Die Suche nach Eldorado

      Die Suche nach Eldorado

      Gold hat die Menschheit schon immer fasziniert. So auch die spanischen Konquistadoren, die in Mittel- und Südamerika nach einer goldenen Stadt namens Eldorado suchten. So steht das Wort "Eldorado" bis heute als Sinnbild für einen paradiesischen Ort, meist verbunden mit Reichtum. Etwas näher in unserer Zeitgeschichte vor ca. 165 Jahren brach in Colorado ein sogenannter Goldrausch aus. Die grossen Goldfunde in Kalifornien wurden immer rarer und die Menschen wanderten weiter und versuchten ihr Glück in Colorado.

      Wir schreiben das Jahr 2014 und ein weiteres Kapitel von vielen, in denen der Mensch sich nach Reichtum sehnt und sucht. Und wir befinden uns einmal mehr in Colorado. Seit Jahresbeginn wird Marihuana als legales Genussmittel verkauft.

      "Auch der längste Weg beginnt mit einem ersten Schritt." (Mao)

      In diesen Tagen wäre wohl auch angebracht: "Auch der längste Rausch beginnt mit einem ersten Joint". Für die einen wohl der Rausch vom Rauchen, andere sehen goldige Zeiten... ein neuer Goldrausch für eine ganze Branche! Für mich übrigens auch endlich ein Weg in die richtige Richtung zur Legalisierung der Drogen und somit zur Bekämpfung des Drogenkriegs in Lateinamerika. Aber das wäre ein anderes Thema, das wir schon einmal hatten hier im Forum.

      Entsteht hier ein neuer "Goldrausch", ist hier das grosse Geld zu machen? Wie immer, kein Profit ohne Risiko. Und das hier die Risiken sehr hoch sind, sollte sich wohl jeder Anleger bewusst sein und nicht im Nachhinein wieder über den bösen Finanzmarkt ablästern. Ich für meinen Teil habe meine Investition gemacht. Vielleicht geht es in die Hose, vielleicht aber gibt es durchaus einen schönen Gewinn.

      Quo vadis? Das Potential ist enorm. Noch dieses Jahr wird wohl der Staat Washington folgen. Nächstes Jahr Kalifornien, Oregon und Alaska usw. Nicht auszudenken, wie sich die Branche bewegen wird, wenn Kalifornien mitzieht und später auch noch New York dazustossen würde. Die Gesetze in den USA werden angepasst werden, jetzt gibt es kein Zurück mehr. Der "grüne Rausch" hat begonnen nachdem auch Uruguay legalisiert hat. Firmen in dieser Branche werden kommen und gehen, aber einige werden überleben und wohl sehr gross werden. Die nächsten drei Jahre werden wohl sehr interessant werden und ich gehe davon aus, dass auch die Banken und Kredikartenfirmen sich beugen werden und man seinen "Stoff" mit Rezept kaufen kann (was bis anhin nicht möglich ist trotz der aktuellen Legalisierung). Das würde dem Verkauf nochmals einen enormen Schub geben.

      In den USA werden Drogen in fünf verschiedenen Listen aufgeführt. Marihuana befindet sich auf der Liste 1 zusammen mit z.B. Crystal Meth, Kokain und Heroin. Das ist die Liste mit den härtesten Drogen, ohne Grundlage zur medizinischen Verwendung. Washington wird früher oder später Marihuana von dieser Liste nehmen, was Auswirkungen auf nationaler Ebene haben wird. Die aktuelle Aussage Obama's, dass Cannabis nicht gefährlicher sei als Alkohol, sagt eigentlich schon alles. Alkohol und Tabak als meistverbreiteste "Droge" befindet sich nämlich auf keiner der Listen in den USA.

      Ein interessanter Nebeneffekt - nein, nicht vom Joint selber - wird nämlich ziemlich sicher auch eine grosse Rolle spielen. In einem Jahr wird man wohl sehen, dass die Steuereinnahmen von Colorado in die Höhe springen werden durch den Umsatz etc. und die anderen Staaten und die USA selbst werden wohl gerne diese Politik weiterführen. Das Land braucht jeden Penny Steuereinnahmen und wenn diese Branche erst mal Fahrt aufnimmt, dann wird sie nicht mehr zu bremsen sein. Neue Wege für neue Unternehmungen, Investoren usw.

      Good luck to all in the worlds biggest emerging industry!

      PS.: @Rosenast: Hast du das US-Visa zum Auswandern eigentlich schon beantragt? :D
      Ich war noch nie Fallschirmspringen, aber ich hab' bei Google Earth schon mal irre schnell rangezoomt!! Ich alter Adrenalinjunkie.
      Wie hoch werden die Folgen sein infolge Vergessenheit, Trägheit, Arbeitslosigkeit, Lungenkrankheiten etc.?
      Nur als kleiner Input für diese doch spannende Diskussion ;)

      PS: Ich bin absolut einverstanden mit der liberalen Drogenpolitik, den ich bin gegen jegliche Verbote und Bevormundung, ein erwachsener Mensch sollte genug vernünftig sein und die Risiken und Nebenwirkungen zu kennen von solchen Substanzen.

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von „WE 02“ ()

      WE 02 schrieb:

      Wie hoch werden die Folgen sein infolge Vergessenheit, Trägheit, Arbeitslosigkeit, Lungenkrankheiten etc.?
      Nur als kleiner Input für diese doch spannende Diskussion ;)


      Wie hoch sind aktuell die Folgen von dem unerbittlichen Drogenkrieg oder dem verunreinigten Stoff auf dem Schwarzmarkt etc.? Wer bereits konsumiert oder möchte, der wird es auch ausserhalb der Legalität tun und ich persönlich glaube nicht, dass durch eine Legalität es eine grosse Anzahl an neuen Konsumenten geben wird.

      Ohne hier etwas schönzureden, stufe ich übrigens die Auswirkungen und Konsequenzen auf den Konsument selbst wie aber vor allem auch auf das Umfeld beim Konsum von Marihuana um ein vielfaches harmloser ein als z.B. Alkohol und Tabak.
      Ich war noch nie Fallschirmspringen, aber ich hab' bei Google Earth schon mal irre schnell rangezoomt!! Ich alter Adrenalinjunkie.

      santo schrieb:

      ich persönlich glaube nicht, dass durch eine Legalität es eine grosse Anzahl an neuen Konsumenten geben wird.


      Da hingegen wäre ich mir nicht so sicher, ist es erst einmal probiert, ist der Schritt zur Abhängigkeit sicherlich schon um einiges näher.
      Aber auch hier stelle ich die Selbstverantwortung höher als das Verbot.
      Klar, einmal probiert ist die Suchtgefahr natürlich vorhanden. Ich glaube aber trotzdem nicht, dass es sich hier um eine grosse Masse handeln wird. Wer jetzt probieren möchte, der wird das auch jetzt schon tun. Nur müssen sie es dann nicht mehr in der Illegalität tun und sich einer Beschaffungskriminalität "ausliefern". Als netter Nebeneffekt wird dies bei den Unternehmungen wie auch beim Staat zu Einnahmen führen und unter dem Strich zu tieferen indirekten Kosten für den Staat und die Gesellschaft.

      Apropos Suchtpotenzial/physischer Schaden hier noch eine interessante Grafik. Auch immer interessant die Vergleiche zu Alkohol und Tabak, längst etablierten "Genussmitteln" in unserer Gesellschaft. Da wird aber kaum einer schräg angeschaut beim Konsum...

      Ich war noch nie Fallschirmspringen, aber ich hab' bei Google Earth schon mal irre schnell rangezoomt!! Ich alter Adrenalinjunkie.
      @Santo

      Mir kommt das auf's Erste zu euphorisch und zu "glattarschig" daher, vorallem dort, wo Du einen "Goldrausch" phantasierst und "Investitionen" getätigt haben willst. Im Prinzip bin ich schon lange für die Legalisierung und staatliche Kontrolle von Marihuana und Canabis. Trotzdem noch eine Grundsatzfrage (oder habe ich das überlesen?)

      Wie sieht es aus mit der Altersbeschränkung? Auch bei 21 wie in den USA üblich? Welches Alterslimit würdest Du selber setzen und warum?

      Übrigens: Die Grafik finde ich schönfärberischer, als jede "Positiv-Thinking-Droge" LSD und Lösungsmittel im gelben Bereich? Wie ist "sozialer Schaden" gemessen worden?
      Unsere Heimat ist die Schweiz. Aber die Heimat der Schweiz ist Europa. (Peter von Matt)

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von „Dylan“ ()

      @Santo: In einem Thread, in welchem es um gesellschaftliche Liberalisierungen geht von möglichen sich lohnenden Investitionen zu brabbeln - das schaffst glaub ich auch nur du. ;)

      Die Grafik ist ebenfalls grober Unfug. Du solltest mal lernen, dass man nicht einfach jedes komplexe Thema in eine einfache BWL-Schulbuch-mässige Grafik stopfen kann. Khat zeichnet sich also zum Beispiel durch eine vergleichsweise niedrige Abhängigkeit sowie vergleichsweise kleinen physischen Schaden aus? Frag mal einer, der unter den häufig durch Khat aufgeputschten Bürgerkrieger in Somalia zu leiden hat, was er so von der Droge Khat hält. Stichworte: Aufpuschten, Agressivität, etc.

      Klar ist hingegen z.B., dass Alkohol eine Menge Schaden verursacht in unserer Gesellschaft. Nichts destro trotz halte ich nicht viel von der Einteilung verschiedener Drogen in so einfache Grafiken.

      @Thema: Ich würde es begrüssen, wenn auch die Schweiz die nächsten Schritte zu einer vollständigen Legalisierung von Cannabis tun würde. Allerdings schon mit einer sinnvollen Alterslimite.
      @Dylan: Dem zu euphorisch stimme ich Dir durchaus zu. Auf das zielt der Eintrag natürlich bewusst ab und widerspiegelt im Prinzip nichts anderes als die aktuelle Stimmung in den USA. Da ist regelrecht eine Goldgräberstimmung entfacht und die Kursfeuerwerke von den Unternehmen, die in diesem Business tätig sind, haben dies natürlich noch weiter beflügelt. Ob die Euphorie gerechtfertigt ist oder nicht wird die Zukunft zeigen. Was du genau mit "glattarschig" meinst, weiss ich nicht. Ja, Investitionen habe ich getätigt indem ich Aktien von zwei Unternehmungen in dieser Branche gekauft habe. Entweder entpuppen sich diese als Flop, so what. Oder es wird was draus.

      Das Mindestalter ist 21 Jahre. Hier ein Artikel wo dies steht, aber der ganze Artikel hat einige interessante Informationen.
      handelsblatt.com/politik/inter…d-schon-high/9308458.html

      Welches Mindestalter ich persönlich setzen würde? Ich weiss es nicht. Der springende Punkt ist ja die Selbstverantwortung wie WE02 erwähnt. Dass eine Person über sich selbst entscheiden kann, Verantwortung trägt und sich allfälligen Konsequenzen bewusst ist oder sein sollte. Ob dies jetzt ein 16-, 18- oder erst ein 21-Jähriger ist, halte ich nicht so für relevant. Es gibt wohl 16 Jährige die reifer sind, als 25-Jährige und wiederum solche, die ihr ganzes Leben lang nie für sich selbst verantwortlich sein können. Hier noch ein Zitat aus dem Artikel, welches meine Aussage u.a. bestätigt.

      Denn auch der Staat bedenkt von der Legalisierung zu profitieren. 25 Prozent Verkaufssteuer werden fällig.

      "Die mit 15 Prozent besteuerten Großhandels-Transaktionen sollen den Bau von Schulen finanzieren, während die 10-Prozent-Abgabe im Einzelhandel für die Regulierung der Branche eingesetzt wird. Colorado erwartet im Groß- und Einzelhandel einen jährlichen Marihuana-Umsatz von 578,1 Millionen Dollar. Dadurch würden dem Bundesstaat 67 Millionen Dollar an Steuereinnahmen zufließen, erwartet der Legislative Council der Colorado General Assembly."

      Was die Grafik anbelangt ging es mir mehr um den Vergleich von Cannabis zu Alkohol oder Tabak (und um die Abhängigkeit und den phyischen Schaden). Ich persönlich würde allerdings schon auch sagen, dass Cannabis wahrscheinlich süchtiger macht als LSD, der physische Schaden am Körper durch LSD einiges höher liegt. Wie dem auch sei, diese Grafik stammt aus einer britischen Studie, die in einer angeblich sehr renommiertesten medizinischen Fachzeitschrift namens "The Lancet" publiziert wurde. Hauptsächlich verfasst durch einen ebenfalls angeblich sehr renommierten Psychiater und Neuropsychopharmakologe (oder wie auch immer...): en.wikipedia.org/wiki/David_Nutt
      Aber damit kennst du dich besser aus als ich.

      Das muss natürlich nicht heissen, dass diese Studie korrekt ist. Trotzdem gefällt mir die Grafik eigentlich ganz gut um als Grundlage zu dienen für gewisse Diskussionen.

      @Hoerbel: Die Millionen von Investitionen in den letzten drei Wochen zeigen durchaus, dass ich nicht der einzige bin, der dies nebst der gesellschaftlichen Liberalisierung auch noch aus einem anderen Blickwinkel betrachtet. Die gesellschaftliche Liberalisierung ist für mich sogar eher der Teil, der wohl am meisten zu vernachlässigen wäre. Ich bin für eine Legalisierung von Drogen primär zur Bekämpfung des Drogenkriegs und den damit verbundenen negativen Auswirkungen. Und bin zudem der Meinung, dass eine Legalisierung auch dem Teil der Gesellschaft etwas bringt, die damit direkt gar nichts zu tun haben. Warum ist u.a. im Artikel mit dem Link oben erläutert.

      Was das Thema Grafik anbelangt habe ich dies bei Dylan schon erläutert. Natürlich ist sowas schwierig, aber der Author bzw. oder die Authoren dieser Studie sind nicht irgendwelche Studenten, die mal irgend ne Bachelorarbeit geschrieben haben. Ich empfinde es definitiv als guten Ansatz.
      Ich war noch nie Fallschirmspringen, aber ich hab' bei Google Earth schon mal irre schnell rangezoomt!! Ich alter Adrenalinjunkie.
      @Santo: Ich finde es komisch, wenn man die Legalisierung von Cannabis gleich mit neuen Investitionsmöglichkeiten in Verbindung bringt resp. nach diesen sucht. Ich denke das ist so rübergekommen. Dass du nicht der einzige bist der hier neues Investitionspotenzial sieht ist mir auch klar. Irgendwie macht mich das Thema pro oder contra Investitionsmöglichkeiten nicht mal so an für eine vertiefte Diskussion, ist mir zu wenig reisserisch. Gibt zu wenig her. :D

      Ich habe auch nicht erwartet dass die Grafik aus irgendeiner Bachelorarbeit stammt. Meinen Senf dazugeben ist ja trotzdem ok. Es gibt Menschen, die auch wissenschaftliches Zeugs hinterfragen. ;)

      hoerbel schrieb:

      Ich habe auch nicht erwartet dass die Grafik aus irgendeiner Bachelorarbeit stammt. Meinen Senf dazugeben ist ja trotzdem ok. Es gibt Menschen, die auch wissenschaftliches Zeugs hinterfragen. ;)


      Hexe! Verbrennt sie...ähm ihn! ;)
      Kei Ah- und Verstand, hauptsach Mythos Vaterland!
      Alles wäffelet, uns stinkts, Basel isch und blyybt Provinz! (Und trotzdäm überzügter (Stadt-)Basler)

      hoerbel schrieb:

      Ich habe auch nicht erwartet dass die Grafik aus irgendeiner Bachelorarbeit stammt. Meinen Senf dazugeben ist ja trotzdem ok. Es gibt Menschen, die auch wissenschaftliches Zeugs hinterfragen. ;)


      Natürlich erwarte ich von Dir als Vertreter des Liberalismus erst recht, dass Du sowas hinterfragst. Alles auf dieser Welt darf und sollte hinterfragt werden.

      Trotzdem gefällt mir die Grafik eigentlich ganz gut... :P
      Ich war noch nie Fallschirmspringen, aber ich hab' bei Google Earth schon mal irre schnell rangezoomt!! Ich alter Adrenalinjunkie.
      @Stambuoch: Wenn sowas von dir als doch recht ambitionierten Katholiken kommt frage ich mich schon, wie sehr du das jetzt als Witz meinst :D Sorry, der musste jetzt sein. :)

      @Santo: Nicht dass wir uns falsch verstehen: Die Grafik gefällt mir auch - farblich. Die Linien hätte ich aber dünner gemacht.
      Vielleicht hätte man ja auch noch die Farbe Grün ins Spiel bringen können. Wäre dann aber wohl aus psychologischer Sicht nicht so geschickt gewesen...
      Ich war noch nie Fallschirmspringen, aber ich hab' bei Google Earth schon mal irre schnell rangezoomt!! Ich alter Adrenalinjunkie.
      @Santo
      Du wolltest ja noch genauer wissen, was ich unter "glattarschig", oder auch zynisch verstehe? Ich kleide die Antwort in eine Frage:

      Hast Du "beim euphorischen Investieren" zwei oder vielleicht sogar drei Minuten darüber nachgedacht, was Canabis in grösseren Mengen und bei konstanter Regelmässigkeit bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen für mentale und psychische Schädigungen hervorrufen kann?
      (Apathie, Gleichgültigkeit, Interesselosigkeit, geradezu "Dummheit" bis hin zum Auslöser von psychotischen, schizophrenen Schüben mit Arbeitsverlust, IV-Abhängigkeit u.a.)
      Es ist nicht einfach eine Frage der Reife oder der Instabilität. Pubertäts-und Adoleszenzphase sind a priori instabil. Liberalisierung geht für mich drum nur mit strenger Alterskontrolle und staatlicher Hoheit diesbezüglich. Deshalb sind die schön-färberischen Tabellenbildli für sich genommen "Nonsens", incl. der Studien dahinter, wenn die Auftraggeber nicht vollends bekannt sind.

      Was hältst Du von einer Studie, die von einer Mafia in Auftrag gegeben wurde, und die der "Famiglia" attestiert, dass sie ein hohes Mass an kulturellem Engagement und Sponsoring unterhält? Stimmt: Kirchen werden renoviert, Musikvereine werden unterstützt etc..

      Viel Spass beim Investieren ..:-)
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      @Dylan: Für mich eine uninteressante Frage... Was für Schädigungen hat der übermässige und regelmässige Konsum von Alkohol? Zucker? Fett? Fast alles was übermässig über eine Zeitdauer konsumiert wird hat negative Konsequenzen, die unter anderem in den schlimmsten Fällen auch mit dem Tod enden können. Bier kann in der Schweiz ab 16 Jahren gekauft und konsumiert werden. Wieviele Jugendlichen haben Alkoholvergiftungen oder sind bereits alkoholabhängig? Wieviel Jugendliche hatten bisher eine Cannabisvergiftung weil sie zuviele Joints geraucht haben etc.?

      Die positiven Auswirkungen auf den Drogenkrieg, die Beschaffungskriminalität, etc. stehen in keinem Verhältnis zu den Punkten die du aufgezählt hast. Konsumiert wird sowieso, ob illegal oder legal.

      Die "Tabellenbildli" zeigen ja in erster Linie auf in welchem Ausmass eine "Droge" abhängig macht und körperlichen Schaden hervorruft. Und dies in einem Vergleich zwischen den verschiedenen Substanzen. Das Beispiel mit der Mafia ist von den Haaren herbeigezogen.

      Es ist schon erstaunlich. Liberal und sozial sind unglaublich dehnbare Begriffe. Ach ja... und Jugendliche, die zuviel Zeit auf Facebook verbringen werden verdummen. Vielleicht sollte man das auch noch kontrollieren.
      Ich war noch nie Fallschirmspringen, aber ich hab' bei Google Earth schon mal irre schnell rangezoomt!! Ich alter Adrenalinjunkie.
      @Santo

      Über alle diese ewigen Vergleiche mit Alkohol/Beschäftigungskriminalität/Stress/Illegalität, Übermass und die Folgen etc. müssen wir nicht debattieren. Das ist mittlerweile hoffentlich Sekundarschulstoff. Klar ist Alkohol im Übermass noch immer eine der direkt sichtbaren und schädlichsten Suchtmittel, die es gibt. Und das auf vielen Ebenen. Ich habe mich zu ungenau ausgedrückt, denn mir ging es um Folgendes:

      Mit "glattarschig" meine ich das, wie Du für mich in Deinem ersten Beitrag oben rübergekommen bist. Du hast kein Wort gesagt über die möglichen Folgen für Jugendliche auch beim Canabis, sondern der Fokus ging sofort und mit gallopierender Euphorik allein auf das "Investieren" und den möglichen Privatgewinn. Du weisst so gut wie ich und andere, dass "Eldorado" ein Begriff für eine Illusion, ein Mythos ist; zigfach verfilmt und in der Musik verewigt - ein Hauptmotiv fast in jedem grossen "Western" Das moderne "Eldorado" sind z.B. die Geschäftspraktiken der Grossbanken und Rohstoffkonzerne mit der Mentalität "Nach mir die Sintflut" Diese Mentalität ist mir fremd, und ich finde sie hoch problematisch, weil so ja auch mit den Grundnahrungsmitteln "gehandelt" und verfahren wird, und die Leute in diesen Ländern dann am Hungern und Verhungern sind letztlich. Diese eindimensionale "Dagobert Duck-Mentalität" finde ich glattarschig und zynisch. Ich weiss aber auch, dass die "Gier" in jedem Menschen angelegt ist ...

      Vielleicht hast Du Deinen Beitrag aber viel ironischer gemeint, als ich ihn wahrgenommen habe, denn meine Vermutung geht schon länger in die Richtung, dass in 10 Jahren kaum mehr gekifft wird, weil die Kiffergenerationen am Aussterben sind, und weil damit am Anfang auch eine bestimmte Lebenshaltung als "Gegenentwurf" gemeint war. ( "I shoot the sheriff ..") Man wird es langsam und sehr kontrolliert in einigen Ländern legalisieren und fertig ist der Reiz ...und es wird wahrscheinlich zum gewöhnlichen Bier und Kaffee. Auch der Reggae wird doch sofort langweilig, wenn man ihn mehr als eine Stunde hört ..Selbst Bob Marley soll gähnen im Musikhimmel, wenn er alte Scheiben auflegt .. ;) Insofern hast Du wahrscheinlich ziemlich falsch "investiert .."

      Das ist aber keine Beruhigungsmeldung, denn die neuen Suchtmittel, insbesondere z.B. das "Crystal Meth" (Methylamphetamin) sind ziemlich im Vormarsch, und das ist grausam gefährlich und macht in kürzester Zeit völlig kaputt, schneller noch als der übermässige Alkoholkonsum, oder Kokain .. Und in diese "Pferde" willst Du doch nicht auch noch "investieren", oder? .. ;)
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      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Dylan“ ()

      @Dylan: Meine Absicht war es nicht über dieses Thema in diesem Zusammenhang (Suchtpotenzial etc.) zu schreiben. Wie du ja selber gesagt hast, sollte dies mittlerweile Sekundarschulstoff sein und würde die Diskussion grundsätzlich in eine andere Richtung leiten. Natürlich habe ich kein Problem damit, wenn die Diskussion dann trotzdem in diese Richtung geht.

      Der Begriff Eldorado habe ich ja eben genau absichtlich so gewählt, weil tausende von Menschen hier meinen, eine neue "Goldader" gefunden zu haben und hoffen sich mit dieser "neuen" Industrie ein goldiges Näschen zu verdienen. Ich schliesse mich da durchaus mit ein. Wie erwähnt werden viele wohl auch auf die Schnauze fliegen. Komisch wie Hoerbel es unter anderem erwähnt hat, finde ich es nicht. Warum auch? Irgendwer muss in den Kinderschuhen immer investieren, sonst gäbe es einige heute weltbekannten Firmen weniger.

      Der Grossteil des Konsums in den USA kommt ja auch nicht durch reine "Genuss-Kiffer", sondern weil es medizinisch verabreicht wird. Aber Du sagst es ja selbst. Es wird wahrscheinlich zum gewöhnlichen Bier und Kaffe. Ja wie geht es denn den grossen Unternehmen, die Bier und Kaffee produzieren und verkaufen? Insofern...

      Nein, in Crystal Meth möchte ich nicht investieren. Weil es etwas ganz anderes ist als Cannabis und zudem bisher auch illegal. Aber ich kann Dir sagen, dass ich auch hier die Legalität und somit eine staatliche Kontrolle sofort dem aktuellen Stand vorziehen würde.

      PS.: Das von Dir angesprochene Thema Rohstoffkonzern/Nahrungsmittel ist ja etwas ganz anderes und wesentlich komplizierter als es jetzt von Dir dargestellt wird. Der Handel von Rohstoffen ist enorm wichtig, v.a. auch für die Landwirte in den Drittweltländer. Viele Aussagen über den Handel von Rohstoffen wie Grundnahrungsmitteln sind schlicht und einfach falsch und stammen meist von Personen, die keine Ahnung haben von der Materie. Ja, Rohstofffirmen haben viel Dreck am Stecken und lieben korrupte Regierungen. Das hat aber nichts mit dem Handel von Rohstoffen (u.a. Grundnahrungsmitteln) zu tun und ist definitiv nicht das Problem! Ein grosses Problem in Sachen Grundnahrungsmitteln ist aber z.B. das hochgejubelte Bio-Ethanol, der hohe Fleischkonsum der "westlichen Welt" oder die Ananas in der Migros das ganze Jahr über. Das sind mittlerweile die heutigen Hauptgründe, warum der Regenwald abgeholzt wird und bereits bestehende Landwirtschaftsflächen mit Grundnahrungsmittel umgenutzt werden und verloren gehen. Doch wer verzichtet hierzulande schon gerne auf sein feines Stück Fleisch? Oder isst nicht auch ab und zu ein bisschen Ananas?

      Die ersten Termingeschäfte fanden schon vor hunderten von Jahren statt. Ohne diese Termingeschäfte stehen die Landwirte vor allem in den Drittweltländern ohne jegliche Absicherung da. Natürlich profitieren Spekulanten - die einen marginalen Anteil am Investorenfeld von Rohstoffen ausmachen - von den Preisschwankungen. Aber diese Schwankungen werden nicht durch diese ausgelöst. Nur ein kleines Beispiel Reis: Anders als für Mais oder Weizen gab es seit Jahrzehnten keine Termingeschäfte mehr für Reis (vor 1939 schon). Folglich auch keine Investoren oder Spekulanten. Dennoch schwank der Preis für Reis ähnlich wie bei Mais oder Weizen.

      Aber wie gesagt... ein ganz anderes Thema. Wenn Du mit mir darüber streiten möchtest, kannst Du ruhig einen neuen Thread aufmachen. ;)
      Du selbst investierst ja auch in Firmen wie Glencore, UBS etc.
      Ich war noch nie Fallschirmspringen, aber ich hab' bei Google Earth schon mal irre schnell rangezoomt!! Ich alter Adrenalinjunkie.
      @Santo

      Natürlich fehlt mir hier der Raum und die Zeit, um ausführlich über die "Rohstoff-Frage" und den Zusammenhang mit der Armut und dem Hunger in der Welt zu erörtern. Aber man sieht: Du verteidigst Deinen radikal-neoliberalistischen Standpunkt konsequent und bringst Argumente, die ich nachvollziehen, wenn auch nicht teilen kann. Du bist überzeugt von einer grösstmöglichen, kaum bis gar nicht regulierten Handlungsfreiheit. Heisst sie nicht auch darum "freie Marktwirtschaft?" Hier scheiden sich unsere "Geister" und die Differenz besteht aber letztlich wahrscheinlich darin, wie stark eine Regulierung (dazu gehört halt auch eine ethisch-moralische Frage letztlich) sein soll. Über "Planwirtschaft" und Überregulierung brauchen wir nicht zu diskutieren.Damit kann auch ich nichts anfangen, oder dann nur in "Notsituationen" wie Krieg etc .. Würde es aber zu dünne oder nur ganz schwache, kaum spürbare Regulierungen geben, z.B im Umweltschutz, in der Siedlungspolitik um nur diese Beispiele zu nennen, hätten wir subito Zustände wie in China und unsere Flüsse wären auch "gelb", wir würden auch mit "Atemmasken" herumlaufen und unsere wenigen Erholungsflächen wären Ödland.

      santo schrieb:

      @Dylan:

      (...) Nein, in Crystal Meth möchte ich nicht investieren. Weil es etwas ganz anderes ist als Cannabis und zudem bisher auch illegal. Aber ich kann Dir sagen, dass ich auch hier die Legalität und somit eine staatliche Kontrolle sofort dem aktuellen Stand vorziehen würde. (...)


      Staatliche Kontrolle beim "Crystal?" Mit der Abgabe würde also der Staat in Kauf nehmen, dass Menschen ziemlich rasch "kaputt gehen?" Hier geht es nämlich dann nicht mehr um einen kontrollierten Konsum und auch nicht mehr primär um die Menge. Der Schaden tritt im Eiltempo ein, wurst, ob es der Staat kontrolliert, oder nicht. Beispiel: Selbst die Nazi-Ärzte (die übelsten Figuren, die man sich vorstellen kann) mussten schon damals vor dem Crystal wieder warnen, das man als "Panzer-Schokolade" für die Frontsoldaten eingesetzt hat, um ihnen die Todesangst zu nehmen und in "Euphorie" zu verwandeln. Man hat selbst in dieser mörderischen Ideologie eingesehen, dass es Menschen (die eigenen Soldaten) mit irreparablen Schäden zurücklassen wird, falls sie überleben ...

      So einfach ist das Problem also nicht gelöst mit der Legalisierung, denn das Suchtpotential ist bei uns Menschen ungemein grösser als angenommen, auch wenn es nie zum Tragen kommen sollte.

      Zwischen diesen beiden Bildern sind nur 2,5 Jahre!

      Unsere Heimat ist die Schweiz. Aber die Heimat der Schweiz ist Europa. (Peter von Matt)
      @Dylan: Natürlich löst eine staatliche Kontrolle die Probleme einer abhängigen Person nicht. Gewisse Dinge wie Beschaffung und die Qualität des Stoffs wären allerdings sicher besser. Es löst jedoch einige Probleme anderer Menschen die darunter leiden. Das eine sind die Abhängigen, für mich viel schlimmer sind die Millionen von unschuldigen Menschen die unter der Kriminalität der Drogenproduzenten, -händler etc. leiden müssen.

      Das traurige Bild hat ja nichts mit dem Thema illegal/legal zu tun. Aktuell ist es ja nicht legal und wie wir sehen wird es i
      trotzdem in Massen konsumiert und richtet verheerenden Schaden an. Viel hat es also scheinbar nicht gebracht, dass dies illegal ist. Das Suchtpotenzial bleibt dasselbe.
      Ich war noch nie Fallschirmspringen, aber ich hab' bei Google Earth schon mal irre schnell rangezoomt!! Ich alter Adrenalinjunkie.
      Ja eben, Santo. Eben, das meine ich doch. Bei gewissen Drogen spielt es keine Rolle mehr ob legal/illegal! Crystal bleibt Crystal und macht subito schwer süchtig und schädigt nachhaltig. Beim Heroin geht das mit einer kontrollierten Abgabe, wenn sie auch ärztlich begleitet und in einem Forschungsprojekt aufgearbeitet wird. Beim Kokain wäre das schon viel schwieriger. Und bei Crystal würde ich jetzt einmal vermuten nützt eine Legalität gar nichts, denn hier ist nicht der Beschaffungsstress das Primäre, sondern die Wirkung der Droge selber.

      Ein etwas gewagter Vergleich: Alkohol im Bereich von 4,5 bis 40% (schwere Schnäpse) kannst Du mit kontrolliertem Gebrauch in kleinen Mengen sogar geniessen ohne grosse Schäden. Säufst Du aber reinen Alkohol, auch in kleinen Mengen, regelmässig, dann geht es nicht lange und Du wirst leidend abtreten ... Ich habe in Schweden Alkoholiker erlebt, die schlussendlich Schuhwichse aufs Brot gestrichen haben, nur weil da ein bisschen Alkohol und Alkoholgeruch drin war. So schwer können Süchte sein. Und ich denke, da geht es nur via Aufklärung und vorallem radikaler Drogenentzugs-Therapie mit Begleitung. Legalisierung von gewissen Substanzen wie Canabis ok.

      Aber bitte keine Illusionen bezüglich der Legalisierung. Sie hilft nur zu ent-kriminalisieren, indem sie den Beschaffungsstress reduziert, aber sie ändert gar nichts an den Folgen der Suchtkrankheit mit ihren diversen Symptomen.
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