Nationalmannschaft

      Ich denke auch, dass die Probleme an dieser WM defensiv liegen. Die Torhüter genügend, mehr nicht. Wobei man Mayer mal noch eine Chance geben sollte. Die Verteidigung scheint mir nicht stabil mit all den Wechseln. Was habe ich mich gestern über diesen Marti geärgert. Von Grossma(ul)nn ganz zu schweigen. Unsäglich. Weber schiesst immerhin ein Tor (nicht gestern). Du Bois stabil, aber hier fehlen mir auch schon in der Meisterschaft die letzten 5% (gehemmt, Angst vor Verletzungen?). Freude habe ich an Schneeberger. Der bringt wirklich Abwechslung rein. :P Und auch Blum macht sich gut (wenn ihr wüsstet, wie schwer mir das fällt zu schreiben ;) )

      Offensiv, das gefällt mir. Spiel mit Tempo (meistens). Die Chancen-Auswertung muss wohl nicht mehr angesprochen werden. Wenn auch der Wieser-Block noch 5% zulegt, dann geht vorne die Post ab.

      Und eines muss ich der Schweizer Lösung wirklich abringen. Ich leide, freue, fluche, juble wieder mit der Nati. Vorher nicht mal den Fernseher eingeschaltet. Hopp Schwiiz!
      Mir geht es wie Pepi. Ich fiebere mit, es ist kein Vergleich zu den langweiligen Auftritten unter Hanlon. Die Resultate stimmen zwar (noch) nicht wirklich, aber es ist ein Team am Werk, dessen Einstellung mir gefällt. Es wird forsch nach vorne gespielt, bis zum Ende gekämpft, und es ist Leidenschaft zu erkennen. Die Mängel wurden bereits genannt. Man kriegt zu einfach Gegentreffer, das Boxplay ist mit nur 50% Erfolgsquote miserabel. Und von den soliden Torhütern wuchs noch keiner über sich hinaus. Allerdings ist dies bei Berra nach der schwierigen Saison nicht erstaunlich und Mayer bestreitet seine erste Weltmeisterschaft.

      Hervorzuheben sind dieses Mal die Nordamerika-Söldner: Niederreiter ist für mich der beste Feldspieler, auch Andrighetto gefällt mir mit seinem Zug aufs Tor und kommt immer besser in Fahrt. Diaz war bisher der stärkste Verteidiger. Es ist zu hoffen, dass er sich (wie auch Du Bois) nicht verletzt hat.

      Nun folgen die Spiele gegen die "Grossen". Ich bin gespannt, wie man diese meistert. Unschlagbar sind diese Teams nicht, wie die Letten gezeigt haben. Da braucht es aber defensiv eine deutliche Leistungssteigerung und in Unterzahl dürfen nicht mehr so viele Tore einkassiert werden. Hopp Schwiiz!!!
      Andi Möller zum Vorwurf, ein Weichei zu sein:

      «Andere können sich ja gerne vor dem Spiel die Eier hart kochen.»
      Die "Unterhaltung" stimmt zweifellos, aber einen 3:0 Vorsprung derart zu verblöden zeugt von wenig taktischer Abgeklärtheit. Da hätte Fischer eingreifen müssen bzw. das wilde Vorwärtsgerenne stoppen sollen. Zumal das Defensivverhalten katastrophal ist, und zwar vom gesamten Team. Und diesmal ist halt kein "Überhexer" in Hochform im Tor, der die Anfängerfehler seiner Vorderleute ausbügelt. Eine WM ist kein Showturnier, und ohne die in Extremis erzielten Treffer von Blum wäre man in einer sehr ungemütlichen Situation. Ich habe selten eine taktisch derart schwache Nationalmannschaft gesehen; dank starken Einzelkönnern wie Niederreiter, allenfalls noch Moser als Wegbereiter und (zumindest in der Vorwärtsbewegung) Blum wurde dies etwas übertüncht.

      Dank dem "Swissness" Programm des Hockeyverbandes wird das aber keine Konsequenzen für die beiden Trainer und RvA haben, wobei ich letzteren nicht in die Kritik miteinbeziehe, ob der nun (offiziell) für das Unterzahlspiel zuständig ist oder nicht. In der Pflicht stehen die beiden mehr oder weniger erfahrenen Inhaber einer Trainerlizenz, welche bisher die Schatten ihrer Klubtrainer-Karrieren nicht abzuschütteln vermögen. Wie lange RvA seine "Rolle" tatsächlich spielen will, bleibe mal dahingestellt. Der macht sich vermutlich auch so seine Gedanken...
      Die Tschechen sind nicht schlecht in Fahrt, und haben nach zig Lattentreffer noch etwas unglücklich gegen die Dänen verloren. Ohne diese Niederlage wären sie wohl eher in einer "Laissez-faire" Stimmung. Bei Fischer's Mannen kann man die positiven Aspekte aus dem Spiel gegen die Russen + die Schweden mitnehmen, und die negativen wie etwa die zu vielen Strafen möglichst korrigieren. Das Kardinalproblem ist, dass man mit ähnlichen Leistungen wie zuletzt gegen die "Grossen" gegen die angeblich "Kleinen" die nötigen Punkte für die 1/4-Finals hätte holen können. Aber da glaubte man halt, selber wie ein "Grosser" spielen zu müssen bzw. die Kasachen, Dänen & Co. mit Offensivspiel überfahren zu können. Dass dafür zuerst einmal solides Defensivhandwerk, Disziplin und perfekte Organisation nötig wäre, übersah man geflissentlich.

      So wie zu Beginn der WM können wir dann dereinst mal spielen, wenn wir 2-3 Blöcke mit Niederreiters + Andrighettos in der Offensive und kräftigen ü90 Kg Brocken in der Abwehr haben - die aber trotzdem einen Antritt aufweisen, dass sie das Gros der NLA-Spieler hinter sich lassen würden. Bis es soweit ist, muss man es mit den bekannten, bereits erwähnten CH-Tugenden richten. Das nächste Mal besinnt man sich evtl. etwas mehr auf eine realistische Taktik, statt Motivations-Shirts zu drucken. Denn an der Motivation fehlt es den TEILNEHMENDEN Spielern sicher nicht - am anderen jedoch schon.
      ich hoffe nur das der verband dieses trainer trio weiter arbeiten lässt.

      die liga muss eben auch mitmachen wollen, vorallem gibts es kaum schweizer center. daran sollte gearbeitet werden.

      auch in der nachwuchsausbildung haben uns einige nationen überholt (z.b. dänemark), doch solange es nur zwei, drei clubs (hcd, zsc) in der schweiz gibt die junge spieler einsetzen wird sich daran nie etwas ändern. einen fertigen spieler zu verpflichten ist eben einfacher als junge auszubilden.

      an der wm wird mit nulltoleranz gepfiffen (gefällt mir pers. nicht), in der schweiz ist man von dieser regelauslegung wieder weit weg, und spieler wie dubois sitzen nur auf der strafbank.
      dafür wird in der nla fast jeder harte-faire check gepfiffen.
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      Habe mir den Ausgang der WM schlimmer vorgestellt und man war an den Tschechen nahe dran, auch wenn der Spielverlauf etwas anders ausgesehen hat. Man hat die wenigen Chancen konsequent genutzt und das ist m.E. ein gutes Zeichen für die Zukunft. Wenn die Schweiz nicht so fahrlässig Punkte verloren hätte, würde man auch dieses Jahr wieder im 1/4-Final stehen, aber das wird im nächsten Jahr sicher besser werden. Hoffentlich lässt man Fischer im Amt und er kann sich dann im nächsten Jahr beweisen und zeigen, wozu die Schweiz fähig ist. Wenn das nicht gelingen sollte, hat man genügend Zeit um einen neuen Trainer zu suchen.
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      An dieser WM wird ja extrem kleinlich gepfiffen. Nicht nur gegen die Schweiz sondern allgemein. Ich verstehe nicht warum es da solch grosse Unterschiede gibt. Es sollte doch egal sein ob Meisterschaft, Playoffs, Champions-League, WM die Regeln sind doch immer die gleichen. Ich wage mal zu behaupten, dass der SCB mit der Regelauslegung von der WM nicht Meister geworden wäre.
      Fasel sagte, an der WM wird gemäss Regelbuch gepfiffen. Wenn die Nationalen Meisterschaften machen was sie wollen - könne er auch nichts dafür.Nun ist der SEHV gefordert. Auffallend aber auch wie oft gegen die Schweiz gepfiffen wurde an dieser WM.

      Die 3 Trainer haben eine 2. Chance verdient. Es war nicht alles schlecht. Die Lehren daraus ziehen und nächstes Jahr wieder angreifen. Speziell an der Taktik muss noch gearbeitet werden. Auch zu sehen - die Spieler müssen in die NHL für eine gute Nati. Unsere Meisterschaft ist zu schwach um internationale Erfolge feiern zu können.
      Schade, dass es nicht gereicht hat. Dennoch war es für mich ein "gefühlter" Fortschritt, obwohl dies die Resultate nicht so zeigen.

      Im Tor konnte Reto Berra nicht verleugnen, dass er eine schwierige Saison hinter sich hat. Vorbildlich aber, dass er an die WM kam, obwohl die Fussverletzung nicht restlos ausgeheilt war. Robert Mayer und Sandro Zurkirchen sind gute Goalies, aber aus meiner Sicht (noch?) nicht so weit für die Position des Stammtorhüters.

      In der Defensive war man v.a. gegen die (vermeintlich) schwächeren Teams zu anfällig auf Gegentreffer. Diaz war für mich der klar stärkste Mann. Es bleibt für mich unbegreiflich, dass er in der NHL keinen Stammplatz mehr hatte. Sehr stark war auch Eric Blum, nicht nur wegen seiner entscheidenden Tore. Weber steigerte sich deutlich nach etwas harzigem Beginn, sein Biss und seine Hartnäckigkeit in Nordamerika sind für ich vorbildlich. Du Bois war nach seiner Verletzung für mich nicht mehr auf absolutem Top-Level. Geering, Schneeberger und Marti fand ich solid. Grossmann gehört für mich nicht unbedingt an eine WM.

      Bei den Stürmern sind für mich die NHL-Cracks hervorzuheben. Niederreiter und Andrighetto waren klar die stärksten Stürmer. Sven Bärtschi wäre wertvoll gewesen, er unterschreibt hoffentlich bald einen NHL-Vertrag und ist dann künftig wieder mit dabei. Mit Kevin Fiala und Timo Meier stehen zudem zwei weitere junge Angreifer an der Schwelle zur NHL. Sehr gut war Moser. Gut fand ich auch Ambühl, Hollenstein, Trachsler, Walser, Walker. Eine schwierige WM war es für die Wieser-Brüder, Hofmann, Schäppi und Martschini. Diese vergleichsweise jungen Spieler würde ich aber noch nicht ganz abschreiben. Ein Ausfall war Gaetan Haas in seinen wenigen Einsätzen.

      Fazit: Es fehlte ein herausragender Torhüter, eine "gewöhnliche" Goalieleistung reicht nicht. Es fehlten die Big Saves, auch bei Penalties. Zudem schien der eine oder andere Treffer nicht unhaltbar. Aber da sollte man nicht auf Berra herumhacken, sondern auch fragen, weshalb Hiller, Genoni und Stephan absagten. In der Defensive wäre Roman Josi natürlich ein Leader gewesen, auch ein Kukan wäre wertvoll gewesen. Darum hinkt ein Vergleich mit Hanlon. Katastrophal war das Boxplay, eine solche tiefe Quote liegt an einer WM einfach nicht drin. Im Sturm war man enorm willig und bemüht, da war Zug drin, wie ich ihn selten gesehen habe. Es fehlte in den Startspielen einfach der Killerinstinkt; die Chancen wären vorhanden gewesen. Ich würde dem Trainertrio eine weitere Chance geben. Wenn sie die richtigen Schlüsse aus dem Turnier ziehen, bin ich sehr zuversichtlich, dass dies gut kommt.
      Andi Möller zum Vorwurf, ein Weichei zu sein:

      «Andere können sich ja gerne vor dem Spiel die Eier hart kochen.»
      Stolte, dein Beitrag erinnert mich sehr an Dino Kesslers Beitrag im Blick, als er das WM-aus der Schweiz begründete. Ich finde sowohl deine wie auch die Aussagen von Dino Kessler ausgesprochen treffend.
      Sowohl die stärken, wie auch die schwächen.

      Für mich fehlte besonders die Verbindung von der Offensive zu der Defensive. Ob dies war, weil wir zu wenig "Binde-Center" haben (ja, wir haben in der Schweiz zu wenig gute Center, da diese meist von Ausländern gespielt werden) oder ob dies war weil wir einen Offensivcoach, einen Defensivcoach (und einen Special-Teams-Coach) haben weiss ich nicht.
      Für mich war schön zu sehen wie gekämpft wurde und wieviel Tempo man im Spiel hatte. Hingegen war man gegen die stärkeren Teams oftmals extrem am schwimmen!

      Übrigens: Die Schiedsrichterleistungen waren aus meiner Sicht nicht souverän, einige wurden gar komplett verpfiffen. Trotzdem wird eine komplett andere Linie als in der Schweiz gezogen und auf diese Linie MÜSSEN wir in der Schweiz kommen, damit man im Internationalen Vergleich wieder in die Top 8 kommen möchte.
      Arroganz ist die Karikatur des Stolzes.
      ich fand das nur grossmann seine leistung gebracht hat an dieser wm.
      schliesslich hab ich nichts erwartet von ihm und es kam genau so :)

      aber leider waren unsere davoser auch nicht wirklich überragend.
      schneeberger hat mir da klar am besten gefallen. gute WM von ihm.
      ambühl, naja. kämpferisch und vorbildlich wie immer.. aber eben, er kann mehr!
      walser, bis auf die 2 tore keine gute wm von ihm.
      wieser brothers, definitiv zu wenig, schlechte WM.
      die grösste enttäuschung war du bois. was der für strafen holte, unglaublich. zu langsam? schade für ihn.

      Bono schrieb:

      Was sagte Arno nach dem verlorenen Halbfinal gegen Bern, als diese alles durften: "Ich dachte es gelte überall und auch in der CH Null Toleranz, an der WM werde man sich noch wundern"


      ...beim genaueren Hinsehen hat sich primär unser hochgeschätzter DuBois gewundert und ein paar Strafen zu viel genommen, und ob es dem HCD im allgemeinen und den Wieser-Brothers im speziellen entgegenkäme, wenn in der NLA die absolute Nulltoleranz durchgesetzt würde, wäre zu bezweifeln. Zudem liessen die Schiris an der WM punkto Checks sehr vieles laufen, wo es in der Schweiz schon wegen dem Krachen an der Bande und dem Liegenbleiben eines Spielers eine Strafe geben würde. Hingegen wurde alles in Richtung Halten + Haken extrem streng gepfiffen. Wenn einer stürzte, und es war auch nur eine Stockschaufel in der Nähe der Kufen, war's schon passiert.

      Letztlich haben bzw. hatten die vielen Strafen weniger mit der Kleinlichkeit der Schiris oder der Nulltoleranz zu tun, als mit der phasenweisen Überforderung der Akteure. Punkto Kampfkraft, Durchsetzungsvermögen + Wucht fehlt uns - wie schon seit Jahrzehnten - so einiges. Da weist nur eine Handvoll Spieler internationales Format auf. Am Einsatzwillen hat es nicht gefehlt, aber richtig in die Gänge gekommen ist man leider etwas zu spät, und der Formstand verschiedener Herren wies nicht eben positive Tendenz auf.
      Das Niveau dieser WM ist gemäss meiner persönlichen, nicht fachmännischen Meinung, ganz allgemein tiefer als auch schon. Glück und Pech waren bei unserer Mannschaft sehr nahe zusammen. Darum: Trainer-Trio und Team nicht "zerpflücken". Fachleute sollen die Situation analysieren und die Lehren daraus ziehen. Das Trio hat einen weiteren Vertrauensbeweis verdient.

      ​Ich lehne mich zurück und freue mich auf die kommende Meisterschaft.