WE 02 schrieb:
Sind die Leute sich bewusst, was es heisst, wenn der Staat Sicherheit an Private delegiert? An private Firmen, die keine Regelungen in Sachen Auswahl und Schulungen haben müssen. An Firmen, welche zum Teil mehrfach vorbestrafte beschäftigen, welche sich auf Probleme und Stunk freuen? (Vor ein paar MOnaten wurden Mails öffentlich, die zeigen wie man sich aufs erneute Basler-Verkloppen freute und dies mit einem stolzen GruSS unterschrieb...)
Eine maxime ist: Sicherheit gehört niemals an Private delegiert, genau so wie nur der Staat alleine das Steuerdatenmonopol haben darf (darum bin ich u.a. gegen die Trennung von Kirche und Staat in steuerlichen Fragen).
Mit der Verschärfung des Konkordats werdengrundrechte wie die Unschuldsvermutung oder Bewegungs- und Reisefreiheit massivsten beschnitten, ohne einen Mehrwert zu erzielen.
Dass private Sicherheitsfirmen so viel Macht auf einmal erhalten, erachte ich als brandgefährlich!
Wenn sich innerhalb dieser "Elitetruppen" mit Slogans wie "Troiuble is our business" bilden undf dann eingesetzt werden, sind Troubles vorprogrammiert. Denn ohne Troubles keine Daseinsberechtigung.
Man erinnere an die Kammeraufnahmen bei der Einlasskontrollen, die zeigen, dass manchmal einfach so aus Freude zur Gewalt mal eingeschlagen wird etc. (Die Gerichte gaben ja später dem Fussballfans recht...)
Statt an der Repressionsschraube zu drehen, würde man lieber die bestehenden Gesetze anwenden und sich am "Basler Modell" orientieren, welches erfolgreicher ist als das KKS-SG-Modell!
Zum Filmbeitrag: Was macht die Polizei dan in den ersten Minuten??!! Die hätten die einzeln durchlaufenden Krawallbrüder einfach nur abzupflügen und mitnehmen zu brauchen...statt dessen zieht sie sich zurück?! Hää??!! Man hätte die Chance gehabt Leute rauszupflücken, auf dem Silbertablett und macht es nicht?! Bin ich dumm, naiv oder wieso versteh ich das nicht??????
Die Politik und der Scherbenhaufen
Der Basler Roland Suter hat mit seiner Frau den Cupfinal besucht und hat die Scharmützel in der Berner Innenstadt miterlebt. Sein Augenzeugenbericht:
«Dass wir am Pfingstmontag, gegen hungrige Grashüpfer, den Kürzen gezogen haben, tut dem rotblauen Herzen zwar weh, lässt sich aber sportlich wegstecken.
Dass der Stadtberner Sicherheitsdirektor Reto Nause aus den «Ausschreitungen» am Waisenhausplatz politischen Nutzen zieht und verlautbaren lässt: «Der beste Beweis dafür, dass wir das Hooligan-Konkordat brauchen», ist für uns allerdings nicht so leicht zu verdauen.
Meine Frau und ich waren vor Ort und zufällig im falschen Moment am falschen Platz. Um uns die Füsse zu vertreten, haben wir noch einen Spaziergang gemacht und sind just in dem Augenblick über den Bundesplatz spaziert, als die GC-Fans sich aus der Schauplatzgasse dem Bundesplatz näherten. An der Ecke Bundesplatz/Bärenplatz weit und breit kein Polizist, obwohl ja den Ordnungshütern bekannt war, dass sich die FCB-Fans auf dem nahen Waisenhausplatz besammelt hatten.
Wir haben uns, angesichts der «blauweissen Wand», entschlossen via Käfiggässchen zum Waisenhausplatz zurückzukehren. An der Ecke Käfiggässchen/Marktgasse standen zwei Polizisten in Kampfmontur. Unseren Hinweis, dass die beiden Fangruppen gleich ungehindert aufeinanderprallen werden, wenn keine Polizei dazwischen steht, nahmen sie mit einem süffisanten Lächeln kommentarlos entgegen.
Dann ging alles blitzschnell. Wegen der Grossbaustelle an der Marktgasse mussten wir die Passarelle zum Waisenhausplatz benützen und so sahen wir, wie der GC-Mob Richtung Basler Mob stürmte und die Auseinandersetzungen begannen. Uns gelang die Flucht durch die Waaghausgasse.
Wir suchten danach das Gespräch mit den Polizisten, die am Waisenhausplatz postiert waren. Sie sagten uns, dass die Fangruppen wegen der Baustelle an der Marktgasse nicht zu trennen gewesen seien. Auf unseren Einwand, dass zwei Dutzend Polizisten an der Ecke Bundesplatz/Bärenplatz genügt hätten, um die beiden Lager in ausreichend Abstand voneinander zu positionieren, wollten sie nicht eingehen.
Für uns steht fest, dass die Berner Polizei, unter der Leitung von Herrn Nause, den gestrigen Vorfall bewusst und mit Kalkül provoziert hat, um aufzuzeigen, dass Fanmärsche immer zu Gewalt führen und darum unterbunden werden müssen und das Allerheilmittel gegen alle möglichen Szenarien nur das Hooligan-Konkordat sein kann.
Dass Herr Nause nun auch noch den FCB-Fans die Schuld in die Schuhe schiebt, weil sie sich auf dem Waisenhausplatz und nicht auf dem Kornhausplatz versammelt haben, passt ins Bild. Vielleicht sah das Dispositiv der Polizei beim Kornhausplatz ja vor, dass man hätte einschreiten müssen, weil die Massen der rotblauen Fans den Tram- und Busverkehr am Platz massiv beeinträchtigen?
Frust und Bitterkeit überschatten somit den ansonsten friedlichen Pfingstmontag und leider gibt es keine geeigneten Mittel um diejenigen in die Verantwortung zu nehmen, die mitgeholfen haben den Scherbenhaufen zu produzieren.»
Roland Suter (53), ist Autor und Kabarettist, Leiter des Theater Teufelhof in Basel und FCB-Fan.
Quelle
Kei Ah- und Verstand, hauptsach Mythos Vaterland!
Alles wäffelet, uns stinkts, Basel isch und blyybt Provinz! (Und trotzdäm überzügter (Stadt-)Basler)
Alles wäffelet, uns stinkts, Basel isch und blyybt Provinz! (Und trotzdäm überzügter (Stadt-)Basler)
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