Ligareform 22/23

      Ligareform 22/23

      Ich eröffne das Thema Ligareform 22/23 weil ich glaube, dass es hier noch einiges an Diskussionen geben wird.

      Folgenden Kommentar habe ich heute auf tagesanzeiger.ch gefunden:


      Darum wäre eine Ausländerflut fatal

      Zehn statt vier Ausländer pro Club? Die National League setzt ihr Erfolgsmodell aufs Spiel. Und ist der Schaden angerichtet, dauert es Jahre, ihn zu beheben.

      Es tobt gerade eine globale Pandemie, da fällt es nicht so auf, wenn wir mal kurz eine Revolution im Schweizer Eishockey orchestrieren. Das dachten sich vielleicht die National-League-Clubs, als sie sich darauf verständigten, die Anzahl spielberechtigter Ausländer pro Team ab 2022 von vier auf zehn zu erhöhen. Am Montag wurde der 14-köpfige Verwaltungsrat der neuen National League AG gewählt und unter anderem diese Absicht bekräftigt. Was so lange ein wichtiger Faktor im Erfolgsmodell Schweizer Eishockey war, soll in einer Nacht-und-Nebel-Aktion abgeschafft werden. Die Folgen wären fatal.

      Der starke Mann des SC Bern, Marc Lüthi, lancierte die Diskussionen um eine Erhöhung des Ausländerkontingents (auf sechs) im Herbst 2018. Sein Vorstoss wurde damals mit 9:3 Stimmen abgelehnt. Nun lautet das Verhältnis 11:1 für eine massivere Steigerung, um 150 Prozent. Nur die ZSC Lions stemmen sich dagegen. Rational lässt sich dieser Sinneswandel nicht erklären. Die Clubchefs klammern sich an die diffuse Hoffnung, auf diese Weise ihre Budgets entlasten zu können.

      Die Idee fasziniert vom Kleinen bis zum Grossen: Der Dorfclub spekuliert, dank Billig-Ausländern konkurrenzfähiger zu sein. Oder er wird willig gemacht mit dem Verweis darauf, die Reform inklusive Abschaffung des Abstiegs sei nur im Gesamtpaket zu haben. Neureiche träumen davon, fürs Titelrennen aufzurüsten mit hochkarätigen ausländischen Verstärkungen. Und Sportchefs freuen sich darauf, im Vertragspoker den Schweizer Spielern mit Slowaken oder Dänen zu drohen.

      «Zumindest in einer ersten Phase würde dies lohndämpfend wirken», sagte Ligachef Denis Vaucher gegenüber dieser Zeitung. Ehrlicherweise fügte er aber an: «Was die Auswirkungen mittel- und langfristig sind, kann man noch nicht abschätzen. Aber wenn man es nicht probiert, kann man auch nicht sagen, wie es herauskommt.»

      Doch die Schweizer Liga ist kein Versuchslabor. Und ist der Schaden einmal angerichtet, wird es Jahre dauern, ihn wieder zu beheben. Die Erfahrung zeigt: Schweizer Clubs schöpfen ihre Ausländerkontingente aus. Und wenn einer aufrüstet, ziehen andere nach. Wenn im Februar hochkarätige Ausländer von russischen KHL-Clubs auf den Markt kommen, die das Playoff verpassen werden, nehmen die Sportchefs ihre Telefone in die Hand. Und wenn sich ein Billig-Ausländer als Trouvaille erweist, wird sein nächster Vertrag klar
      höher dotiert sein.

      Die Leidtragenden dieses Schnellschusses wären die einheimischen Spieler, insbesondere die Junioren. Rund 50 Arbeitsplätze für Schweizer würden in der National League wohl verloren gehen. Und die Hürde, es in die höchste Liga zu schaffen, würde für viele Junge fast unüberwindbar. Manche Karriere wäre vorbei, ehe sie richtig begonnen hätte.

      Die Clubs und insbesondere Ligachef Vaucher verstanden es, den wertvollen Beitrag der Eishockeyvereine für die Gesellschaft und den Nachwuchssport aufzuzeigen. Auch deshalb werden sie vom Bund mit Darlehen und sogar A-fonds-perdu-Beiträgen unterstützt. Doch ihr Bestreben, die Liga zu Gladiatorenspielen ausländischer Legionäre umzubauen, wirkt da wie ein Hohn. Ein Bekenntnis zur Juniorenförderung sieht anders aus. Wenn das im Bundeshaus nur niemand merkt.

      Bereits herumgesprochen hat es sich bei den Zuschauern, die aktuell den Stadien fernbleiben müssen und deshalb kaum wahrgenommen werden. In einem Statement sprach sich nun das Gros der Schweizer Fanszene gegen die Erhöhung der Ausländerkontingente aus. Dafür wurde die Einführung einer Salärbeschränkung (Financial Fairplay) begrüsst.

      Gerade in diesen Zeiten, da viele den Gürtel enger schnallen müssen und es eine grosse Herausforderung sein wird, die Fans nach der Corona-Pandemie zurück in die Stadien zu locken, wäre es für die Clubs ratsam, auf diese zu hören. Die Identifikation
      mit dem Club, lokalen Spielern und Rivalitäten sind wichtige Argumente, wieso die Schweizer Liga am meisten Zuschauer in ganz Europa anlockt.

      Die geplante Abschaffung von «Lizenzschweizern» ist nur ein Ablenkungsmanöver. Spieler wie Floran Douay, Giovanni Morini oder Thomas Thiry, die keinen roten Pass besitzen, aber in den hiesigen Juniorenligen gross wurden, treiben die Saläre nicht nach oben. Junge von ennet der Grenze sind wichtig für das Niveau im Schweizer Junioreneishockey. Und niemand hat den SC Bern gezwungen, einen wie Calle Andersson so fürstlich zu entlöhnen. Zudem sind Fälle wie Andersson ein Auslaufmodell – seit 2011 reicht es nicht mehr, die erste Lizenz hier zu lösen, um als Schweizer zu gelten.

      Es sind schwierige Zeiten fürs Schweizer Eishockey, und nicht alles, was sich bewährt hat, wird auch nach Corona funktionieren. Die Idee des Financial Fairplay, noch weit von der Umsetzung entfernt, gilt es weiterzuverfolgen. Aber sollten die Clubs die Anzahl Ausländer drastisch erhöhen, sie würden das Kind mit dem Bade ausschütten.

      Kommentar von Simon Graf auf tagesanzeiger.ch
      Du muss die Tschegg fördig maken
      Eines ist für mich klar.
      Sollte dieser Mist durchkommen und die Vertreter von unserem Club mitschuldig sein dann werde ich eine volle Rückerstattung der SK dieser Saison fordern und werde in Zukunft auch keine mehr lösen!! Ein Club der seine Fans nur wichtig sind als Milchkühe um sie zu melken aber kein Wert darauf legen was deren Meinung ist bzw. meinen das diese den durchblich und weitblick nicht hätten um das zu beurteilen dieser Club kann mir den Buckel runter rutschen und mir ist es dann auch egal sollte der Pleite gehen! Und leider ist unsere führung so Arrogant und macht versprechungen die sie eh nicht halten wird. (Antwortmsil von Gianola auf meine kritik)

      Gianola und Domenig sind drauf und dran mein Vertrauen zu verspielen und dass für immer bis sie weg sind!
      Jetzt mal beruhigen, bevor man auf Gianola und Domenig rumhackt.

      Es gibt einige, die werden mit Gianola und Gaudenz das Gespräch suchen.
      Im Januar wird ein virtueller "Round Table" stattfinden und dort wird das ganze diskutiert.

      So haben Gianola und Domenig die Möglichkeit ihre Sichtweise zu präsentieren.

      Mit Drohungen und emotionalen Äusserungen kommt man jetzt sicher nicht weiter.
      Eine Rückforderung ist ganz sicher machbar da keine Leistung erbracht wurde(wird) und man nächste Saison keine SK mehr lösen würde. Somit würde die Lösung vom HCD entfallen.

      Ich hacke nich rum, ich sage nur wenn die sich weiter für diesen Mist einsetzen dass sie nein Vertrauen verlieren und ich so mit dem HCD nichts mehr anfangen könnte da es nicht mehr der HCD ist den ich möchte sondern irgend welche Ausländer die das Logo vom HCD spatzierenfahren ihren Lohn kassieren der sicher nicht tief sein wird und wenn man Glück hat in der 2ten Saison noch da sind....
      Das Märchen von günstigen Ausländern glaube ich nicht und das es irgen ein Club giebt der nicht mind. 10 Ausländer holt und einsetzt gleich auch nicht!

      Das einzige was ich bei den Ausländern akzeptieren könnte ist diese auf 7 inkl. Lizenzschweizer fest zu legen. Der Schnitt in der Liga beträgt z.Z 6.8 gemäss Gianola, sprich es würde sich kaum was ändern.

      78/83 schrieb:

      Eine Rückforderung ist ganz sicher machbar da keine Leistung erbracht wurde(wird) und man nächste Saison keine SK mehr lösen würde. Somit würde die Lösung vom HCD entfallen.

      Ich hacke nich rum, ich sage nur wenn die sich weiter für diesen Mist einsetzen dass sie nein Vertrauen verlieren und ich so mit dem HCD nichts mehr anfangen könnte da es nicht mehr der HCD ist den ich möchte sondern irgend welche Ausländer die das Logo vom HCD spatzierenfahren ihren Lohn kassieren der sicher nicht tief sein wird und wenn man Glück hat in der 2ten Saison noch da sind....
      Das Märchen von günstigen Ausländern glaube ich nicht und das es irgen ein Club giebt der nicht mind. 10 Ausländer holt und einsetzt gleich auch nicht!

      Das einzige was ich bei den Ausländern akzeptieren könnte ist diese auf 7 inkl. Lizenzschweizer fest zu legen. Der Schnitt in der Liga beträgt z.Z 6.8 gemäss Gianola, sprich es würde sich kaum was ändern.

      Ich glaube, du befindest dich da auf dem Holzweg.
      Du hast das Angebot des HCD akzeptiert, als du den Betrag für diese Saison bezahlt hast.
      Wenn du für nächste Saison keine Dauerkarte mehr lösen wirst, ist das "dein Problem".
      Ich finde die Lösung des HCD nach wie vor gut.

      Aber: ich bin durchaus auch der Meinung, dass man sich die Stimme der Fans unbedingt anhören muss.
      Die Fans bringen Jahr für Jahr das Geld, welches es für den Klub braucht.

      Zum Thema "moderate Erhöhung":
      Wenn man die Auslandschweizer jetzt dazuzählt, wären 10 Ausländer je nach Sichtweise effektiv nur moderat.

      Warum sucht man nicht den Mittelweg?
      7 Ausländer - egal ob Auslandschweizer oder Ausländer.
      Der Widerstand gegen die 10er Ausländer-Regel kommt ja zum Glück nicht nur aus der Davoser Fan-Ecke. Und es gibt namhafte Gegner dieser neuen Regel (Fischi + Weibel). Und das sind bestimmt nicht die einzigen, die diese Regel für Schwachsinn halten.

      Ein Round Table ist Top! So kann man sich 1:1 die Argumente von Gianola/Domenig anhören. Und ich gehe davon aus, dass die beiden sich auch die Argumente der Fans anhören werden. Vorallem Gianola ist einer, der nicht auf beiden Ohren taub ist.
      Du muss die Tschegg fördig maken
      ich finde 10 Ausländer auch viel zu viel, auch wenn die Auslandschweizer mitgezählt werden. solange der spielermarkt jedoch zu klein ist, wird dies die löhne auch weiterhin hoch halten. die top-spieler werden weiterhin top-saläre kassieren und bei einem salarycap werden einfach die saläre der mittelklasse und der mitläufer sinken. die kleineren clubs werden sich folglich kaum mehr einen topspieler leisten können und die mäzenenclubs werden sich diese unter sich aufteilen - und brav ihre luxussteuer hinblättern. das prinzip von angebot und nachfrage bestimmt halt auch im spitzensport den preis. theoretisch ist die idee der aufstockung mit ausländern richtig, wenn da nur das ego der präsidenten und clubbesitzer nicht wäre. wenn es um sportlichen erfolg geht verlieren diese oftmals ihre unternehmerische vernunft und geben mehr aus als sie einnehmen.
      wie auch immer, diese problematik ist so alt wie der spitzensport. ein harter und für alle teams gleichermassen geltender salarycap wäre die wohl erfolgsversprechendste variante, aber da werden die millionario-clubs wohl niemals zustimmen, zumal sie auch die Macht haben in diesen Diskussionen.
      was uns fans angeht. klar erwarte ich, dass uns der Vorstand anhört und unsere Interessen ernst nimmt. aber ganz ehrlich, der Club muss seine entscheidungen treffen und kann sich hierbei nicht immer nur auf fanwünsche absützen. dann hätten wir wohl tausende verschiedene meinungen und wir würden innert kürzester zeit im chaos enden. sollen sie uns denn von jetzt an auch fragen welche transfers sie tätigen dürfen und welche nicht? wo beginnt das mitspracherecht der fans und wo hört es auf? kannst Du Deinem Chef auch vorschreiben wie er gefälligst seine firma führen soll? ja, du kannst kündigen und dir einen neuen job suchen oder du kannst keine saisonkarte mehr kaufen und dir die zeit mit gamen vertreiben.
      wir müssen und können nicht mit jeder entscheidung glücklich sein, aber schlussendlich entscheidet der vorstand im besten wissen und gewissen im besten interesse des Clubs. bisher haben sie es so falsch nicht gemacht. auch wenn ich selber sicherlich auch die eine oder andere entscheidung anders gefällt hätte.
      Am liebsten würde ich.... nach Davos fahren und fragen ob da noch alle Tassen im Schrank sind, oder weshalb offensichtlich ein paar rausgefallen sind.

      ABER, wenn ich ehrlich bin, sammle ich meine Informationen aktuell ausschliesslich über die Medien, wer genau was gesagt hat und vor allem, WAS die Beweggründe dafür sind, da tue ich mich schwer, Interesse dafür aufzubringen. Weil es ein sehr emotionales Thema ist in einer Zeit, wo wir sonst schon Vögel ohne Flügel sind...
      Wenn diese Einigkeit bei den Vereinen besteht, dann werden auch 500'000 Fans daran nichts ändern können, sosehr wir uns auch versuchen dagegen zu wehren.

      Meines Erachtens haben wir folgende Optionen:
      - Hintergründe erfahren (Fragen stellen)
      - unsere Meinung platzieren
      - hoffen, dass nicht das eintritt, wonach es aktuell aussieht

      Veränderungen sind nicht selten im ersten Moment erschütternd und durchlaufen verschiedene Phasen, es gibt dazu verschiedene Modelle @Kübler Ross:

      1. Schock
      2. Leugnung (Ablehnung)
      3. Tal der Tränen (emotionale / rationale Einsicht)
      4. Akzeptanz

      Diese Phasen müssen wir wohl zwangsläufig in diesem Thema durchlaufen, schlussendlich können wir aber jederzeit auch aussteigen und dem Eishockey den Rücken zudrehen. Auch dann wird sich aber nicht alles wieder zum guten alten wenden und neue Junge freunden sich mit dem neuen Eishockey an...
      Was wir aber steuern können ist, wie wir selbst damit umgehen.
      Ausländer gegen Junioren: Ein Dogma verschleiert dem Schweizer Eishockey den Blick für die wahren Probleme.


      Dem Schweizer Eishockey fehlt die Breite, um genügend Konkurrenz zu schaffen für talentierte Spieler. Deshalb wechseln die Besten bereits im Juniorenalter ins Ausland. Nun wird die gefährliche Entwicklung noch durch einen Machtkampf zwischen den Ligen akzentuiert.



      Daniel Germann (NZZ)



      Vor einer Woche jährte sich ein sporthistorisches Datum zum 25. Mal. Am 15. Dezember 1995 setzte der belgische Fussballer Jean-Marc Bosman durch, dass Personenfreizügigkeit und freie Arbeitsplatzwahl innerhalb der Europäischen Union und bei ihren Partnern auch im Sport gelten. Seither ist die Ausländerkontingentierung auch im Schweizer Fussball Geschichte.



      Im letzten Meisterkader der Berner Young Boys standen neben 19 Schweizern je zwei Franzosen, Kameruner und Kongolesen sowie ein Däne, ein Deutscher, ein Luxemburger, ein Serbe und ein Spieler aus Guinea. Der Publikumsliebling war Guillaume Hoarau, ein Franzose mit Wurzeln auf La Réunion im Indischen Ozean. Sein Dress war der Verkaufsschlager unter den jungen Anhängern des Klubs. Niemand kam auf die Idee, zu behaupten, Hoarau gefährde die Identifikation mit den Young Boys.

      Doch genau so argumentiert man im Schweizer Eishockey. Seit dort die Zahl der Ausländer zur Diskussion steht, malen Endzeitpropheten, befeuert von aufgeschreckten Spieleragenten, den Untergang der Schweizer Eishockeykultur an die Wand. Der Verbandspräsident Michael Rindlisbacher sagte in einem Interview auf der Website von Swiss Ice Hockey: «Eine Erhöhung der Ausländerkontingente untergräbt die Strategie unseres Verbandes, das Schweizer Eishockey und unsere Nationalmannschaften noch näher an die Weltspitze heranzuführen.»

      250 000 Franken Durchschnittslohn
      Die Erhöhung des Ausländerkontingents ist zusammen mit einer Lohnobergrenze Teil eines umfassenden Reformpakets, mit dem die Klubs Druck auf die Spielerlöhne machen und die stetig steigenden Kosten dämpfen wollen. Ab der Saison 2022/2023 sollen pro Team und Match zehn statt der bisher vier Ausländer erlaubt sein. Der Status des «Lizenz-Schweizers», den all jene in Anspruch nehmen dürfen, die ihre erste Lizenz bei einem Schweizer Klub gelöst haben, soll gestrichen werden.

      Die total 524 Angestellten der zwölf National-League-Klubs verdienen durchschnittlich 215 000 Franken – vom Topskorer bis hinunter zum Video-Coach. Das weiss man, seit die Liga ihre Lohnkosten dem National- und Ständerat hat offenlegen müssen. Doch in Tat und Wahrheit dürfte der Durchschnittslohn der Spieler gegen eine Viertelmillion Franken tendieren. Saläre von 700 000 bis 800 000 Franken sind in der National League heute keine Seltenheit mehr.

      Ob die Erhöhung der Ausländerzahl dazu beiträgt, die Lohnspirale zu stoppen, ist tatsächlich diskutabel. Zu viele Klubs treffen ihre Personalentscheidungen nicht mit gesundem Menschenverstand und nach betriebswirtschaftlichen Kriterien. Doch durch die verschiedenen Ausnahmeregelungen ist die Zahl der Ausländer schon heute bedeutend höher als die vier, die offiziell pro Match spielberechtigt sind. Der HC Ambri-Piotta, der als erster Klub den Markt der Auslandschweizer entdeckte, zählt diese Saison 10 Spieler mit ausländischem Pass im Kader, bei Genf/Servette sind es 12, beim Lausanne HC sogar 14. Im letzten Winter kamen in den zwölf Teams 128 Spieler mit ausländischen Wurzeln zum Einsatz. Ein beträchtlicher Teil von ihnen schafft sich dank dem Status des Lizenz-Schweizers eine bessere Position in den Lohnverhandlungen.

      Wer weiterkommen will, muss früh ins Ausland
      Das Problem der jungen Schweizer Eishockeyspieler ist nicht, dass Ausländer ihnen die Plätze in den National-League-Teams wegnehmen. Es ist das Fehlen von Konkurrenz auf den verschiedenen Nachwuchsstufen, das ihre Entwicklung bremst. Zu oft ist der Weg zum lukrativen Vertrag eine Autobahn. Die Schweiz zählt rund 11 000 Nachwuchsspieler – von den Moskitos bis zu den Elite-Junioren. In Schweden, dem europäischen Musterschüler, sind es viermal mehr. Das schafft die Konkurrenz, die Karrieren vorantreibt.

      Wer als junger Schweizer Spieler weiterkommen will, muss heute früh nach Schweden oder Übersee wechseln. 13 der 28 Spieler aus dem Kader der U-20-Nationalmannschaft, die am 26. Dezember in Edmonton in die Weltmeisterschaft startet, spielen für ausländische Juniorenteams. 10 der 15 Schweizer, die im letzten Winter in der NHL zu Einsätzen gekommen sind, wechselten bereits als Junioren ins Ausland. Nino Niederreiter, Timo Meier, Sven Andrighetto oder Kevin Fiala, die das Gerüst des Silberteams von 2018 bildeten, reiften in Übersee zur Klasse, die sie heute verkörpern. Karrieren wie jene von Roman Josi, der mit 16 Jahren in der ersten Mannschaft des SCB debütierte und heute der beste Verteidiger in der NHL ist, sind die Ausnahme.

      In der Schweiz gibt es zu wenig Spieler für zu viele Ligen. Markus Graf, der Ausbildungschef von Swiss Ice Hockey, sagt: «Unsere Herausforderung ist es, uns in den Ausbildungsligen nicht zu verzetteln, sonst leidet das Eishockey als Produkt. Wir müssen schauen, dass wir die richtigen Gefässe haben, in denen sich die Spieler so entwickeln können, dass sie den Sprung in die National League schaffen, ohne dass sie ins Ausland ausweichen müssen.»

      Gefährliche Spaltung
      Neben der National League gibt es heute die Swiss League und die MySports League. Der Verband kämpft gegen den schleichenden Bedeutungsverlust. Sie alle versuchen, sich im durch das Coronavirus verunsicherten wirtschaftlichen Umfeld in eine möglichst günstige Ausgangslage zu bringen. Der mit 35 Millionen Franken dotierte TV-Vertrag läuft im Frühjahr 2022 aus. Die einzelnen Stakeholder müssen mit geringeren Einnahmen rechnen.

      Besonders treffen dürfte dies die zwölf Swiss-League-Teams, die derzeit pro Saison je 365 000 Franken aus der zentralen Vermarktung erhalten, obwohl sie kaum TV-Präsenz haben. Die Liga hat deshalb den profilierten Medienjuristen Jean Brogle als neuen Geschäftsführer verpflichtet, der ihr neue Geschäftsfelder erschliessen soll. An der Schnittstelle zwischen Amateur- und Profi-Eishockey sucht die Swiss League nach ihrem Profil. Reine Partnerteams wie die EVZ Academy oder die Ticino Rockets sind künftig nicht mehr erwünscht. Sie gelten als Partykiller.

      Dabei waren gerade diese Teams zusammen mit den weiterhin geduldeten GCK Lions eine Spielwiese, auf der junge Spieler reifen konnten. Der Verband prüft deshalb, die Alterskategorien neu zu ordnen. Künftig sollen Spieler bis zu ihrem 22. Altersjahr als Junioren gelten. Es würde etwas mehr Konkurrenz schaffen auf der Autobahn zur Spitze.
      ich denke jeder von uns will im stadion die eigenen jungen sehen und nicht irgendwelche zweit- und drittklassigen ausländer, die nicht mal verstehen, was man runter ruft.

      an anderer stelle habe ich beschrieben, wie ich eine echte revolution im schweizer hockey sehe. (A und B auf 16 teams in je 4 gruppen erhöhen. 6x gegen gruppengegner und 2x gegen restliche teams spielen. gruppenvierte A und 12 teams aus B spielen um 4 plätze im A playoffs).

      solltenun dieser mist durchkommen, so stehen 2 möglichkeiten offen: der hcd ist nicht verpflichtet, diesen blödsinn mitzumachen und setzt weiter auf eigene junge und organisiert sogar von anderen clubs gute junge, die dort keine zukunft haben. und die zweite mögluchkeit bestünde darin, mit ausländischen partnerteams junge spieler auszutauschen.während 4 junge aus pardubice und karlstad bei uns spielen, kommen je 4 davoser in pardubice und bei färjestads zum einsatz. So würde das ganze schon fast wieder sinn machen.
      Das Abkommen mit der NHL bedeutet, dass es für uns Clubs in Zukunft interessant sein wird, Spieler für die NHL auszubilden. Wenn nämlich ein Spieler aus einem Club den Sprung in die nordamerikanische Liga schafft, gibt es dafür rund Fr. 250'000.– Entschädigung. Was sehr gut ist. Aber wenn ein Schweizer Club im Juni seinen Torhüter und seinen besten Spieler verliert, hat er keine Chance, einen solchen Abgang auf dem Schweizer Markt auch nur einigermassen gleichwertig zu kompensieren. Und schon gar nicht kann er NHL-taugliche Spieler durch Junioren ersetzen. Für einen in diesem Sinn betroffenen Club ist die aktuelle Saison gelaufen, zumindest muss er sich zuvor gehegte Titelaspirationen abschminken. Ein Beispiel: Bei uns wären Abgänge von Leonardo Genoni und Mark Arcobello in der Saison 2018/19 verheerend gewesen und wir hätten wohl kaum den Titel gewonnen.

      Ich kann mit diesem NHL-Rahmenabkommen nix, aber auch gar nix anfangen. Warum willigt man ein, dass die NHL einfach so Spieler holen kann ohne jegliche Rücksicht auf bestehende Verträge? Ich kann verstehen, dass viele junge Spieler gerne den Sprung in die NHL schaffen. Und das wenn dann ein Club aus Nordamerika ruft man gerne alles stehen und liegen lässt. Trotzdem finde ich dieses Abkommen nicht gut.
      Du muss die Tschegg fördig maken
      Notabene von Leuten, die noch nie einen Club geführt haben..... So ernst wird man genommen von unseren Managern. Er hat es aber geschafft, dass mir beim ersten oder zeiten Satz schon das weitere Lesen vergangen ist! Gratuliere Herr Lüthi. Und auch aus dem Rest von seinem Text geht hervor, dass es ihm nur ums Geld geht, Junioren fördern für die NHL, so so! Da hat er bei mir mehr für weitere Empörung gesorgt als für "Besänftigung"

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