1/2 Final Spiel 1 (HCD-EVZ) 15.03.2011

      Stolte-Benrath schrieb:

      @ Sam

      Ich dachte auch, dass es so ist, wie du schreibst, fand aber auch keine entsprechende Bestimmung. Im Gegenteil, ich stiess auf das Reglement 9.1 "Video-Entscheidhilfe für Schiedsrichter 2010/11", das hier abrufbar ist. Die aus meiner Sicht einschlägige Bestimmung habe ich oben wiedergegeben.

      Vollkommen sicher bin ich mir aber nicht.

      @Stolte

      ja diesen Artikel habe ich auch gefunden, aber irgendwie will mir eine Szene welche das SF gezeigt han in Zug nicht aus dem Kopf, wenn ich doch nur den gegener wüsste...

      Anyway, Sieg ist Sieg und heute gehts ins Komerzstadion eine Dell Wurste essen und ein Audi Bier trinken ;)
      "Kommt Zeit, kommt Rat, kommt Rat nicht, geht Zeit trotzdem..."

      Sheddens Foul-Spiel mit den Schiris

      Ist der Schiedsrichter Danny Kurmann schuld an der Startniederlage des EV Zug in Davos? Ein EVZ-Fan könnte zu einem "Ja" neigen, da ihm das von seinem Lieblingsclub so eingetrichtert wird. Unsere Statistik zeigt auf: Die Realität ist anders als vorgegeben und der EVZ-Trainer Doug Shedden täte sich selbst einen Gefallen, zwischendurch mal etwas cooler zu sein.

      Eine simple Strafe brachte Doug Shedden wieder einmal zum Ausrasten. Die Attacken gehen wie so oft an die Unparteiischen. Obwohl Shedden zweimal verwarnt worden sei, was er jedoch nicht mitbekommen haben will, legt er sich mit Danny Kurmann an und erhält eine Bankstrafe. Es war 1:1. Der HC Davos nutzte die Gelegenheit cool aus, ging in Führung und gewann das Startspiel, das zuvor auf der Kippe stand. Nach dem Spiel soll Shedden Kurmann im Garderobengang die Worte "du Stück Scheisse" zugerufen haben; so will es zumindest der Journalist der Aargauer Zeitung gehört haben.

      Viele sehen Shedden als Grund der Niederlage und er soll sich auch bei der Mannschaft für seine dämliche Strafe entschuldigt haben. Einsichtig ist er trotzdem nicht. Shedden und seine Vorgesetzten stellen in den regionalen Medien klar, dass Kurmann der Faktor war. Die Strafe sei ungerechtfertigt gewesen und ohnehin habe man schon länger beantragt, Kurmann, der in Zug wohnt, solle keine EVZ-Spiele leiten. Der EVZ-Verdacht: Als Zuger versuche Kurmann, möglichst pingelig zu sein, damit er nicht parteiisch wirkt.

      Shedden fand auch sogleich eine Begründung für die Bankstrafe gegen ihn. Kurmann werde in Davos am Spengler Cup fürsorglich bewirtet, liess er gegenüber der Neuen Zuger Zeitung verlauten. Aha.

      Mit dieser Nicht-Einsicht und dummen Sprüchen über die Unparteiischen macht Shedden die Lage aber nicht besser. Es gab bereits Verfahren gegen ihn, weil er den HCD-Trainer Arno Del Curto mit dem A-Fluchwort betitelt hatte und ebenfalls während der Qualifikation hatte ihn Kurmann auch schon mal in einem Spiel in Lugano auf die Tribüne verbannt. Auch jetzt wurde wieder ein Verfahren eröffnet.

      Doch solche Verfahren gegen notorische Sünder hinter der Bande bringen in der Regel nichts, da die Einzelrichter meistens nicht mehr als verkraftbaren Bussen aussprechen. Shedden und Chris McSorley, die berüchtigsten aller Nörgler, machen munter weiter und erarbeiten sich einen schlechten Ruf – ohne dies als ein Handicap für sich und ihren Club zu betrachten.

      Ein Trainer, der während 60 Minuten eine negative bis respektlose Einstellung gegen über Schiedsrichtern hat, ist in etwa so glaubwürdig wie ein Fussball-Stürmer, der bei jedem Eintritt in den Strafraum umfällt.

      Die Beeinflussung des Schiedsrichters ist zwar eine Disziplin, die allgegenwärtig ist. Intelligente Trainer machen dies jedoch in gezielten, einzelnen Aktionen und mit Humor, vielleicht etwas Liebe, oder manchmal auch einen Hauch Hassliebe. Ständige Schiedsrichterattacken bringen dagegen nichts. Sie machen den Trainer unglaubwürdig und lassen allfällige berechtigte Bemerkungen in einem Meer an unnötigem Energieverschleiss untergehen.

      Auch mit der kanadischen Mentalität hat dies nichts zu tun. In Nordamerika geniessen Schiedsrichter von Spielern, Trainern, Funktionären und Fans mehr Respekt und Zurückhaltung als in Europa. Solche Unverbesserlichkeit wie bei Shedden oder das Auspfeifen von Schiedsrichtern beim Aufwärmen wären in der NHL undenkbar.

      Im Fall des Duells Shedden vs. Kurmann ist es besonders gravierend. Der EV Zug wirft dem Schiedsrichter offiziell vor, wegen ihm öfters zu verlieren. hockeyfans.ch rechnete daher nach und kam zum Schluss: Auch hier hätten die Innerschweizer besser geschwiegen, denn mit Kurmann kommen sie milder davor als ohne ihn.

      Die Zuger sind ohnehin das meistbestrafte Team der NLA, sowohl in der Qualifikation wie auch in den Playoffs. Und dies dürfte wohl eher an der Spielweise – und somit auch am Trainer selbst – liegen denn an einzelnen Schiedsrichtern.

      Auswärts ist es ohnehin ein statistischer Fakt, dass Gästeteams eher mehr Strafen erhalten als Heimteams. Nimmt man die dummen Strafen Sheddens in Davos und Lugano raus und schaut auf Strafen gegen Spieler, so kommt Überraschendes ans Tageslicht.

      Diese Saison sprach Kurmann 88 Strafminuten gegen den EVZ aus in Auswärtsspielen – zu seinem eigenen Schutz wird er nicht für Spiele in Zug aufgeboten – und "nur" 81 gegen den Gegner, also 8,6 Prozent mehr Strafen gegen den EVZ. ABER: In Auswärtsspielen ohne Kurmann gab es 579 Minuten gegen Zug und 326 Minuten gegen die Gegner, also 78 Prozent mehr!

      Schaut man auf die drei letzten Saisons, also jene mit Shedden, so hat Kurmann in Auswärtsspielen 28 Prozent mehr Strafminuten gegen Zug als gegen die Gegner ausgesprochen, die anderen Schiedsrichter jedoch 41 Prozent mehr. Von einer Bevorzugung der Gegner durch Kurmann kann also nicht die Rede sein.

      Es scheint hingegen vor allem darum zu gehen, Kurmann und das Schiedsrichterwesen unter Druck zu setzen und Vorteile oder mehr Milde herauszuschlagen. Doch dieser Schuss kann nach hinten losgehen. Wenn sich jemand beim Schiedsrichterchef über Kurmann-Aufgebote in der Serie Davos-Zug beschweren müsste, wäre dies aufgrund der statistischen Fakten der HC Davos und nicht Shedden.

      In Zug hätte man besser mit etwas mehr Coolness reagiert anstatt einen unnötigen Aufstand zu wagen. Aber vielleicht helfen diese Zahlen ja ein bisschen, Shedden abzukühlen und den Fokus aufs Sportliche zu legen. Denn die Energieverschwendung gegen das Schiedsrichterwesen wird dem EV Zug wenig helfen, sich sportlich zu verbessern. Und die Serie wird schliesslich auf dem Eis entschieden.

      Quelle: Martin Merk, hockeyfans.ch

      Sehr treffender Bericht :clap: :clap: :clap:. Man täte manchenorts gut daran, den für diesen wunderbaren Sport unentbehrlichen Schiedsrichtern etwas mehr Respekt und Wertschätzung entgegenzubringen!
      Andi Möller zum Vorwurf, ein Weichei zu sein:

      «Andere können sich ja gerne vor dem Spiel die Eier hart kochen.»