FILM ...FILM ... FILME !

Straefe schrieb:

Habe den Film zu 2/3 gesehen (infolge Krankheit eingeschlafen). Riss mich nicht so vom Hocker. Gut gemacht, aber nichts besonderes.

@Straefe
Wie kann man "krank" einen Film beurteilen ..Tzzzzzz ! Wahrscheinlich bist Du dort eingeschlafen, wo es wirklich "brenzlig" wurde und Scarlett abgehauen ist .. Übrigens: Nach diesen Dreharbeiten haben sich Penélope und Bardem verliebt, und jetzt ist sie schwanger ... Hoffen wir, dass ihr "Bardem" besser tut, als der Blödmann "Tom Cruise", wobei: Alles ist besser als dieser Oberlappi der Scientology-Sekte.

@Santo
Natürlich liegt es an den Frauen! Die sind einfach wunderbar in Allen`s Filmen. Aber es liegt auch an Bardem und vorallem an Woody Allen und den wahnsinnig guten und direkten und ungeschminkten Dialogen! Eine Stärke von Woody Allen, die ihm keiner so schnell nachmacht. Dialoge sind oft das "A" und das "O" eines Films, neben den SchauspielerInnen. Die beste Geschichte kann völlig missraten, wenn die Dialoge entsetzlich sind. Ich erinnere mich an Fredi Murer`s Flop "Vollmond", als ein verliebter Polizist in einer sehr romantischen Szene hinten in schönster, kalter Schächental-Nacht zu der in eine dicke Decke eingehüllten Geliebten sagt: "Die grösste Fehlkonstruktion der Menschheitsgeschichte sind wir Männer" Er sagte das ohne irgendeinen direkten Bezug - einfach nur, weil Kinder verschwunden waren ... Solche Dialoge können einen Film kaputt machen. Als ich mit Fredy Murer einmal lange über diesen Film diskutiert habe, hat er mir diesbezüglich Recht gegeben .. Er war damals zu fest von "Esoterikerinnen" beeinflusst, drum hat er sich dann in "VITUS" sehr direkt davon distanziert. (in der Szene, wo Vitus das Horoskop zerreisst, das seine Gotte über ihn als Säugling gemacht hat, und alles "den grössten Quatsch" findet .. )

Oder man denke an Steven Spielberg und sein komisches Frauenbild: Noch in jedem Film von ihm sind die Frauen entweder keifende Hyänen, oder dümmliche Tussies, oder kommen gar nicht vor. Bei Spielberg sind nur die Saurier spannend und interessant und die führen keine Dialoge, sondern fressen sich durch .. Und natürlich war E.T. sehr stark !! Aber auch das ist ja kein menschliches Wesen. Spielberg`s bester Film ist und bleibt für mich sein Erstlingswerk "DUELL" : Ein biederer, gelangweilter Handelsreisender hat ständig einen riesigen Lastwagen hinter sich im Rückspiegel, der ihn verfolgt, in dem aber niemand sitzt ..

Buchi schrieb:

@Dylan

Bei Spielberg sind nur die Saurier spannend und interessant

Das kann ich nicht bestätigen. Terminal, Empire Of The Sun, Schindlers Liste, Catch Me If You Can und Der Soldat James Ryan (mit einigen Abstrichen), sind hervorragende Filme.

@Buchi
Ich kenne diese Filme von Spielberg ziemlich gut, ausser "Empire of the sun" - Nichts gegen diese Filme an sich, aber ich sprach von den Frauen bei Spielberg und Du wirst mir bestätigen, dass sie kaum vorkommen, oder dann eher am Rand. Es geht immer um "Männer" bei Spielberg, auch dann, wenn Frauen eine wichtige "Rolle" spielen. Aber klar: Jeder hat da seine eigenen Kriterien. "Schindler`s Liste" finde ich nicht besonders, ausser dass einem natürlich der Nazi-Horror immer wieder reinzieht, ob man will, oder nicht. Aber ich schliesse mich Kubricks Urteil an: "Ist Schindler ein Held?" fragt er seinen Mit-Drehbuchautor und Schriftsteller bei einer Diskussion während "Eyes Wide Shut" Der Autor: "Ja, er hat viele Juden vor dem Tod gerettet." Kubrick: "Er hat 800 gerettet, durchaus auch zu seinem Vorteil, aber sowieso gut. Wieviele Juden haben aber die Nazis umgebracht? Eben: 6 Millionen! Schindler eignet sich nicht als Held, aber Spielberg macht ihn zu einem .."

Nun gut: Ich finde z.B. Polanskys Nazifilm "The Pianist" um Längen besser und tiefsinniger. Kommt dazu, dass Spielberg das Drehbuch von Kubrick zu " Artificial Intelligence" nach Kubricks Tod völlig zur Sau gemacht hat. Ein grauenhafter Film.

@Buchi
Kubrick meinte das natürlich rein filmisch und da sehen Regisseure natürlich um einiges mehr, was im Plot abläuft. Für die Juden ist Schindler natürlich ein Held und das ist verständlich, vorallem für diejenigen, welche gerettet wurden. Für viele Kinobesucher auch, und so ist der Film halt auch ein bisschen angelegt. 800 Juden? Ich halte Kubricks Aussage nicht für unglücklich, denn was ist das schon gegenüber 6 Millionen? Er wollte damit sagen: Die Gefahr besteht, dass man die Verhältnisse aus den Augen verliert, nämlich die ungeheure und unvorstellbare Zahl von 6 Millionen, (man stelle sich einmal vor, dass die gesamte Schweizer Bevölkerung innerhalb von etwa 5-6 Jahren systematisch und "maschinell" umgebracht wird!) wenn man einen Film macht, der sich mit 800 Geretteten beschäftigt.
Kubrick, selbst ja wie Spielberg ein Jude, war immer der Meinung, dass man diese Geschichte nicht "verfilmen" könne, so nahe an der Realität, sondern nur wie das Romanautoren machen: Eine Einzelgeschichte erzählen im Zentrum, wie das Polanski (auch ein Jude) gemacht hat. Das bringt viel mehr und führt viel tiefsinniger an das "Wichtige" und "Wesentliche" heran. Schindler war eigentlich nicht so wichtig, wie der Filmtitel tut : "Schindler`s Liste"

tittli schrieb:

blick.ch/unterhaltung/tv/pulp-fiction-geht-in-serie-164275

Bitte, bitte, macht dieses Meisterwerk nicht kaputt!!

gruss

@tittli
Du hast die gleichen Befürchtungen, wie ich. Mit einer TV-Serie "banalisiert" man ein grosses Werk! Man stelle sich einmal vor, dass z.B. Jahrhundert-Werke wie "Clockwork Orange", oder " La Strada", oder "Casablanca" plötzlich als Serie auftauchen würden ... Entsetzlich!

Straefe und die grossen Gefühle ... Du bist Dir aber schon bewusst, dass diese (hochmoderne) Geschichte (Aufstieg und Fall eines Möchtegerns und Hochstaplers) an Hand des 18. Jahrhunderts erzählt wird, samt Deko, ungeheurer Musik, militärisch perfekter Darstellung der damaligen Zeit, Frauen mit viel "Holz vor der Hütte" und der besten Darstellung eines "Duells", die je über die Kinoleinwand geflimmert ist ..neben der wahnsinnigen Sprache (Englisch vom Feinsten), dem Drama um das Kind, und die totale Abhängigkeit von Barry und seiner Mutter und..und..und.. Wieviele Male bist Du nicht wieder eingeschlafen?

Am TV sollte man dieses 3-stündige Werk in 2 oder 3 Teilen sehen. Zudem kommt es natürlich niemals so zur Geltung, wie im Kino.

youtube.com/watch?v=M4aDIc4uCO…L48B42141D5F7BD89&index=1

tittli schrieb:

Hatte heute eine sehr langweilige Zugfahrt nach Chur und zurück und somit Zeit, mich mit meiner DVD-Sammlung zu beschäftigen.

Von Zürich nach Chur geschaut: Reservoir Dogs. Immer wieder ein Genuss.
In Chur im Manor "The Hurt Locker" gefunden für 10.-, also auf der Heimreise von Chur nach Bern geschaut. Ein dickes Lob für diesen Film! Völlig zurecht mit dem Oscar zum besten Film ausgezeichnet (auch wenn ich diesen Oscar auch Quentin Tarantino gegönnt hätte für Inglorious Basterds).

gruss

@tittli
Auch in der Sparte "Film" muss man Dir einen sehr guten Geschmack attestieren ..