Intro
Hätte ich doch nicht so spotten sollen über Baschi? Frauen "rächen" sich anders und nicht selten raffinierter: Die beiden jungen und charmanten Damen aus Bülach und Wettingen überredeten mich seit langem und sehr überzeugend und kauften mir dann einfach ein Ticket für das Abschlusskonzert seiner "Glücks-Tour" in Baden. Hätte ich jetzt noch ablehnen können? Und dann schickten sie mir noch eine Einladungs-SMS, die Baschi himself herumgejagt hat unter seinen Königsanbeterinnen: " ... Kommt alle vorbei ...Letzte Chance in diesem Jahr ... Big Schmatz" ..
Pünktlich um 19.15 Uhr , wie abgemacht, im Parkhaus "Trafo" in Baden: Thoeme ist auch dabei, und er lässt mich den ganzen Abend nicht im Stich, denn sonst hätte ich womöglich mit der Frau aus Bülach und der Frau aus Wettingen noch nach vorne an den Bühnenrand gehen müssen, und das wäre dann peinlich ohne Ende gewesen, so unter lauter fiebernden und kreischenden jungen Frauen. Nicht einmal einen "Sidiauftrag" hätte man mir in meinem Alter abgekauft ...Obwohl: Ein kleines bisschen wehmütig dachte ich zurück an meine Zeit als Jungspund, als ich selbst nur 3-5 Meter vor "Led Zeppelin", vor den "Rolling Stones", vor "Jimi Hendrix", "Eric Clapton" "Ten Years After", "Motörhead", "Pink Floyd" u.a. am Ausflippen war. Gute Zeiten, wilde Zeiten!
Nun konnte ich mich mit Thoeme und "vollbusigen, älteren Müttern", die ihre Töcher begleiteten, beim Mischpult platzieren und so tun, als würde ich zum Technik-Staff gehören. Alle 10 Minuten waren wir Männer mit dem Live-Ticker aus Davos beschäftigt, denn zuerst kam noch eine herzige Vor-Band, die sicher nicht älter waren, als 17-18 jährig, und sie spielten "Deutsch-Rock", frech und überzeugend, jedenfalls bedeutend angenehmer zu hören, als die moraltriefende, pfäffische Musik und Sauce der bekannten "Mannheimer Söhne" Und dann war es soweit:
Baschi live und konkret und laut ..
Dunkel ward`s und das Nordportal in Violett getaucht. Die Intro-Musik erzeugte Spannung und war so gewählt, als würde gerade Roger Waters von den Pink Floyd auf die Bühne kommen. Es kam: Sebastian Bürgin aus Basel, alias Baschi, einziger Musicstar, der es geschafft hat in der Szene zu bleiben, obwohl er damals nicht einmal gewonnen hat. Und er legt gleich los! Laut und heftig. Und seine Band genauso: Laut und heftig und instrumentell gar nicht so schlecht. Aber warum auch so heftig, wenn es sich um ein intimes Liebeslied handelt, von denen "Sebi" einige im Repertoire hat? Da ist dann ein so intimer Text wie: "Cha di nid vergässä, s`ganzi Bett schmöckt no nach dir - vo de letschte Nacht .." Nicht schlecht, dieser Text, könnte von Bob Dylan stammen, aber Baschi schreit ihn förmlich hinaus! Und seine Band ist auf 78 Dezibel! (Thoeme und ich sehen das auf der Anzeige beim grossen Mischpult) Herrgott, warum so heftig, wenn`s intim wird? So etwas muss man doch so fein singen wie Clapton sein "You are wonderful tonight", oder wie Bob Dylan sein "Lay Lady Lay ", oder wie selbst zu ihren wildesten Zeiten die Rolling Stones ihr "Lady Jane." Und damals waren sie kaum 20 Jahre alt. youtube.com/watch?v=XirG-qwMCMc Liebeslieder sind leise, Baschi, leise und sinnlich ...
Baschi traut sich zu wenig zu und glaubt wohl selbst nicht so ganz, dass er das gesanglich ohne Schreien hinkriegt. Aber dann nimmt er plötzlich eine Gitarre, die Band ist weg und er singt mutterseelenallein (Die Mutter und die Schwester sind oben auf der Empore) ein hübsches Lied. Kein Schreien, kein herausgepresster Sound, der seine Stimme übertönt. Die ersten Feuerzeuge werden jetzt von zwei, drei Mammis in der Luft geschwenkt und eine bricht sofort wieder ab, weil sie sich die Fingerkuppe angesengt hat .. Vollends in die Vollen gehts dann mit dem Zwischensong "Chum bring en hei .." Der Saal tobt jetzt! Und ich versuche zum wiederholten Male zu verstehen, wer mit diesem "IHM" gemeint sein könnte, den man da "heim holen" sollte. Ist da allen Ernstes der WM-Pokal im Fussball gemeint? Also wenn jetzt zum Beispiel eine Frau, die unbedingt schwanger sein und ein Kind haben möchte in einer Liebesnacht ihrem Geliebten ins Ohr flüstert: "Chum bring en hei ..", dann könnte ich das gut verstehen.
Und genau jetzt- ausgerechnet(!) - sagt der Live-Ticker aus Davos: " Tooooooooooooor für Lugano." 1:2 .. Thoeme und ich schauen uns quälend an, denn wir wissen: Das bedeutet, dass die Partie gelaufen ist und weitere 3 Punkte verloren gehen. Chum bring en hei? Wir trösten uns damit, dass die "Stasis" aus Zug auch wieder verlieren. Man muss bescheiden bleiben zur Zeit.
Nun kommt noch "Knuti", oder "MC Kutti", (gibts den bei Mc Donalds?) ein Rapper auf die Bühne und jetzt wirds echt gut. Die beiden rappen sich witzig und selbstironisch durch den Abend. Und beim Finale geht die Band aufs Ganze! Und Baschi gibt alles bis zur letzten Zugabe. Man muss ihm lassen: Er ist ehrlich und aufrichtig und was ihn wirklich sympathisch macht, ist seine Ironie. Er wirkt nie arrogant oder abgehoben. Er ist ehrlich und auf jeden Fall überzeugt von dem, was er macht. Und ich bin überzeugt worden, dass er auch weiss, wo seine Grenzen sind. Das ist nicht so selbstverständlich in dieser Szene. Und ich finde: Er ist besser als der wirtschaftlich viel erfolgreichere DJ BOBO, der alles hauptsächlich mit Shows macht. Nur mit Shows. Er könnte auch im Zirkus Nock auftreten.
Ich brauche jetzt einen Whisky und Thoeme bleibt beim hawaianischen Bier. Und dann kommen sie zurück, die Frau aus Bülach und die Frau aus Wettingen. "Ganz geil", sei es gewesen und jetzt wollen sie unbedingt noch warten, bis ER runter kommt an die Bar. Und dann muss da noch eine Foto her, als Beweis.
Ich verabschiede mich, muss nicht mehr einen Beweis haben, denn ich war da, und ich bin bis zum Schluss geblieben. Thoeme, Regi und manuela sind der Beweis. Bereut habe ich es nicht.
Fazit:
Baschi ist besser als sein Ruf. Ehrliche Musik ohne Bluff. Liebeslieder müsste er allerdings musikalisch überarbeiten und mit seiner Band reden. Die Freude und Leidenschaft der beiden charmanten Gastgeberinnen aus Bülach und Wettingen, die sie ihrem "Heiligen" entgegenbrachten, war wirklich schön zu erleben. Danke Regi, Danke manuela. Jetzt kann ich "objektiver" über Baschi reden. Ich war dabei.
Hätte ich doch nicht so spotten sollen über Baschi? Frauen "rächen" sich anders und nicht selten raffinierter: Die beiden jungen und charmanten Damen aus Bülach und Wettingen überredeten mich seit langem und sehr überzeugend und kauften mir dann einfach ein Ticket für das Abschlusskonzert seiner "Glücks-Tour" in Baden. Hätte ich jetzt noch ablehnen können? Und dann schickten sie mir noch eine Einladungs-SMS, die Baschi himself herumgejagt hat unter seinen Königsanbeterinnen: " ... Kommt alle vorbei ...Letzte Chance in diesem Jahr ... Big Schmatz" ..
Pünktlich um 19.15 Uhr , wie abgemacht, im Parkhaus "Trafo" in Baden: Thoeme ist auch dabei, und er lässt mich den ganzen Abend nicht im Stich, denn sonst hätte ich womöglich mit der Frau aus Bülach und der Frau aus Wettingen noch nach vorne an den Bühnenrand gehen müssen, und das wäre dann peinlich ohne Ende gewesen, so unter lauter fiebernden und kreischenden jungen Frauen. Nicht einmal einen "Sidiauftrag" hätte man mir in meinem Alter abgekauft ...Obwohl: Ein kleines bisschen wehmütig dachte ich zurück an meine Zeit als Jungspund, als ich selbst nur 3-5 Meter vor "Led Zeppelin", vor den "Rolling Stones", vor "Jimi Hendrix", "Eric Clapton" "Ten Years After", "Motörhead", "Pink Floyd" u.a. am Ausflippen war. Gute Zeiten, wilde Zeiten!
Nun konnte ich mich mit Thoeme und "vollbusigen, älteren Müttern", die ihre Töcher begleiteten, beim Mischpult platzieren und so tun, als würde ich zum Technik-Staff gehören. Alle 10 Minuten waren wir Männer mit dem Live-Ticker aus Davos beschäftigt, denn zuerst kam noch eine herzige Vor-Band, die sicher nicht älter waren, als 17-18 jährig, und sie spielten "Deutsch-Rock", frech und überzeugend, jedenfalls bedeutend angenehmer zu hören, als die moraltriefende, pfäffische Musik und Sauce der bekannten "Mannheimer Söhne" Und dann war es soweit:
Baschi live und konkret und laut ..
Dunkel ward`s und das Nordportal in Violett getaucht. Die Intro-Musik erzeugte Spannung und war so gewählt, als würde gerade Roger Waters von den Pink Floyd auf die Bühne kommen. Es kam: Sebastian Bürgin aus Basel, alias Baschi, einziger Musicstar, der es geschafft hat in der Szene zu bleiben, obwohl er damals nicht einmal gewonnen hat. Und er legt gleich los! Laut und heftig. Und seine Band genauso: Laut und heftig und instrumentell gar nicht so schlecht. Aber warum auch so heftig, wenn es sich um ein intimes Liebeslied handelt, von denen "Sebi" einige im Repertoire hat? Da ist dann ein so intimer Text wie: "Cha di nid vergässä, s`ganzi Bett schmöckt no nach dir - vo de letschte Nacht .." Nicht schlecht, dieser Text, könnte von Bob Dylan stammen, aber Baschi schreit ihn förmlich hinaus! Und seine Band ist auf 78 Dezibel! (Thoeme und ich sehen das auf der Anzeige beim grossen Mischpult) Herrgott, warum so heftig, wenn`s intim wird? So etwas muss man doch so fein singen wie Clapton sein "You are wonderful tonight", oder wie Bob Dylan sein "Lay Lady Lay ", oder wie selbst zu ihren wildesten Zeiten die Rolling Stones ihr "Lady Jane." Und damals waren sie kaum 20 Jahre alt. youtube.com/watch?v=XirG-qwMCMc Liebeslieder sind leise, Baschi, leise und sinnlich ...
Baschi traut sich zu wenig zu und glaubt wohl selbst nicht so ganz, dass er das gesanglich ohne Schreien hinkriegt. Aber dann nimmt er plötzlich eine Gitarre, die Band ist weg und er singt mutterseelenallein (Die Mutter und die Schwester sind oben auf der Empore) ein hübsches Lied. Kein Schreien, kein herausgepresster Sound, der seine Stimme übertönt. Die ersten Feuerzeuge werden jetzt von zwei, drei Mammis in der Luft geschwenkt und eine bricht sofort wieder ab, weil sie sich die Fingerkuppe angesengt hat .. Vollends in die Vollen gehts dann mit dem Zwischensong "Chum bring en hei .." Der Saal tobt jetzt! Und ich versuche zum wiederholten Male zu verstehen, wer mit diesem "IHM" gemeint sein könnte, den man da "heim holen" sollte. Ist da allen Ernstes der WM-Pokal im Fussball gemeint? Also wenn jetzt zum Beispiel eine Frau, die unbedingt schwanger sein und ein Kind haben möchte in einer Liebesnacht ihrem Geliebten ins Ohr flüstert: "Chum bring en hei ..", dann könnte ich das gut verstehen.
Und genau jetzt- ausgerechnet(!) - sagt der Live-Ticker aus Davos: " Tooooooooooooor für Lugano." 1:2 .. Thoeme und ich schauen uns quälend an, denn wir wissen: Das bedeutet, dass die Partie gelaufen ist und weitere 3 Punkte verloren gehen. Chum bring en hei? Wir trösten uns damit, dass die "Stasis" aus Zug auch wieder verlieren. Man muss bescheiden bleiben zur Zeit.
Nun kommt noch "Knuti", oder "MC Kutti", (gibts den bei Mc Donalds?) ein Rapper auf die Bühne und jetzt wirds echt gut. Die beiden rappen sich witzig und selbstironisch durch den Abend. Und beim Finale geht die Band aufs Ganze! Und Baschi gibt alles bis zur letzten Zugabe. Man muss ihm lassen: Er ist ehrlich und aufrichtig und was ihn wirklich sympathisch macht, ist seine Ironie. Er wirkt nie arrogant oder abgehoben. Er ist ehrlich und auf jeden Fall überzeugt von dem, was er macht. Und ich bin überzeugt worden, dass er auch weiss, wo seine Grenzen sind. Das ist nicht so selbstverständlich in dieser Szene. Und ich finde: Er ist besser als der wirtschaftlich viel erfolgreichere DJ BOBO, der alles hauptsächlich mit Shows macht. Nur mit Shows. Er könnte auch im Zirkus Nock auftreten.
Ich brauche jetzt einen Whisky und Thoeme bleibt beim hawaianischen Bier. Und dann kommen sie zurück, die Frau aus Bülach und die Frau aus Wettingen. "Ganz geil", sei es gewesen und jetzt wollen sie unbedingt noch warten, bis ER runter kommt an die Bar. Und dann muss da noch eine Foto her, als Beweis.
Ich verabschiede mich, muss nicht mehr einen Beweis haben, denn ich war da, und ich bin bis zum Schluss geblieben. Thoeme, Regi und manuela sind der Beweis. Bereut habe ich es nicht.
Fazit:
Baschi ist besser als sein Ruf. Ehrliche Musik ohne Bluff. Liebeslieder müsste er allerdings musikalisch überarbeiten und mit seiner Band reden. Die Freude und Leidenschaft der beiden charmanten Gastgeberinnen aus Bülach und Wettingen, die sie ihrem "Heiligen" entgegenbrachten, war wirklich schön zu erleben. Danke Regi, Danke manuela. Jetzt kann ich "objektiver" über Baschi reden. Ich war dabei.
Unsere Heimat ist die Schweiz. Aber die Heimat der Schweiz ist Europa. (Peter von Matt)
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