LHC - HCD, 1/4-Final

      Interview adc aus Südostschweiz.ch kopiert:



      «Das geht nor­mal­er­wei­se schief»

      Vor seinen 21. Play-offs mit Davos blickt Arno Del Curto auf eine Qualifikation mit schwierigen Entscheiden zurück.

      von Kristian Kapp

      Arno Del Curto. Sie werden sagen, dass das keine Rolle spiele für die Play-offs. Aber sprechen wir über den Aufschwung des Teams seit Weihnachten.
      Arno Del Curto: Nein, ich sage was anderes. Das war gar kein Aufschwung. Wir haben auch vorher meistens gut gespielt. Und das war eher eine Riesenleistung, da uns drei Monate lang sieben, acht Spieler fehlten. Wir schossen einfach die Tore nicht. Das war der einzige Unterschied. Für viele zählt halt nur das Resultat. Wir verloren vor Weihnachten sehr oft knapp und unverdient. Natürlich gab es diese Spiele gegen Ambri, Langnau oder Lausanne – die waren immer schlecht. Aber gegen die «Grossen» haben wir immer gut gespielt. Ich sage, wir haben in der Qualifikation fast 20 Punkte verschenkt. Darum rede ich nicht vom Aufschwung. Immer mehr Verletzte kamen zurück, also war es logisch, dass es dann anders lief.

      Aber die Spiele wurden doch besser …
      Nein. Wir brachten einfach die Siege über die Runden. Weil wir die Spiele endlich wirklich gewinnen wollten, im Gegensatz zu vorher, als
      wir zu verspielt waren.

      Was die Punkte- und Torausbeute angeht, war dies die schlechteste HCD-Qualifikation seit 17 Jahren …
      Mich interessiert nur eine Zahl: Wir hatten viele Verletzte und wurden Fünfter. Zwei junge Goalies, hinten Paschoud, Kindschi, Jung, Heldner oder Forrer, vorne Eggenberger, Portmann, Egli, Kessler, Aeschlimann und Simion. Allesamt junge Spieler, die in dieser Zeit gute Rollen innehatten. So gesehen war es eine sehr gute Qualifikation.

      Anfangs Saison sprachen im Umfeld alle über Ihre Goalies. Jetzt nicht mehr. Wie war das intern?
      Wir hatten diese Entscheidung gefällt und wussten, dass wir auch einen «Klapf an den Grind» bekommen können. Wenn es schiefgegangen wäre, hätte man uns Arroganz und Frechheit vorgeworfen.

      Also war der Goalie-Entscheid heikel?
      Ich fühle mich deswegen jetzt nicht als «Siebensiech». Es gab ja nur eine Alternative: Einen ausländischen Goalie holen. Das wollten wir aber vermeiden. Und ich habe den Entscheid nicht einfach so gefällt. Ich wusste, dass ich Marcel Kull als Goalietrainer habe. Ich wusste, dass ich eine coole Mannschaft habe, die mitzieht. Und einen Verwaltungsrat, der dahinter steht. Und wer nichts wagt, gewinnt nichts.

      War es so einfach?
      Sie haben recht: Eigentlich machst du das nicht. 19- und 20-jährige Rookies im Tor? Das geht normalerweise schief. Wir dachten aber auch an die Zukunft. Gilles und Joren sind beide gross und talentiert. Wenn wir irgendeinen Routinier geholt hätten, wäre heute alles Stückwerk, und bezüglich der Zukunft wären wir auf der Goalieposition keinen Schritt weiter.

      Sie sagten es: Die Mannschaft musste mitziehen. Was bedeutete das genau?
      Dass sie halt gleich denkt und für die Goalies kämpft. Wobei, das war gar nicht immer der Fall. Wir liessen die beiden hin und wieder im
      Stich. Das war für ihre Entwicklung aber gar nicht so schlecht, diese Unannehmlichkeiten erleben zu müssen.

      Am Ende war Davos gar die Nummer 4 nach Gegentoren. Nur die in der Tabelle entrückten Top-3-Teams ZSC, Bern und Zug kassierten weniger Tore.
      Wie das sein kann, verstehe ich nicht.

      Davos liess rund 350 Schüsse weniger zu als letzte Saison. Also half das Team den Goalies schon auch …
      Ich sehe das so: Es ist krass, dass wir letzte Saison 350 Schüsse mehr zuliessen.

      Die Zahl war aber so tief wie noch nie, seit die Qualifikation 50 Spiele dauert.
      Das könnte damit zusammenhängen, dass wir viele Spiele hatten, in denen wir den Gegner an die Wand spielten, permanent Puckbesitz in der Offensivzone hatten – auch wenn wir dann 0:1 oder 1:2 verloren. Der Gegner hatte gar nicht oft genug den Puck, um häufiger auf unser Tor schiessen zu können. Und damit hängt auch mein einziger Kritikpunkt dieser Qualifikation zusammen. Wir hatten in Spielen gegen die hinteren Teams nicht die gleiche Einstellung, dachten, es gehe von alleine. Wir verloren Spiele, in denen wir massenhaft Chancen vergaben.

      Der Knackpunkt der Saison war bereits Ende Oktober: das 1:8 in Lausanne und das schwache Startdrittel in Bern. Danach ging es aufwärts.
      Ich sehe das nicht so. Vor diesem 1:8 in Lausanne waren wir erst gerade heimgekehrt vom Europacup-Match in Linköping. Dort hatten wir eine Top-Leistung gezeigt, die aber viel Kraft kostete. Wir holten zuerst einen 3-Tore-Rückstand auf und schieden wegen eines späten Gegentores bei 5-gegen-6-Feldspielern aus. Das gab uns einen mentalen Knacks. Und ich setzte erstmals Gilles Senn im Tor drei, vier Spiele hintereinander ein. Er bestand diesen Test nicht, weil er mental kaputt war. Das war mein Fehler. Ich hätte ihn nicht einsetzen sollen, das war schon beim Einschiessen augenfällig. Der Plan war aber: Der muss jetzt da durch! Dann liefen wir voll in den Hammer. Kann passieren.

      In Bern, sechs Tage danach, passierte aber dies: Sie griffen nach dem Spiel öffentlich die Mannschaft und ihre Einstellung an. Auch Félicien Du Bois, einer der Führungsspieler, sprach vor den Medien Klartext. So was gibt es in Davos nie. Irgendwas passte also nicht.
      Und trotzdem war für mich das Thema danach abgehakt.

      Aber eine Veränderung fand statt: Vor diesem Lausanne-Debakel kassierte Davos 3,4 Tore pro Spiel, danach nur noch 2,4. Eine immense Steigerung.
      Das lag auch daran, dass alle Teile der Mannschaft leicht besser wurden:die Goalies, die Spieler. Trotzdem haben wir vielleicht etwas immer noch nicht kapiert: Wir sind nicht mehr der alte, erfolgreiche HC Davos, sondern ein neuer HC Davos. Es reicht nicht mehr, kurz Gas zu geben, um zu gewinnen. Das ist noch nicht bei allen verinnerlicht.

      Die Personalsituation hat sich massiv entschärft. Ihnen stehen 15 Stürmer zur Verfügung, die in dieser Saison regelmässig zu Einsätzen kamen.
      Gut, die Junioren Eggenberger und Portmann brauchen eine Pause. Und Aeschlimann ist erst daran, seine Form zu finden. Letzten Samstag gegen Langnau sah man, dass er auf gutem Weg ist. Wenn etwas passieren sollte, kann er aber bereits eingreifen.

      Politisch wäre der Entscheid einfach: Den Jüngsten, Kessler, rausnehmen.
      Bei mir gibt es keine politischen Aufstellungen. Kessler ist der Jüngste, na und? Er macht seine Sache sehr gut.

      Es gab nicht nur das «Goalie-Experiment», sondern auch jenes mit Daniel Rahimi. Ein defensiver Defensivverteidiger als Ausländer, das ist in der Schweiz ungewöhnlich.
      Er wurde falsch beurteilt. Rahimi spielte lange mit kaputtem Kreuzband im Knie. Umso mehr applaudiere ich seiner Leistung. So was sehen die Leute natürlich nicht. Die reden über Skorerpunkte und weiss ich was. Rahimi spielt mittlerweile einen grossen Part im Team. Überragend im Unterzahlspiel und defensiv auch bei 5-gegen-5 sehr solid, einer der Besten. Und er bringt «Wasserverdrängung» mit, die es in den Play-offs braucht. Er kann den Slot vor dem eigenen Tor verteidigen, etwas, das wir in der Schweiz immer noch lernen müssen. Ich holte ihn, damit er das unseren jungen Verteidigern beibringt. Wir sind nicht dumm und verpflichten einfach irgendjemanden ohne Grund. Wir wussten, dass er keiner für die schönen Pässe oder fürs Organisieren des Powerplays ist. Wir hatten einen Plan, und der ist aufgegangen. Unsere jungen Verteidiger wurden ein bisschen besser. Ich sage: Wenn jeder defensiv so
      spielt wie Rahimi, kommen wir sehr weit. Mit ihm ist der Raum vor dem eigenen Tor zu. Gegen ihn geniesst du in den Ecken keinen Freiraum. Das muss man verstehen.

      Er bekundete Mühe mit der Umstellung vom schwedischen Eishockey.
      Ja, aber ich bin auch krass. Ich will alles. Ich will, dass wir die Scheibe haben und offensiv spielen. Und wenn wir die Scheibe nicht
      haben, will ich, dass wir sofort die Wiedereroberung anstreben und auf dem ganzen Eisfeld Pressing betreiben. Ich bin da halt anders. Für mich geht Entwicklung von Spielern nur, wenn du ihnen vertraust und sie in vielen Bereichen etwas wagen und riskieren müssen. Wer mich davon abhalten will, muss mich mit einer Pershingrakete auf den Mond schiessen – aber bitte mit Fallschirm, damit ich gut lande.

      Rahimi pausierte den ganzen November. Verordneten Sie diese Auszeit?
      Wir schauten das unter ärztlicher Kontrolle an. Wir kamen zum Schluss, dass er pausieren muss, damit das Kreuzband einigermassen
      zusammenwachsen kann.

      Mit Tuomo Ruutu holten Sie einen weiteren Ausländer, der auch nicht mit Offensivwerten brilliert, sondern in einer defensiven Rolle als Center – obwohl er gelernter Flügel ist.
      Ich schaue Ruutu gleich an wie Rahimi. Es ist vorbildlich, wie er voll geht – gerade in seinem Alter. Du brauchst in den Play-offs Leute, die vorangehen. Ich hatte mich bei Alpo Suhonen über ihn erkundigt. Er empfahl ihn als Top-Mann und Leader, der viel bringe für ein Team. Und noch etwas zeichnet ihn aus: Freude. Er würde am liebsten drei Matches am Tag haben, bei ihm muss ich darauf achten, dass er die Kräfte richtig einteilt. Nur etwas gibts bei ihm seit Kurzem.

      Und zwar?
      Auch er ist zu verspielt geworden, er hat sich unserer Mentalität angepasst.

      Das ewige Thema …
      Ja, wir reden stundenlang darüber. Bei uns lernst du das bereits im Nachwuchs zu wenig. Schon in den Jugendjahren musst du das lernen, mit Beharrlichkeit muss korrigiert werden, wenn der Zug aufs Tor ausbleibt.

      Noch ein Wort zu Lausanne? So wie die beiden Teams spielen, dürfen wir eine Tempo- und Spektakelserie erwarten.
      Vielleicht, wenn beide ihr Heil in der Offensive suchen. Es kommt darauf an, was die Trainer verordnen. Vielleicht ist die Sicherheit wichtiger. Dann gibt es andere Spiele. Vielleicht gibt es eine Strafenflut, dann ist Powerplay Trumpf. Vielleicht fahren wir nach Lausanne und spielen extrem defensiv.

      Das machen Sie sicher nicht.
      Warum nicht? Lausanne kann Dampf machen, hat grosse Spieler, bringt den Puck aufs Tor. Und hat einen Vorteil gegenüber uns: Das Team ist in der Defensive disziplinierter als wir. Warum soll ich riskieren, dass wir im ersten Spiel in den Hammer laufen?

      Arno Del Curto
      Seit 1996 trainiert Arno Del Curto den HC Davos, der 60-jährige Engadiner ist damit mit Abstand dienstältester Headcoach der
      Nationalliga A. Sechsmal wurde er bereits Schweizer Meister, heute mit dem Auswärtsspiel in Lausanne (Best-of-7-Serie) steigt er mit dem HCD zum 21. Mal in die Play-offs. Er tut das mit einer Mannschaft, die personell so gut besetzt ist wie noch nie in dieser Saison. Verletzt sind im Sturm nur Dick Axelsson (Saisonende), Chris Egli (wahrscheinlich Saisonende) und Ahren Spylo (rekonvaleszent). Zum Auftakt dürften heute Marc Aeschlimann, Mike Vaskivuo (beide überzählig) sowie Nando Eggenberger und Jerôme Portmann (bei den Elite-Junioren) fehlen. In der Abwehr ist Davos komplett, allerdings mit acht Kaderspielern auch eher dünn besetzt. Spiel 1 in der Patinoire de Malley beginnt heute erst um 20.15 Uhr.
      Schlafen ist angesagt.....!!! Fast schon peinlich was da geboten wird.
      Wer kämpft, kann verlieren, wer nicht kämpft, hat schon verloren.
      Besserwisser, das sind die Klugscheisser unter den Dummköpfen.(Gerhard Uhlenbruck)
      Die Freiheit ist nicht die Willkür, beliebig zu handeln, sondern die Fähigkeit, vernünftig zu handeln. (Rudolf Virchow)
      Denk daran, dass schweigen manchmal die beste Antwort ist. (Dalai Lama)
      Tja, wenn man halt so ins Spiel geht wie hier drin einige Lausanne eingeschätzt haben (einfachster Gegner neben Biel), dann kommt halt sowas raus! Die Lausanner seit der Playoffquali sind nicht die Lausanner welche sie in den Playoffs sind, das hab ich schon immer gesagt.
      Noch 9 Siege bis...
      Es ist zwar erst ein drittel gespielt in dieser serie. Aber jetzt sollte man dann auch in die playoffs starten. Sonst wird dies am dienstag ja schon sehr hart/entscheidend. Aber jungs ihr habt noch 40 minuten. Gas ge und de match no kehre.
      !!!! Meine Meinung !!!!

      2011 - 90 JAHRE - 45 TITEL "30 MEISTERTITEL - 15 SPENGLER-CUP-TURNIERSIEGE"
      Vorne inexisten....und hinten Fehler über Fehler !! Nach dem ersten Drittel muss man klar sagen dass der HCD nicht's...aber gar nichts zu meden hat weder vorne noch hinten!
      Senn der meistbeschäftigte und beste HCD Spieler auf dem Platz.
      Da muss sehr viel mehr kommen sonst geht man heute Sang und Klanglos unter !
      Wer kämpft, kann verlieren, wer nicht kämpft, hat schon verloren.
      Besserwisser, das sind die Klugscheisser unter den Dummköpfen.(Gerhard Uhlenbruck)
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      Denk daran, dass schweigen manchmal die beste Antwort ist. (Dalai Lama)
      20 Minuten Tiefschlaf, das müssen definitiv die letzten gewesen sein, sollte dem Hinterletzten klar sein, jetzt Finger aus dem A. .. und kämpfen bis zum Umfallen, ansonsten. ...naja, sind baldige Ferien effektiv nicht weit weg. ...ich kann sowas nicht verstehen, offenbar Unterschätzung im Spiel. ...
      Nun sieht die Welt schon wieder etwas besser aus. Davos deutlich frischer ins 2. Drittel gestartet. Sieht so aus als ob Davos endlich in den Playoffs angekommen ist.

      P.S: Weshalb muss eigentlich bei jedem Davoser Tor, so eine Waadtländer-Saucisson einen Davoser provozieren?
      Noch 9 Siege bis...
      Warum es zuerst ein solch sack schwaches Drittel braucht dass man mit Spielen beginnt....ein Rätsel!!!!
      Ein gutes Drittel...weiter so !!!
      Wer kämpft, kann verlieren, wer nicht kämpft, hat schon verloren.
      Besserwisser, das sind die Klugscheisser unter den Dummköpfen.(Gerhard Uhlenbruck)
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      Denk daran, dass schweigen manchmal die beste Antwort ist. (Dalai Lama)