Schweizer Innenpolitik

      Ok. Dann bring doch mal Zahlen, die deine Argumentation bezüglich der Kompensation unterstreichen. Ich habe das ja bereits getan. Ich wäre froh wenn du nachziehen würdest (am liebsten mit offiziellen Zahlen). Denn sonst glaube ich in dieser Diskussion rein gar nix. Falls du solche Zahlen liefern kannst, werde ich meine Kritik gerne zurücknehmen.

      Nun, die Passivraucher zahlen keine Tabaksteuer - das erledigen die Raucher ja bereits.
      Wenn der Raucher mit der Tabaksteuer die Kosten, die er direkt an sich entstehen lässt, bezahlt, ist das ok. Aber es kompensiert keinen einzigen Schaden an einem Nichtraucher, weil der Nichtraucher sich ja dafür entschieden hat, nicht zu Rauchen. Damit sagst Du, mit Geld kann man jeden Schaden, der irgendjemand irgendwo anrichtet wieder aufwiegen. Egal wie schlimm. So lange er bezahlt, ist alles gut und egal. Nur weil jetzt Raucher sich selbst finanzieren oder gar überfinanzieren, darf man die Leute vor dem Pasivrauchen nicht mehr schützen?
      Das ist das, was ich aus Deinem Posts herauslese und das finde ich ungeheuerlich.

      Jeanrenaud, Claude et al. (2005) "Le coût social de la consommation de drogues illégales en Suisse". Abschlussbericht

      Epideemiologische Daten (CHF) Tabak Alkohol Illegale Drogen
      Konsmenten 1'950'000 357'000 30'000
      Todesfälle in Referezjahr 8'300 2'137 322
      Verlorene produktive Lebensjare 49'700 28'500 11'300

      Kosten, in Milliarden CHF
      Direkte Kosten 1.5 0.8 1.4
      Indirekte Kosten 4.0 1.5 2.3
      Immaterielle Kosten 5.2 4.4 0.4
      Soziale Kosten insgesamt 10.7 6.7 4.1

      www2.unine.ch/webdav/site/iren…/TEXTES/DROGUE-resume.pdf

      Gruss
      Kei Ah- und Verstand, hauptsach Mythos Vaterland!
      Alles wäffelet, uns stinkts, Basel isch und blyybt Provinz! (Und trotzdäm überzügter (Stadt-)Basler)
      Ungeheuerlich? Weisst du was ungeheuerlich ist? Deine Argumentationsweise! Du hast gesagt, dass Passivrauchn 500 Mio. CHF kostet. Ich habe dagegengehalten, dass über 2.2 Mrd. Tabaksteuereinnahmen resultierten. Nirgends habe ich gesagt, dass dadurch irgendwelches Leid kompensiert würde. Ich habe lediglich von den Kosten gesprochen, und du hast mit dem Argument der Kosten begonnen! Du solltest mal lesen lernen, auch bei diesem Thema. Mir vorzuwerfen ich hätte gesagt, dass mit Geld irgendwas aufgewogen werden kann, das ist ungeheuerlich, Stambuoch! Was du aus meinen Posts herausliest ist mir im Prinzip egal. Wenn du mir aber Aussagen in den Mund legst, die ich nirgends gemacht habe ist dies in diesem Fall nicht zu tolerieren. Deine erpresserische Argumentationsweise zu diesem Thema, die ist ungeheuerlich!

      Ich hab keinen Bock mehr, mir solchen Scheiss (entschuldige, lieber Mod, dieses Wort - aber ich bin wirklich in Rage) anzuhören!
      Du wolltest einen Link, Du wolltest Zahlen. Die habe ich gliefert in Form dieser Studie, weil ich Dich genug kenne, dass Du Dich nicht mit der Aussage abspeisen lässt, dass dise Zahlen aus Skript sowieso von Dr. sowieso vom UnispitalBS ist. Ich habemir die Mühe gemacht, eine anerkante Studie Dir extra herauszuschreiben etc. und Du flippst so aus?

      Ich bleib ja beim Thema Kosten. Was sind an ermittelten Dirkten und Indiekten Kosten so falsch, dass Du so ausflippst? Ich wollte Dir eine komplette Kostenübersicht geben und Dir passen die Resultate nicht. Das ist Dein Problem.


      http://www.sfa-ispa.ch/DocUpload/T_FOLGEN.pdf Dasind de Zahlen genaer komentiert.

      Und hier hast Du Deine halbe Milliarde Franken: http://www.bluewin.ch/de/index.php/26,201120/Passivrauchen_kostet_ueber_eine_halbe_Milliarde_Franken_pro_Jahr/de/news/vermischtes/sda/
      Kei Ah- und Verstand, hauptsach Mythos Vaterland!
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      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von „Stambuoch“ ()

      Stambuoch, ich diskutiere nicht mehr mit dir, solange du mir solches Zeug in den Mund legst, das ich nie gesagt habe. Das bringt mich zum Ausflippen - nicht die Zahlen, die du nun vorgelegt hast. Ich erkenne an, dass die Kosten um das x-Fache höher sind als die Steuereinnahmen. Du hast die Zahlen geliefert, und die sind klar zu akzeptieren. Was ich nicht akzeptere ist das hier:

      "Damit sagst Du, mit Geld kann man jeden Schaden, der irgendjemand irgendwo anrichtet wieder aufwiegen. Egal wie schlimm. So lange er bezahlt, ist alles gut und egal. Nur weil jetzt Raucher sich selbst finanzieren oder gar überfinanzieren, darf man die Leute vor dem Pasivrauchen nicht mehr schützen? Das ist das, was ich aus Deinem Posts herauslese und das finde ich ungeheuerlich."

      Das habe ich nie gesagt und jeder, der Lesen kann sieht, dass ich immer nur von den Kosten geschrieben habe, Stambuoch. Nie von irgendwelchem Leid, das mit Geld aufgewogen werden soll. Niemals! Und genau das wirfst du mir vor. Das Kotzt mich an! Und es ist nicht das erste mal, dass du so argumentierst. Ich muss dir ehrlich sagen: Ich habe keinen Bock mehr, irgendwas irgendwann mit dir zu diskutieren. Und dies nicht etwas weil ich Angst hätte, mal nicht Recht zu haben (in diesem Fall habe ich ja nicht Recht) sondern weil du mir solche Dinge unterstellst. Das ist nicht die Art, nach welcher ich diskutieren möchte. Deine falsche Moralkeule geht mir so dermassen auf den Sack, dass ich wie gesagt in Zukunft verzichten werde, irgendwelche Posts an dich zu richten.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „hoerbel“ ()

      @Stambuotsch

      Du argumentierst extrem "gesundheitsideologisch" und "gesundheitssektiererisch", wenn es um diese Fragen geht. In der Politik gebe es keine "Präventionsargumente?" Wo lebst Du? Oder wo schaust Du denn hin? Seit einigen Jahren grassiert eine Präventionskampagne nach der anderen und bald für alles und jedes. Ganz besonders krass ist es bei den Ernährungslehren, die vorallem den Verbreitern nützen. Gesundheitstanten wohin das Auge reicht! Ernährungsberaterinnen wie Bienenschwärme im Sommer! Aufklärungskampagnen an den Schulen, dass die Schuldgefühle der Kinder bald grösser sind, als wenn sie ihre ersten Masturbationserfahrungen machen. Prospekte und Flyer und sogenannte "Light-Produkte", wie Sand am Meer! Und was hat das alles gebracht bis jetzt? Und dann alle diese Gesundheitssendungen am TV!


      Noch nie gab es in den hochentwickelten Industrieländern gleichzeitig soviele Essstörungen !! Vor lauter Aufklärungskampagnen und Präventionsfanatikern entsteht da und dort immer mehr eine richtiggehende Trotzhaltung, was natürlich auch blöd ist.

      Natürlich sind die Gründe dafür vielschichtig, aber vergiss doch nicht, dass gerade bei jungen Frauen das "Untergewicht" bis hin zur Anorexie (Magersucht) extrem zugenommen hat und nun auch langsam die Jungs erfasst, wenn auch immer noch klar in der Minderheit beim Untergewicht. Willst Du bei BMI 18 und darunter ebenfalls die Kosten erhöhen für die Betroffenen? Was glaubst Du wie anfällig auch "Untergewichtige" sind für diverse Symptome und chronische Arztbesuche bis hin zu langwierigen Klinikaufenthalten?

      Und dann redest Du ganz allgemein von Krebs und seinen Kosten beim Rauchen. Als ob nur das Rauchen Krebskrankheiten verursachen könnte! Ja, bei Rauchern gibt es eine signifikante Erhöhung bei Lungenkrebs. Aber als angehender Drogist weisst du hoffentlich, dass die meisten Krebsarten multifaktoriell sind und nicht selten auch genetische Faktoren zum Tragen kommen.
      Die Kostenfanatiker gehen mir einfach grausam auf den Sack, weil sie alles über Kosten regeln wollen und viele, sehr wichtige Faktoren, wie psychische, familiäre, erbbedingte und soziale einfach in den Wind hauen! Technokraten und eunuchische Gesundbeter wie Gutzwiller erreichen genau das Gegenteil, weil sie nicht mehr zwischen Sucht und Genuss unterscheiden und alles in ihren prüden, lustfeindlichen Topf werfen.

      Ein Witz, den man wahrscheinlich kennt passt hier gut:

      Patient: Ich will 100 Jahre alt werden, untersuchen Sie mich und sagen Sie mir welche Chancen ich habe.
      Arzt: Rauchen Sie?
      Patient: Nein, um Himmelswillen! Ich habe noch nie geraucht!
      Arzt: Trinken Sie alkoholische Getränke?
      Patient: Nein! Sicher nicht! Noch nie habe ich Alkohol konsumiert!
      Arzt: Haben sie oft Sex?
      Patient: Also bitte! Ich lasse die Finger davon. Ich weiss um die Ansteckungsgefahren!

      Arzt: Sagen Sie mir, Herr Gutzwiller, warum um alles in der Welt möchten Sie 100 Jahre alt werden? :nixweiss: :nixweiss:
      Unsere Heimat ist die Schweiz. Aber die Heimat der Schweiz ist Europa. (Peter von Matt)
      Die beste Präventionskampagne nützt nichts, wenn beim Rest alles beim Alten bleibt.

      Eine schöne, tolle Werbekampagne ist keine Prävention, wie es sie bräuchte. Prävention fängt betrifft nicht nur den Patienten, sie betrifft auch das Spital, die Spitalapotheke, das Pflegepersonal.
      Beispiel: Die Einführung der Stelle des "Klinischen Pharmazeuten" kostet Geld. Doch, was macht dieser klinische Pharmazeut? Er geht mi auf Visite, stelt die Medikation ein, überwacht sie, klärt den Patienten beim Spitlaustritt über weitere Therapieschritte auf etc. Damit vermindert man das Risiko für UAWs, Interaktionen und Kontrainteraktionen. Dies spart Geld. Das ist auch Prävention. Nur ist es ein Riesenkampf solche Stellen zu schaffen und de Ärzte davon zu überzeugen dass diese "klinischen Apothker" keine Konkurrenz, sondern Partner sind.

      Streicht noch mehr Turnstunden, Skilager etc. Lasst die Kinder noch länger in der Schule auf ihren vier Buchstaben sitzen. Turnunterricht und Animation zum Sport ist bessere Prävention als jede TV-Kampagne. Das persnliche Gespräch Frauenäeztin-werdende Mutter macht mehr Eindruck. Der spielerische Umgang mit der Nahrungsmittelpyramiede in der Unterstufe bringt mehr als ein paar Plakate mit zerstörtem Spielzug. Doch dies kostet halt Geld, das ma nicht sofort im Effekt mit Umfrageresultate messen kann.
      Kei Ah- und Verstand, hauptsach Mythos Vaterland!
      Alles wäffelet, uns stinkts, Basel isch und blyybt Provinz! (Und trotzdäm überzügter (Stadt-)Basler)
      @Stambuoch: Einfach nur danke!

      @Dylan: Erst vergleichst du die Kosten, welche Rauchen verursachen mit den Kosten des Neoliberalismus und erwähnst dann in deinem zweiten Abschnitt, dass wir hier aber nicht über Rauchen reden sondern über Dicke. Also erstens ist der erste Vergleich absolut untauglich, weil es in keinem Zusammenhang steht und zweitens reden wir hier über Rauchen und Dicke.

      Unabhängig davon ob ich das gut heisse oder nicht: Wer raucht und trinkt und isst und Pillen schluckt macht das freiwillig. Zumindest anfangs... Natürlich gibt es auch Dicke, welche an Krankheiten wie beispielsweise eine Stoffwechselkrankheit leiden etc. Darum geht es aber nicht. Aber dass jemand dumm ist (wie auch immer man dies definieren will) und behindert hat die betroffene Person sich wohl kaum selber ausgesucht. Und dass wir älter werden liegt nun halt mal auch in der Natur. Sorry, aber deine Vergleiche sind nicht brauchbar.

      @Sträfe: Du weisst also schon im voraus, dass diese Beizen 60-70% Umsatzverlust haben werden? Kannst du mir bitte noch sagen, um wieviel Prozent der SMI nächstes Jahr steigt und wer Weltmeister wird? Schlussendlich wird es Gewinner und Verlierer geben, auch bei den Restaurants. Aber die Gesundheit stelle ich dann immer noch über Umsatz. Elende Neoliberalisten! ;)

      @heorbel: Ich hatte eine Semesterarbeit über das Rauchverbot in Zürich geschrieben im Jahre 2006. Wie gesagt beziehen sich die Zahlen von Stambuoch aufs Passivrauchen. Und ich kann dir versichern, die Tabaksteuer kompensiert die Kosten netto nicht. Die Bruttokosten liegen um einiges höher. Übrigens werden in fast keinem Land auf der Welt Tabakbauern so stark subventioniert wie in der Schweiz. Du siehst wir geben es auch an anderen Orten wieder aus. Aber schlussendlich ist es mir eigentlich egal, ob es monetär mehr Kosten verursacht oder sogar Geld bringt. Die Gesundheit ist für mich persönlich ein höheres Gut als Geld und ich habe auch nichts dagegen, wenn jemand sonst raucht. Aber vielleicht möchte ich mit meinem Kind auch wieder mal in ein Restaurant ohne dass wir mit Lungenkrebs rauslaufen. Natürlich überspitzt, ich nehme an, du verstehst was ich meine.

      @Eichi: Schön dass du so denkst, vielen Leuten hier geht es aber genau um das. Sie wollen nicht draussen eine rauchen und man könnte meinen die Wirtschafts geht unter wegen dem Rauchverbot. Wie du schon sagst. Funktioniert in anderen Ländern und Kantonen problemlos.

      Ich bin auch nicht dafür, dass man "hetzen" muss und Dinge kontrollieren will die man nicht kontrollieren kann. Leben und leben lassen. Ja Sträfe... Aber mit dieser Einstellung machst du dies genau nicht. Wenn du dir nicht zu schade wärst, 5 Minuten raus zu gehen um eins zu rauchen, dann könnten auch andere Leute wieder mal in eine Beiz zum Beispiel. Momentan lässt du diese ja nicht rein indirekt.

      Ich persönlich will auch keine hundert Jahre alt werden und esse auch gerne gut und viel. Darum geht es ja gar nicht. Sondern darum, dass wir unsere Gesundheit einigermassen im Griff haben sollten und vor allem bei Kindern, da dort wesentlich ein höherer Schaden entsteht bei Fettleibigkeit etc. Nicht nur physisch, sondern auch psychisch. Daher ist es gut, wenn man darüber redet.
      Ich war noch nie Fallschirmspringen, aber ich hab' bei Google Earth schon mal irre schnell rangezoomt!! Ich alter Adrenalinjunkie.

      santo schrieb:


      @heorbel: Ich hatte eine Semesterarbeit über das Rauchverbot in Zürich geschrieben im Jahre 2006. Wie gesagt beziehen sich die Zahlen von Stambuoch aufs Passivrauchen. Und ich kann dir versichern, die Tabaksteuer kompensiert die Kosten netto nicht. Die Bruttokosten liegen um einiges höher. Übrigens werden in fast keinem Land auf der Welt Tabakbauern so stark subventioniert wie in der Schweiz. Du siehst wir geben es auch an anderen Orten wieder aus.


      Ich muss sagen, dass ich Anfangs dachte, dass alle Kosten durch die Tabaksteuern gedeckt würden. Nach Sichtigung der Zahlen ist mir - wie bereits weiter oben geschildert - klar, dass dies nicht der Fall ist.

      santo schrieb:


      Aber schlussendlich ist es mir eigentlich egal, ob es monetär mehr Kosten verursacht oder sogar Geld bringt. Die Gesundheit ist für mich persönlich ein höheres Gut als Geld und ich habe auch nichts dagegen, wenn jemand sonst raucht. Aber vielleicht möchte ich mit meinem Kind auch wieder mal in ein Restaurant ohne dass wir mit Lungenkrebs rauslaufen. Natürlich überspitzt, ich nehme an, du verstehst was ich meine.


      Ich bin ebenfalls der Meinung, dass Gesundheit ein höheres Gut ist als irgendwelche monetäre Werte. Deshalb habe ich auch nirgends geschrieben, dass gesundheitliches Leid durch Geld abgegolten werden kann oder sollte.

      @Santo
      Ein bisschen zum Nachdenken für die Znünipause und Rauchpause:


      Hast Du auch diese fatale Neigung zum reinen Technokraten, um ein Problem zu verschleiern? Das mit den "Dummen" war Ironie -hast Du bemerkt, oder? Das mit den Behinderten auch. Hast Du auch bemerkt, oder?

      Und die anderen Vergleiche habe ich ganz bewusst deshalb gebracht, weil der Ausgangspunkt ja darin bestand, dass die Präventionsfanatiker Gutzwiller & Co schon längst angefangen haben Menschen als reinen Kostenfaktor in die Diskussion zu werfen und damit zu "entmenschlichen" so im Stil: Ökonomisch sinnvoll vs. ökonomisch nicht sinnvoll. Der Mensch wird reduziert zur Frage "Verursacher" - "Nicht Verursacher", reduziert auf eine Nummer, und herausgepickt mit einzelnen Verhaltensmustern und auf die ökonomische Waage gelegt wie eine Ware. Dieses Denken finde ich gelinde gesagt zum Kotzen, lieber Herr "Ökonimikus" - und darum habe ich die anderen Vergleiche gemacht, denn Gutzwiller und seine Moraltanten betonen ja dauernd die "Volkskosten" Darf man dann bitte auch vom überbordenden "Neoliberalismus" sprechen und den (menschlichen) Kosten, die er verursacht?

      Es ist schon klar, warum diese Vergleiche für Dich nicht passen: Du willst nicht zusammenhängend denken, willst nichts benennen, was ebenfalls zu den selbst-verursachten "Volkskosten" gehört, die bitte sehr ebenfalls SOLIDARISCH bezahlt werden. Die Vergleiche passen sogar sehr gut, finde ich, ausser man sucht wieder einmal Sündenböcke, um von den grossen Problemen abzulenken. Das Beispiel von Eichenmann zählt zwar nicht zur Mehrheit, aber er hat damit etwas Prinzipielles gesagt, nämlich dass das "Solidarprinzip" vor die Hunde geht, wenn man immer mehr beginnt die Menschen als reinen Kostenfaktor zu betrachten.

      Und die Technokraten des fatalen, eindimensionalen und überbordenden Neoliberalismus werden nicht einmal zur Kasse gebeten, auch wenn der volkswirtschaftliche Schaden insgesamt immens ist, den dieser wahnwitzige und grössenwahnsinnige Neoliberalismus angerichtet hat in den letzten Jahren. Aber bei den "DICKEN" soll man jetzt abkassieren? Und die Raucher sollen an allem schuld sein?
      Also Herr Santo Ökonomikus: Da Du ja mitten in der "Globalisierung" und im "Neoliberalismus" arbeitest, solltest Du auch ein bisschen "globaler" und vorallem etwas "menschlicher" denken, was soviel heisst, dass es schon genug "Dagobert Duck -Denken" gibt auf der Welt.Du hast ja z.B. eine Frau aus der 3.Welt geholt. Findest Du es denn kein Problem, dass im krass neoliberalistischen Denken die Armut in der 3.Welt "den Armen" in die Schuhe geschoben wird, wie das in diesem Denken immer wieder gemacht wird? So im Stil: "Wer arbeiten will und fleissig ist, bekommt immer Arbeit, auch in den ausgebeuteten 3.Welt-Ländern." (siehe auch das Verhalten der CS-Oberen im Argentinien der 1990-iger Jahre)

      Nein, nein Santo: Ich finde die Vergleiche stimmen schon, wenn man die Menschen zum reinen Kostenfaktor reduzieren und die Dicken und die Raucher herauspicken will. Und gelle: Beim Staat lagern immer noch Ramschpapiere der UBS für c.a. 60 Milliarden. Vielleicht haben wir ja Glück und sie gewinnen an Wert, oder die UBS kann sie wieder zurückkaufen. Vielleicht.
      Aber die DICKEN sollen endlich aufhören dick zu sein! Und die Raucher sollen endlich aufhören zu rauchen!


      Und die Banker sollen aufhören Banker zu sein?
      Unsere Heimat ist die Schweiz. Aber die Heimat der Schweiz ist Europa. (Peter von Matt)
      Dylan, immer ruhig blut.

      Habe ich nicht geschrieben, dass die Gesundheit für mich ein höheres Gut darstellt wie sämtliche monetären Faktoren? Ja. Und das ist nicht nur hinsichtlich der Gesundheit so, sondern in sehr vielen anderen Aspekten auch. Ich denke, dass ich durchaus genug menschliches Denken an den Tag lege.

      Bezüglich der dritten Welt. Klar finde ich dass ein Problem. Und in dieser Hinsicht bin ich wahrscheinlich solidarischer wie manch ein Linker. Dies ist in einigen meiner Posts in den letzten Monaten erwähnt. Ich bin für die Eliminierung von Importbarrieren, dass wir endlich die Armut in Afrika bekämpfen können. Millionen von Spendengeldern landen auf Konti der Diktatoren. Dieses Problem lösen wir nur, wenn wir nicht nur Maschinen der Landwirtschaft der dritten Welt verkaufen, sondern endlich auch ihnen abkaufen, was sie produzieren.

      Ich habe schon dutzende Male erwähnt, dass für mich die Hauptschuldigen eines grossen Teil der Armut auf der Welt den Kolonialstaaten sind wie Spanien, Frankreich, England, Holland und die USA sind. Und hier gebe ich Gaddaffi sogar recht! Und wie! Um all dies wieder gut zu machen, wären Milliardenbeträge das mindeste! Um aufzubauen, was in diesen Staaten zerstört, verhindert, geraubt und unterdrückt wurde.

      Nur sollten wir nicht Birnen mit Äpfel vergleichen und ich kann dich beruhigen. Ich finde noch lange nicht alles gut, was von Banken kommt. Ebenso sage ich nicht, Dicke sollen aufhören dick zu sein. Ich bin ja selber nicht von zierlicher Statur und esse gerne. Aber wir müssen vor allem unsere Kinder in Bewegung halten. Ich sage niemandem, er soll aufhören zu rauchen. Stört mich nicht. Solange es nicht in einem öffentlichen Raum passiert.
      Ich war noch nie Fallschirmspringen, aber ich hab' bei Google Earth schon mal irre schnell rangezoomt!! Ich alter Adrenalinjunkie.

      santo schrieb:



      Ich habe schon dutzende Male erwähnt, dass für mich die Hauptschuldigen eines grossen Teil der Armut auf der Welt den Kolonialstaaten sind wie Spanien, Frankreich, England, Holland und die USA sind. Und hier gebe ich Gaddaffi sogar recht! Und wie! Um all dies wieder gut zu machen, wären Milliardenbeträge das mindeste! Um aufzubauen, was in diesen Staaten zerstört, verhindert, geraubt und unterdrückt wurde.


      @Santo
      Doch doch, dass habe ich schon gelesen. Im obigen Zitat würde ich jetzt einfach auch noch die Schweiz und andere Länder dazuzählen, wenn Du schon "linksliberal" denken tust .. ;) Die Schweiz ist zwar nie mit Truppen in der 3.Welt einmarschiert, hat keine Indios und Neger massakriert, aber an der "monetären" Ausbeutung dieser Länder war die Schweiz mit schweizerischem Gewinneifer so stark beteiligt, dass es eine Art hat. Beispiele gäbe es zuhauf: Von den unsäglichen Missionars-Heeren (geistige Ausbeutung und Zerschlagung von lange gewachsenen Strukturen) bis hin zur deftigen, jahrzehntelangen Unterstützung der Apartheid-Politik in Südafrika, etc.etc.

      Die Raucher rauchen ja grösstenteils schon vor der Türe. Einverstanden damit. Ich rauche seit nunmehr 10 Jahren nicht mehr. Die Aufklärung der Kinder auch über ausgeglichenes Essen und Bewegung ist ebenfalls in Ordnung und gut. Und weniger Alk bei Jugendlichen wäre dringend! So weit so gut. "Gutzwiller`s Gesundheitsarmee" will aber mehr: Brave New World und sorry: Auch das erinnert mich in letzter Konsequenz an die Ideologie der 30-iger Jahre und an den Stalinismus der anderen Art. Gesundheits-Stalinismus.
      Unsere Heimat ist die Schweiz. Aber die Heimat der Schweiz ist Europa. (Peter von Matt)

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      Also dass sie grösstenteils vor der Türe rauchen wäre mir ja ganz neu. Ich gehe zumindest mit meinem Kind nicht in ein Restaurant, wo geraucht wird. Sprich in der Schweiz reichts da gerademal für das Manorrestaurant. ;) In anderen Ländern kann ich problemlos in eine feine Pizzeria, in ein Steakhouse oder auch in ein Pub gehen...

      Und du wie ich wissen, dass solche New World Gespinste und Gesundheits-Stalinismus nicht realistisch sind. Das Hauptziel mit solchen Dingen ist doch immer schon damit erreicht, dass mindestens darüber geredet wird. Genauso wie man Geld nicht einfach mehr abschaffen kann, es aber zwingend ist, dass man darüber diskutiert, dass das Leben weitaus mehr und wichtigere Dinge beinhaltet als monetäre Aspekte.
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      Und plötzlich wollen alle in den Bundesrat ...

      Lyss Assia hat sich bis jetzt nicht als Kandidatin gemeldet, was mich sehr wundert. Timo Konietzka, Dong Hua Li und Kurt Illi auch nicht. Aber sonst geht fast kein Tag vorbei, ohne dass nicht irgendeine Partei noch ein "Ross" aus dem Stall holt, das man ins Rennen vom 22. September schicken will. Natürlich wissen auch die Ingenbohl-Schwestern, dass das meiste Geplänkel ist und nur den Sinn hat, die Partei in die Presse zu bringen, denn schliesslich sind in gut einem Jahr Gesamterneuerungswahlen, sowohl im Parlament, wie auch im Bundesrat, und da möchten sich alle in eine gute "Box" bringen. Da kommt jede Nennung gerade recht. Auch "Susi Gut" wird noch kommen und finden, dass man endlich aufräumen und putzen müsse im Bundesrat, denn der "Putz-Ueli" mit seiner besten Armee der Welt hat bis jetzt weniger als ein Grenadier-Furz zustande gebracht.
      Wie man hört, werden emeritierte Funktionäre des SEHV bis zum 14.September entscheiden, ob sie Krüger aufstellen sollen, denn auch "aufgehende Rosen" würden sich nicht schlecht machen im 7-er Gremium, und für ein ernsthaft-leidendes Gesicht, das endlich die Schwere des Amtes auch mimisch zum Ausdruck bringt, wäre Ralph genau richtig.

      Ganz anti-zyklisch und damit sehr überraschend verhält sich hingegen die Stampfer-Partei: Sie wollen zwar unbedingt einen 2.Bundesrat, denn Widmer-Schlumpf ist selbstverständlich eine SP-Frau, aber niemand will kandidieren ... Nanu? Das ist, wie wenn nordfinnische Rentier-Nomaden plötzlich Wein anbauen wollten. Niemand will: Der SVP-Alien und die Spassbremse Nr.1 "Bader" sagt ab, Spuhler will auch nicht, und auch alle anderen Brauerei-Rösser aus dem Albisgüetli-Stall wollen nun doch nicht. Dabei hätten sie mit "Toni" doch auch einen richtigen "Jungen" Aber böse Zungen behaupten nun, dass "Jugend" kein Garant gegen "Blödheit" sei ... Nur der Fuhrhalter aus dem Aargau überlegt sich noch, ob es ihm im BR nicht doch noch gelingen könnte, eine Formel-1-Strecke in den Gassen von Baden-Wettingen auf die Beine zu stellen.

      Aber das Ganze ist natürlich nur Taktik und ausgeklügelte Strategie, denn die Sünneli-Partei hat einen ewigen Pfeil im Köcher, den sie im letzten Moment ausspielen wird: Am 21.September, kurz nach Mitternacht wird CHRISTOPH RAMBO von und zu Herrliberg und Rhäzüns seine Mannen zusammenrufen, das Sackmesser des Bruders zwischen die Zähne klemmen und ein paar Stunden später als Kandidat Nr.1 ins Spiel gebracht werden! Die Schweiz hätte endlich wieder einen "Führer"

      PS:
      Ich bin übrigens für Sommaruga und Ruedi Noser!
      Unsere Heimat ist die Schweiz. Aber die Heimat der Schweiz ist Europa. (Peter von Matt)

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      @stambuotsch
      Was für ein Verschreiber! :D Es sollte natürlich Ruedi Noser heissen. "Notter" soll jetzt in den Ruhestand ... Auch mit diesem Schneider-Ammann (warum nerven mich langsam aber sicher diese dauernden Doppelnamen? Auch bei "Keller-Sutter" etc.) könnte ich gut leben. Mir kommt er aber einfach ein bisschen zu perfekt, zu "fehlerlos" vor und damit ein bisschen unwirklich und pfaffenhaft. Noch extremer aber diese "Keller-Sutter" Bei der habe ich den Eindruck einer zweiten "Rita Fuhrer" - vorallem auf sich selbst bezogen und evtl. nicht so "wasserdicht", und resistent wenns kriselt. Und dann sagt sie noch so Sätze wie: "Kritik isch immer guet, aber sie muess sachlich si .." Solche Sätze ziehen mir die Ohren lang, weil damit jede Kritik wieder "erwürgt" wird ... Es sind Sätze aus der Hale of Fame der Biederkeit.
      Ruedi Noser gefällt mir irgendwie, obwohl ich ihn nicht kenne, aber er gibt sich nicht so gottverdammt korrekt, sondern ziemlich menschlich, aber mit Stil, und ich bin sicher, dass er ein echter "Liberaler" ist, der auch einzuschätzen weiss, wo der Liberalismus seine Grenzen hat. Zudem hat er durchaus ein sozial-liberales Gewissen, wenn man Stimmen von Angestellten seiner Firma hört. Und dann habe ich ihn schon an einer GV des HCD gesehen, also ist er HCD-Fan ..! ;)

      Hilde Fässler würde ich nie wählen. Ich habe erlebt, wie perfid sie damals "Ursula Koch" in einer Tagesschau abgesägt und sich als neue SP-Präsidentin ins Spiel gebracht hat, und das hinter dem Rücken und ohne dass Ursula Koch etwas gewusst hat. Ganz übel. Und das habe ich ihr damals auch öffentlich gesagt an einem Parteitag, und das hat sie mir dann sehr übel genommen. Nein, Hilde Fässler ist eine intelligente Frau, aber ich würde sie nicht wählen. Jaqueline Fehr hat schon einen groben "Fehler" gemacht, indem sie ihre bisherige Zurückhaltung damit erklärt hat, dass sie indirekt über die Presse und den (notwendigen) "Marathon" heruntergejammert hat. Damit sägt sie sich ab, weil sie jetzt als "Moraltante" und "Sauerampfel" wahrgenommen wird.
      Herzog? Who the fuck is "Herzog?" ;)
      Unsere Heimat ist die Schweiz. Aber die Heimat der Schweiz ist Europa. (Peter von Matt)