Wieviel Wohlstand braucht der Mensch?

      Wieviel Wohlstand braucht der Mensch?

      Heute sieht hört und liest man oft von der Sucht nach schnellem Erfolg, schneller Berühmtheit, schnellem Wachstum, schnellem Reichtum - am liebsten ohne etwas leisten zu müssen dafür. Einer hat gesagt: "Ich möchte lieber Glück, als Talent". Ein anderer fährt mit dem Mercedes vom Mami in den Eingang eines Pressehauses, nur um Beachtung zu finden. Die Werbung im öffentlichen Raum hat sich schon längst auf diese Illusion eingestellt, die von TV-Portalen, Musicstar-Sendungen, Missen und Misterwahlen, gefakten Dissertationen, narzisstischen Eltern, die ihre Kinder schon früh von einem Stress in den anderen jagen, nur damit sie (für die Eltern!) berühmt werden, tagtäglich gefordert und gefördert wird. Noch nie waren Kinder - ausserhalb von Elend, Kriegen und Hungersnöten, also in Wohlstandsgesellschaften - derart gestresst. Wir haben ja "Ritalin"

      Oswald Oelz war Chefarzt im Stadtspital Triemli und ist ein leidenschaftlicher, wilder Bergsteiger und gekonnter Kletterer auch in anspruchsvollsten Gipfeln am Himalaya. Schon als Chefarzt hat er es sich nicht nehmen lassen, manchmal für mehrere Wochen zu verschwinden und abseits vom (sehr guten!) Ruf des Chefarztes etwas ganz Anderes zu suchen. Wieviel Wohlstand braucht der Mensch um ehrgeizig, neugierig und lebendig zu bleiben?

      Das folgende, eindrückliche Interview ist eine Darstellung von dem, was es ausser der Sucht nach schnellem Geld und schnellem Erfolg auch noch gibt im Leben :

      tagesanzeiger.ch/leben/gesells…rlehrling-/story/11538711
      Unsere Heimat ist die Schweiz. Aber die Heimat der Schweiz ist Europa. (Peter von Matt)

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      Dylan, ich glaube diese Frage ist relativ hypothetisch...

      Die Frage müsste doch ganz anders sein; Wer kann sich heute noch Wohlstand und Auszeiten wie der Chefarzt Oswald Oelz?

      Die Gesellschaft ist zu einer Leistungsgesellschaft herangezüchtet worden und kaum jemand kann ohne weiteres immer mal wieder für Monate vom Arbeitsplatz wegbleiben. Welcher Chef kann für Monate auf seine Mitarbeiter einfach so verzichten? (Ausgenommen natürlich die Staatsangestellten :) )
      Die wenigsten haben das Glück, dass sie so viel Geld verdienen, dass sie sich ein Leben lang keine Sorgen machen müssten...
      Der Druck der Eltern ist doch oft auch eine Verzweiflung, dass das Kind es einmal einfacher, besser, etc. haben sollte und es deshalb das BESTE sein muss in etwas oder berühmt werden etc…

      Somit müsste doch deine Fragen eher sein; Wer kann sich den Luxus leisten mal abzuschalten und wegzutreten aus dem Alltag für eine längere Zeit?
      "Kommt Zeit, kommt Rat, kommt Rat nicht, geht Zeit trotzdem..."
      @Sam
      Da hast Du schon recht, wenn Du das auf die genau gleichen "Aktivitäten" wie Oelz beziehst. Ich lese dieses Interview aber anders: Es muss nicht der Himalaya sein und auch nicht mehrere Wochen (die es natürlich für eine Everest-Expedition braucht), sondern es sind diese kleinen Dinge, diese kleinen, völlig anderen Dinge, weitab vom Beruf, die sich die meisten Menschen leisten könnten, aber sie tun es nicht. Man kann die gleichen starken Gefühle erleben bei einer anstrengenden Wanderung via Safiental ins Rheinwald, z.B. nach Nufenen, oder so. Oder sonst Dinge, welche das betreffen, was Oelz meint. Z.B. wenn ein Rock-und Bluesfan plötzlich in ein Beethoven-Konzert geht und ihm die Tränen nur so herunterkollern ...

      Das Gegenteil von dem, was Oelz meint, ist das hier: tagesanzeiger.ch/leben/gesells…rityKults-/story/23257454
      Unsere Heimat ist die Schweiz. Aber die Heimat der Schweiz ist Europa. (Peter von Matt)

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