Bandenfresser schrieb:
Was steht denn heute im Sarganserländer?
Siehe Zeitungsausschnitt Jabba-Post...
Bandenfresser schrieb:
Was steht denn heute im Sarganserländer?
Mal sachlich und nüchtern betrachtet, welche Leistungen hat denn Buser bekommen?
Jabba81 schrieb:
Straefe schrieb:
Kann man das normal posten
Wie meinst Du das?
ich kann nicht alles lesen
Ich denke erlaubt ist es wenn man die Quelle angibt?
Persbestli schrieb:
«Büeli» läuft und läuft
Mit 37 ist der Davos-Captain der älteste Schweizer Stürmer der Liga. Aber
immer noch einer der besten. Ein Gespräch übers Altern und Vatersein,
die Liebe zum Sport und die zwei dunkleren Kapitel beim HCD.
Die
zweite Welle hat Davos erfasst. Vor gut einer Woche schneite es schon
im Prättigau und weiter oben im Landwassertal ununterbrochen, die Fahrt
in die Berge ist Herausforderung und Geduldsprobe zugleich. Es ist
Donnerstagmorgen, Andres Ambühl kommt angestapft Richtung Eishalle, an
den Füssen dicke Gummistiefel, im Gesicht die Maske. Davos gehört zu
jenen Orten, wo auch im Freien der Mundschutz Pflicht ist. Ein riesiges Banner warnt bereits über der Einfahrt nach Davos Dorf.
Man kann nirgends hin zum Reden, Cafés und Restaurants sind zu. Die Garderobe ist in Zeiten von Corona für Gäste ebenso tabu.
Und da ein, zwei Stunden in Kälte und Schnee auch nicht attraktiv
erscheinen, entscheiden wir, zur Tribüne in die Eishalle zu gehen. Von
der 1. Mannschaft ist keiner da, sie hat zwei Tage frei. Die U-20 kommt
gerade vom Eis, Trainer Michel Riesen erblickt Ambühl, winkt und eilt
für einen kurzen Schwatz herbei. Ein, zwei Scherze über ein glückliches
Tor des HCD-Captains am Dienstag in Langnau, dann noch ein Tipp, wie er
mit seinem Hoch umgehen soll: «Denk ja nicht zu viel nach!» Riesen war
als Aktiver der Stürmer mit dem vielleicht besten Torriecher im Schweizer Eishockey, Ambühl führt nun erstmals die Liga als Topskorer an, 37 musste er dafür werden.
Die Meinung der Familie zählt – nicht die SkorerlisteSpäter,
als wir in der Westkurve sitzen, gesteht Ambühl: Als er sich auf Platz 1
sah, habe er schon geschmunzelt. Und weil er nicht besser spiele als
sonst, sei das auch unwichtig. Wichtig, das sei für ihn die Familie und
was diese über ihn denke. Darum habe er zum Beispiel gut mit den
Anfeindungen umgehen können, als er 2010 bei den ZSC Lions unterschrieb,
und auch damit, als es nicht allen Hardcore-Fans passte, dass er drei
Jahre später wieder zu «seinem» HCD zurückkehrte. «Meine Eltern und die
Familie standen stets hinter mir», sagt Ambühl über eine von nur zwei
wirklich schwierigen Davoser Episoden in seiner 20-jährigen
Profikarriere, von denen er nur vier Saisons nicht in der Heimat
spielte.
Zur Familie gehören auch drei Schwestern, seine Ehefrau, die er vor 13 Jahren in Davos kennen lernte
– und seit gut einem Jahr Töchterchen Aileen. «Ich verstehe auch Leute,
die keine Kinder wollen und sich noch mehr dem widmen, was sie gerne
tun. Aber für mich war immer klar, dass ich Vater werden will», sagt
Ambühl. Er kann nun einiges, was er übers Elternsein schon hörte,
bestätigen: «Plötzlich ist vieles nicht mehr so wichtig, wie du
dachtest.» Anderem widerspricht er: «Viele sagten, dass du als Vater zu Hause alles vergisst, was auf dem Eis passierte. Ich aber rege mich immer noch genauso auf wie früher …»
Als
Eishockeyspieler entspricht Ambühl in vielem nicht der Norm. Wenn
Spieler in seinem Alter nicht abfallen, dann liegt das fast ausnahmslos
an schlauem Spiel und wohldosiertem Einsatz. So, wie das Joe Thornton, 41, eindrücklich zeigte, bevor
er sich wieder in die NHL verabschiedete. Ambühl hingegen erzeugt seine
Dominanz auf dem Feld immer noch vor allem mit Energie und Tempo – und
schlauem Spiel. Und wenn er sich zu Hause trotz Vaterrolle immer noch nervt, weil im Match oder Training etwas nicht nach Wunsch lief, wenn er davon spricht, mit dem Alter
eher weniger entspannt geworden zu sein, dann zeigt das seinen Antrieb.
Und seine fast kindliche Freude am Spiel, die nie verloren ging.
Er fühle sich gesund und fit, weil er gut auf sich achte und dann und wann Regeneration dem Kraftraum vorziehe, sagt Ambühl. Das
sei schon alles. Kein Spezialtraining, kein Zählen der Kalorien, keine
bewusst gesunde Ernährung. Er esse, was er gerne habe. Ein Naturbursche
halt, sagen die einen. Es sei die extreme Liebe zum Sport, meinen
andere. Ambühl verlängerte in Davos seinen Vertrag kürzlich um zwei Jahre, in seinem Vertrag ist geregelt, dass er danach eine Aufgabe im Club übernehmen wird.
Sie
dürfte eher nicht im Management sein, wie dies bei seinem Teamkollegen
Félicien Du Bois ab nächster Saison vorgesehen ist. Im Bereich Training
oder Scouting sehe er sich eher, sagt Ambühl. Ein wandelndes
Hockey-Lexikon sei er, ausländische Spieler und Ligen inbegriffen,
spassen sie im HC Davos bereits jetzt. Und auch wenn er dem
widerspricht, erzählt Ambühl von seiner Kindheit, in der er nicht bloss
die Freude am Spielen entdeckte, als ihn sein Vater zum HCD mitnahm:
«Ich wollte schon damals alles wissen, las jedes ‹Hockey-Heftli›.»
Die Bescheidenheit der ElternDie
Karriere verdanke er den Eltern, sagt Ambühl. Er wuchs auf ihrem
Bauernhof im abgelegenen Sertigtal auf, «sie fuhren mich ins Training,
holten mich oft spät am Abend ab, sorgten dafür, dass ich gute
Ausrüstungen hatte.» Und wenn Ambühl als bodenständig gilt, dann braucht
man nicht lange zu suchen, warum er ist, wie er ist. Seine Mutter
schrieb einst im «Bündner Bauer» in einer Kolumne über Leben und Familie
von «einem Sohn und drei Töchtern», erwähnte aber mit keinem Wort, wer
dieser Sohn ist.
«Weil
das keine Rolle spielt», sagt Ambühl. «Ich bin nicht besser als eine
Schwester, die zum Beispiel eine gute Lehrerin ist. Nur weil sie nicht
von den Medien erwähnt wird, schmälert das ihre Arbeit nicht.» Alle
Kinder halfen jahrelang mit, auch der Sohn packte zwischendurch beim
Heuen an. Den Hof einst übernehmen werden sie indes nicht. «Als Kind war
das mein Traum», sagt Ambühl. «Aber ich könnte nur Bauer sein mit Herz
und Seele, 24 Stunden, 7 Tage – nicht mit vielen Knechten, die alles für
mich erledigen müssen. Neben dem Eishockey wird das nicht möglich
sein.»
Die Hilfe aber sei selbstverständlich. «Auch wenn ich meinen Eltern nicht alles zurückgeben kann, so viel wie sie getan haben für mich.» Ihr Wunsch sei, dass er seiner Tochter dieselben Werte weitervermittle: «Wenn du etwas willst, musst du etwas dafür tun, nichts ist gratis.
Ehrlich sein, arbeiten. Grundsätzliches halt.» Aileen wurde praktisch
in die Pandemie hineingeboren. Sorgen will sich Ambühl deswegen nicht:
«Du kannst deinen Kindern eh nicht alle Hindernisse aus dem Weg räumen.
Und in der Schweiz leben wir vergleichsweise immer noch in einer heilen
Welt, da haben wir Glück.» Wird seine Tochter die gleiche
Unbeschwertheit erleben können wie er als kleiner Bub im Sertigtal? «Ich
hoffe es», sagt Ambühl. Das hängt auch von uns Eltern ab und davon, was wir ihr weitergeben.»
Gefordert als Captain wie noch nieSeit
2014 ist Ambühl Captain. Eine Saison nach der Rückkehr aus dem «Exil»
mit einer Saison in den USA und der Zeit in Zürich machte ihn Arno Del
Curto zum Nachfolger des zurückgetretenen Sandro Rizzi, einer weiteren
Clublegende. So gefordert wie diese Saison war er noch nie,
Ambühls Team erlebte Phasen mit inneren Spannungen. Die Niederlagen zu
Saisonbeginn, die Unruhe rund um den jähen Abgang von Stürmer Perttu
Lindgren, den unerwarteten Transfer von Sportchef Raeto Raffainer nach Bern
– und natürlich die Verhandlungen mit dem Club um die Lohnkürzungen
wegen Corona. Zumindest mit Ambühl gab es keine Probleme. Raffainer, der
mit den Spielern
einzeln sprach, nennt die Diskussionen mit Ambühl die
unkompliziertesten. Dieser erklärt das so: «Wenn alle auf ihr Geld
beharren, geht alles kaputt und keiner profitiert.»
Komplizierter
wird die Rolle als Captain, wenn es um Probleme von Mitspielern geht.
Wollen in Davos Trainer und Sportchef den Puls der Mannschaft spüren,
reden sie mit Spielern wie Magnus Nygren oder eben Ambühl. «Es ist ein
schmaler Grat», sagt er. «Du willst ehrlich sein, aber keinen hinten
herum anprangern.» Machtlos gefühlt habe er sich in der Causa Lindgren:
«Natürlich willst du vermitteln. Das war am Ende aber eine Sache
zwischen zwei anderen Parteien.» Wichtig sei ihm nun eines: wieder Ruhe in die Mannschaft zu bekommen.
Arno Del Curtos Abgang oder als es nichts mehr zu kitten gabWir sprachen zu Beginn von zwei schwierigen Episoden. Die zweite ist jene, in der es nichts mehr zu kitten gab: Der Bruch des Rekordmeisters mit Del Curto,
dem ewigen Trainer, dem jahrelangen Förderer mehrerer Spieler, mit
denen es gemeinsam dennoch nicht mehr weiterging. Auch bei den Anhängern
sorgte dies für Spaltung. Jene, die auf der Seite des Trainers standen,
gaben gerade den routinierten Spielern wie Ambühl die Schuld am
Schlamassel. Über zwei Jahre später ist es immer noch ein schwieriges
Thema in Davos, auch für Ambühl: «Natürlich denke ich immer noch, dass
alles schöner hätte enden können.»
Viel
sei geredet und geschrieben worden. Am Ende müsse jeder Beteiligte mit
sich im Reinen sein und wissen, wie die Dinge wirklich gewesen seien,
sagt Ambühl. Nein, er habe Del Curto seither nie mehr getroffen. Und ja, das sei schon krass nach all den Jahren zuvor. «Aber wer weiss, vielleicht laufen wir uns wieder mal über den Weg …»
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Sanschi“ ()
Sanschi schrieb:
Wen ich mir gut vorstellen könnte als HCD-Sportchef: Timo Helbling. Smart, guter Typ.
Er hat doch tatsächlich bei 17 verschiedenen Clubs gespielt. Crazy.
Der Davoser schrieb:
Herzog fix zum EVZ
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