus des Spengler Cups. Die Spiele am 26. entscheiden beinahe den gesamten Turnierverlauf. Gewinnt dort eine Mannschaft hoch, muss die spielfreie Mannschaft beide Gruppenspiele gewinnen oder im zweiten Spiel einen hohen Sieg holen, tritt dabei aber am 28. gegen einen ausgeruhten Gegner an. Schafft man das nicht, bleibt der Umweg über den Viertelfinal und somit fünf Spiele in fünf Tagen, was bei der heutigen Intensität dieses Sportes nicht mehr zu bewerkstelligen ist.
Zum Abschluss bitte ich dich, falls du mir auf diesen Beitrag antwortest, dass du jeden einzelnen Abschnitt als eigenständig betrachtest und dass du bei den einzelnen Abschnitten nur auf die konkreten Fragen antwortest und gegebenenfalls auf meine Aussagen eingehst, die zu diesem Fragen geführt haben. Danke!
Eines vorneweg. Mit meiner Antwort auf deine Aussagen möchte ich hier nicht Wohlwend in Schutz nehmen. Ich habe keine Ausbildung im Eishockey abgeschlossen und kenne keinerlei Fachbegriffe, mit welcher Taktiken bezeichnet werden. Ich kann ein Spiel nur beobachten und sehe, was da auf dem Eis passiert. Darum kann ich auch nicht beurteilen, ob Wohlwend der Grund ist, dass der HCD nur knapp die Hälfte seiner Spiele gewinnt oder ob das verfügbare Spielermaterial in dieser Liga nicht mehr hergibt und ein anderer Trainer die gleichen Schwierigkeiten hätte. Ich bin weder für, noch gegen Wohlwend. Diese Entscheidung überlasse ich Spezialisten mit Fachkompetenz.
Natürlich gefällt auch mir nicht alles, was ich auf dem Eis sehe. Einige deiner aufgeführten Punkte kann ich aber überhaupt nicht nachvollziehen. Darum würde ich gerne deine Sicht der Dinge hierzu erfahren und erlaube mir, dir einige Fragen zu stellen. Es tut mir leid, dass der Text so lange wurde, aber ich habe nun mal sehr viele Fragen.
"Das System, das zu so vielen Gegentoren führt"
Was für ein System spielt denn der HCD überhaupt? Woran erkennt man dieses? Ist dieses System in jedem Spiel identisch? Was genau an diesem System, welches der HCD aktuell spielt, führt denn zu so vielen Gegentoren? Und warum sehen für mich die Spiele dann jeweils trotz stets gleichem System so unterschiedlich aus?
"Goalie raus in der Verlängerung"
Meine Güte, das ist war ein einmaliger Versuch, der leider schiefging. Man hatte vier von vier SO verloren und suchte den Erfolg mit Risiko. Gemäss Interview von Wieser wusste die Mannschaft Bescheid, doch Bristedt hat in diesem Moment die Situation falsch eingeschätzt. Das Timing der Aktion hat einfach nicht gepasst und wurde direkt bestraft. Den Torhüter in der OT rauszunehmen ist aber keineswegs eine Erfindung von Wolwo. Rapperswils Hedlund hat das gegen Ambri auch versucht. Und auch er scheiterte. Mir scheint, dass das in der Schweiz nicht funktioniert. Ich habe alleine in dieser Saison mindestens fünf SHL-Spiele gesehen, in der diese Taktik aufging. Schon in vorherigen Saisons habe ich das speziell in Schweden und der KHL häufiger gesehen. Die einzigen beiden Fälle, in denen es komplett schief ging und zum Gegentor führte, sah ich hier in der Schweiz. Warum es hier nicht klappt, ist mir ein Rätsel.
Die Tatsache, dass das Rausnehmen in der OT eine starke Waffe sein muss, wird durch die Zusatzregel in der NHL ersichtlich. Dort verliert die Mannschaft im Fall einer Niederlage den Zusatzpunkt. Weil der Vorteil so gross ist, musste man mit einer Regel das Risiko erhöhen. Ich kann hier Wolwo's Entscheid nachvollziehen. Das Timing war leider sehr unglücklich.
"beinahe hätte er letztes Jahr die Videobande zerstört"
Natürlich habe ich den Flaschenwurf noch in Erinnerung. Ich erinnere mich natürlich auch noch an die lächerliche Strafe gegen Zgraggen, die dann zum Gegentor, zur Entscheidung im Spiel und schlussendlich zum Flaschenwurf führte. Woran ich mich aber nicht erinnere, dass beinahe eine Videobande zerstört worden wäre. Diese reisserische Aussage las ich vor einigen Tagen erstmals in der Presse, als die Vertragsverlängerung von Wolwo thematisiert wurde. Auch ein Videostudium besagter Szene brachten mir keinerlei Erkenntnisse, wo das geschehen sein soll. Etwa der Schlag gegen die LED-Werbung hinter der Spielerbank? Ich gehe stark davon aus, dass diese Konstruktion so gebaut ist, dass sie einen Pucktreffer aushält, also müsste sie auch einen Schlag mit der flachen Hand aushalten. Finde ich etwas weit hergeholt, dass man das jetzt hier so negativ hinstellt. Oder war das gar nicht dieser Schlag. Kannst du mir sagen, wo er die Bande beinahe zerstört hat?
"Er bringt sie in einer Linie, wo man jetzt seit September sieht, dass sie sich gegenseitig neutralisieren statt ergänzen"
Zu Saisonbeginn spielten Rasmussen, Bristedt und Stransky zusammen und wirbelten die gegnerischen Abwehrreihen ziemlich durcheinander. Dieses Trio wurde dann durch die Verletzung von Rasmussen auseinandergerissen und hat seither nie mehr zusammengespielt, weil ja anschliessend auch noch Bristedt ausfiel. Seit alle vier ausländischen Stürmer wieder einsatzfähig (18.11.), hat man viel rotiert. Drei ausländische Spieler in einer Sturmformation gab es in der Meisterschaft noch genau zweimal. Bei der Niederlage in Fribourg, als Bristedt und Rasmussen zurückkehrten und beim Sieg zuhause gegen Rapperswil. Dazu gab es noch das Champions Hockey League-Hinspiel gegen Tappara, welches man durch einen individuellen Fehler von Corvi verloren hat.
Hier also meine Frage an dich. Wie neutralisieren sich die Ausländer, die in 10 der letzten 13 Pflichtspielen gar nie in einer Reihe gespielt haben? Und vor allem, welche drei sollen das seit September sein, wenn seit dem 8. Oktober mit den Linien vom September nicht mehr gespielt wurde?
"Oder dann der Spengler Cup. Warum musste der jeweils nicht gesetzte Goalie trotzdem an der Bande stehen? Für solche Dienste wäre ein Croce da"
Schaust du ausserhalb des HCDs überhaupt Eishockey? Croce ist aktuell mit der U20 an der WM in Kanada. Und zudem schreibt das Turnierreglement des Spengler Cups vor, dass 27 Spieler gemeldet werden dürfen. Davos war dabei eine von fünf Mannschaften, die nur zwei Torhüter fürs Turnier gemeldet hat. Das Team Canada musste dann wegen der Ausrüstungsgeschichte Connor Hughes nachmelden. Einzig Sparta Prag hat bereits im Vorfeld mit drei Torhütern geplant.
"Aufgabe 2 Spengler Cup: 10 gute Spielminuten gegen Canada, die zum Sieg reichten, Megaklatsche und Demütigung des HCD gegen Sparta. Knapper Sieg gegen IFK, das auf Felgen lief. Danach Zu-0-Niederlage gegen ein frisches, aufgestelltes Ambri, das man aber in der Meisterschaft hinter sich erwartet."
Das ist jetzt aber eine sehr eindimensionale Sichtweise. In Relation zu dem, was ich vom Spiel gegen Canada erwartet habe, war es eine starke Leistung. Gegner war ein (von Prag) angeschossenes Canada, welches (mit zum Teil grenzwertigem) hartem Einsatz dem HCD alles abverlangte. Dann kam Prag, das von Anfang an den Frischevorteil voll ausnutzte, wie man es eben von einer Spitzenmannschaft erwarten darf. Es war ja nicht nur der zusätzliche Tag Pause, für einige Stars im Team war es ja sogar der erste Einsatz. Trotzdem hielt der HCD im Rahmen der Möglichkeiten dagegen. Bis zum Shorthander, bei dem unsere Verstärkungsspieler nicht konsequent zurückgearbeitet haben, was zu einem absoluten Hühnerhaufen geführt hat. Diese Szene hat mich so richtig sauer gemacht. Dann noch der Patzer von Senn, der zum 4:1 geführt hat.
Was hätte man nun tun sollen. Alle Kräfte mobilisieren, versuchen das Unmögliche möglich zu machen, um am Ende vielleicht in der Overtime zu verlieren? Aus turniertaktischer Sicht machte es deutlich mehr Sinn, die Kräfte zu schonen, weil nach dem 1:4 mehr oder weniger klar war, dass man den Umweg übers Viertelfinale machen muss. Sparta Prag hat dann halt im Bewusstsein des bevorstehenden spielfreien Tages auch kein Erbarmen gezeigt und hat die dadurch entstandenen Freiheiten brutal ausgenutzt.
Interessant finde ich auch, dass für dich IFK im dritten Spiel innert drei Tagen auf den Felgen lief, der HCD aber scheinbar nicht, obwohl IFK sogar fünf Stunden mehr Regenerationszeit hatte. Geschweige denn vom vierten Spiel in vier Tagen gegen ein Ambri, welches das dritte Spiel in fünf Tagen absolvierte.
"Wie ich schon sagte, die Ausreden von Wolwo habe ich gestern vor dem Schlussresultat gehört. Du weisst hoffentlich, welcher Leitsatz an der Kabinentür des HCD steht?"
Sind es denn wirklich Ausreden oder ist der Turniermodus einfach Müll? Jemand hat hier im Forum geschrieben, dass der HCD nie mehr den Spengler Cup gewinnen wird, wenn er erst am 27.12. ins Turnier startet. Schauen wir mal auf die Sieger seit 2010, seit es diesen Modus gibt.
2010: St. Peterburg begann am 26. nachmittags
2011: Davos 27. abends
2012: Team Canada 26. abends
2013: Genf 26. nachmittags
2014: Genf 26. nachmittags
2015: Team Canada 26. abends
2016: Team Canada 26. abends
2017: Team Canada 26. abends
2018: KalPa 27. nachmittags
2019: Team Canada 26. abends
2022: Ambri 26. nachmittags
Nur gerade in zwei von elf Fällen gewann ein Team, welches erst am zweiten Turniertag begann. Zudem war das Team Canada 2016 das einzige Team, welches über den Umweg Viertelfinale den Titel gewinnen konnte, hatte aber am 28. spielfrei und im Finale den Vorteil der längeren Pause. Das war auch das einzige Jahr, in dem eine Mannschaft trotz null Punkten im Startspiel den Pokal holen konnte.
Und genau das stört mich am Modus des Spengler Cups. Die Spiele am 26. entscheiden beinahe den gesamten Turnierverlauf. Gewinnt dort eine Mannschaft hoch, muss die spielfreie Mannschaft beide Gruppenspiele gewinnen oder im zweiten Spiel einen hohen Sieg holen, tritt dabei aber am 28. gegen einen ausgeruhten Gegner an. Schafft man das nicht, bleibt der Umweg über den Viertelfinal und somit fünf Spiele in fünf Tagen, was bei der heutigen Intensität dieses Sportes nicht mehr zu bewerkstelligen ist.
Zum Abschluss bitte ich dich, falls du mir auf diesen Beitrag antwortest, dass du jeden einzelnen Abschnitt als eigenständig betrachtest und dass du bei den einzelnen Abschnitten nur auf die konkreten Fragen antwortest und gegebenenfalls auf meine Aussagen eingehst, die zu diesem Fragen geführt haben. Danke!