HCD News

      Mal sachlich und nüchtern betrachtet, welche Leistungen hat denn Buser bekommen?


      Beim Thai um die Ecke bei mir hängt seit einigen Monaten ein Buser-Portrait. Ich glaube nicht, dass ich dies schon vor dem Streit mal gesehen habe. Ich glaube seine Sub-Thai-Fans stehen da schon gewaltig auf ihn.
      Arroganz ist die Karikatur des Stolzes.
      «Büeli» läuft und läuft
      Mit 37 ist der Davos-Captain der älteste Schweizer Stürmer der Liga. Aber
      immer noch einer der besten. Ein Gespräch übers Altern und Vatersein,
      die Liebe zum Sport und die zwei dunkleren Kapitel beim HCD.

      Die
      zweite Welle hat Davos erfasst. Vor gut einer Woche schneite es schon
      im Prättigau und weiter oben im Landwassertal ununterbrochen, die Fahrt
      in die Berge ist Herausforderung und Geduldsprobe zugleich. Es ist
      Donnerstagmorgen, Andres Ambühl kommt angestapft Richtung Eishalle, an
      den Füssen dicke Gummistiefel, im Gesicht die Maske. Davos gehört zu
      jenen Orten, wo auch im Freien der Mundschutz Pflicht ist. Ein riesiges Banner warnt bereits über der Einfahrt nach Davos Dorf.

      Man kann nirgends hin zum Reden, Cafés und Restaurants sind zu. Die Garderobe ist in Zeiten von Corona für Gäste ebenso tabu.
      Und da ein, zwei Stunden in Kälte und Schnee auch nicht attraktiv
      erscheinen, entscheiden wir, zur Tribüne in die Eishalle zu gehen. Von
      der 1. Mannschaft ist keiner da, sie hat zwei Tage frei. Die U-20 kommt
      gerade vom Eis, Trainer Michel Riesen erblickt Ambühl, winkt und eilt
      für einen kurzen Schwatz herbei. Ein, zwei Scherze über ein glückliches
      Tor des HCD-Captains am Dienstag in Langnau, dann noch ein Tipp, wie er
      mit seinem Hoch umgehen soll: «Denk ja nicht zu viel nach!» Riesen war
      als Aktiver der Stürmer mit dem vielleicht besten Torriecher im Schweizer Eishockey, Ambühl führt nun erstmals die Liga als Topskorer an, 37 musste er dafür werden.

      Die Meinung der Familie zählt – nicht die SkorerlisteSpäter,
      als wir in der Westkurve sitzen, gesteht Ambühl: Als er sich auf Platz 1
      sah, habe er schon geschmunzelt. Und weil er nicht besser spiele als
      sonst, sei das auch unwichtig. Wichtig, das sei für ihn die Familie und
      was diese über ihn denke. Darum habe er zum Beispiel gut mit den
      Anfeindungen umgehen können, als er 2010 bei den ZSC Lions unterschrieb,
      und auch damit, als es nicht allen Hardcore-Fans passte, dass er drei
      Jahre später wieder zu «seinem» HCD zurückkehrte. «Meine Eltern und die
      Familie standen stets hinter mir», sagt Ambühl über eine von nur zwei
      wirklich schwierigen Davoser Episoden in seiner 20-jährigen
      Profikarriere, von denen er nur vier Saisons nicht in der Heimat
      spielte.

      Zur Familie gehören auch drei Schwestern, seine Ehefrau, die er vor 13 Jahren in Davos kennen lernte
      – und seit gut einem Jahr Töchterchen Aileen. «Ich verstehe auch Leute,
      die keine Kinder wollen und sich noch mehr dem widmen, was sie gerne
      tun. Aber für mich war immer klar, dass ich Vater werden will», sagt
      Ambühl. Er kann nun einiges, was er übers Elternsein schon hörte,
      bestätigen: «Plötzlich ist vieles nicht mehr so wichtig, wie du
      dachtest.» Anderem widerspricht er: «Viele sagten, dass du als Vater zu Hause alles vergisst, was auf dem Eis passierte. Ich aber rege mich immer noch genauso auf wie früher …»

      Als
      Eishockeyspieler entspricht Ambühl in vielem nicht der Norm. Wenn
      Spieler in seinem Alter nicht abfallen, dann liegt das fast ausnahmslos
      an schlauem Spiel und wohldosiertem Einsatz. So, wie das Joe Thornton, 41, eindrücklich zeigte, bevor
      er sich wieder in die NHL verabschiedete. Ambühl hingegen erzeugt seine
      Dominanz auf dem Feld immer noch vor allem mit Energie und Tempo – und
      schlauem Spiel. Und wenn er sich zu Hause trotz Vaterrolle immer noch nervt, weil im Match oder Training etwas nicht nach Wunsch lief, wenn er davon spricht, mit dem Alter
      eher weniger entspannt geworden zu sein, dann zeigt das seinen Antrieb.
      Und seine fast kindliche Freude am Spiel, die nie verloren ging.

      Er fühle sich gesund und fit, weil er gut auf sich achte und dann und wann Regeneration dem Kraftraum vorziehe, sagt Ambühl. Das
      sei schon alles. Kein Spezialtraining, kein Zählen der Kalorien, keine
      bewusst gesunde Ernährung. Er esse, was er gerne habe. Ein Naturbursche
      halt, sagen die einen. Es sei die extreme Liebe zum Sport, meinen
      andere. Ambühl verlängerte in Davos seinen Vertrag kürzlich um zwei Jahre, in seinem Vertrag ist geregelt, dass er danach eine Aufgabe im Club übernehmen wird.

      Sie
      dürfte eher nicht im Management sein, wie dies bei seinem Teamkollegen
      Félicien Du Bois ab nächster Saison vorgesehen ist. Im Bereich Training
      oder Scouting sehe er sich eher, sagt Ambühl. Ein wandelndes
      Hockey-Lexikon sei er, ausländische Spieler und Ligen inbegriffen,
      spassen sie im HC Davos bereits jetzt. Und auch wenn er dem
      widerspricht, erzählt Ambühl von seiner Kindheit, in der er nicht bloss
      die Freude am Spielen entdeckte, als ihn sein Vater zum HCD mitnahm:
      «Ich wollte schon damals alles wissen, las jedes ‹Hockey-Heftli›.»

      Die Bescheidenheit der ElternDie
      Karriere verdanke er den Eltern, sagt Ambühl. Er wuchs auf ihrem
      Bauernhof im abgelegenen Sertigtal auf, «sie fuhren mich ins Training,
      holten mich oft spät am Abend ab, sorgten dafür, dass ich gute
      Ausrüstungen hatte.» Und wenn Ambühl als bodenständig gilt, dann braucht
      man nicht lange zu suchen, warum er ist, wie er ist. Seine Mutter
      schrieb einst im «Bündner Bauer» in einer Kolumne über Leben und Familie
      von «einem Sohn und drei Töchtern», erwähnte aber mit keinem Wort, wer
      dieser Sohn ist.

      «Weil
      das keine Rolle spielt», sagt Ambühl. «Ich bin nicht besser als eine
      Schwester, die zum Beispiel eine gute Lehrerin ist. Nur weil sie nicht
      von den Medien erwähnt wird, schmälert das ihre Arbeit nicht.» Alle
      Kinder halfen jahrelang mit, auch der Sohn packte zwischendurch beim
      Heuen an. Den Hof einst übernehmen werden sie indes nicht. «Als Kind war
      das mein Traum», sagt Ambühl. «Aber ich könnte nur Bauer sein mit Herz
      und Seele, 24 Stunden, 7 Tage – nicht mit vielen Knechten, die alles für
      mich erledigen müssen. Neben dem Eishockey wird das nicht möglich
      sein.»

      Die Hilfe aber sei selbstverständlich. «Auch wenn ich meinen Eltern nicht alles zurückgeben kann, so viel wie sie getan haben für mich.» Ihr Wunsch sei, dass er seiner Tochter dieselben Werte weitervermittle: «Wenn du etwas willst, musst du etwas dafür tun, nichts ist gratis.
      Ehrlich sein, arbeiten. Grundsätzliches halt.» Aileen wurde praktisch
      in die Pandemie hineingeboren. Sorgen will sich Ambühl deswegen nicht:
      «Du kannst deinen Kindern eh nicht alle Hindernisse aus dem Weg räumen.
      Und in der Schweiz leben wir vergleichsweise immer noch in einer heilen
      Welt, da haben wir Glück.» Wird seine Tochter die gleiche
      Unbeschwertheit erleben können wie er als kleiner Bub im Sertigtal? «Ich
      hoffe es», sagt Ambühl. Das hängt auch von uns Eltern ab und davon, was wir ihr weitergeben.»

      Gefordert als Captain wie noch nieSeit
      2014 ist Ambühl Captain. Eine Saison nach der Rückkehr aus dem «Exil»
      mit einer Saison in den USA und der Zeit in Zürich machte ihn Arno Del
      Curto zum Nachfolger des zurückgetretenen Sandro Rizzi, einer weiteren
      Clublegende. So gefordert wie diese Saison war er noch nie,
      Ambühls Team erlebte Phasen mit inneren Spannungen. Die Niederlagen zu
      Saisonbeginn, die Unruhe rund um den jähen Abgang von Stürmer Perttu
      Lindgren, den unerwarteten Transfer von Sportchef Raeto Raffainer nach Bern
      – und natürlich die Verhandlungen mit dem Club um die Lohnkürzungen
      wegen Corona. Zumindest mit Ambühl gab es keine Probleme. Raffainer, der
      mit den Spielern
      einzeln sprach, nennt die Diskussionen mit Ambühl die
      unkompliziertesten. Dieser erklärt das so: «Wenn alle auf ihr Geld
      beharren, geht alles kaputt und keiner profitiert.»

      Komplizierter
      wird die Rolle als Captain, wenn es um Probleme von Mitspielern geht.
      Wollen in Davos Trainer und Sportchef den Puls der Mannschaft spüren,
      reden sie mit Spielern wie Magnus Nygren oder eben Ambühl. «Es ist ein
      schmaler Grat», sagt er. «Du willst ehrlich sein, aber keinen hinten
      herum anprangern.» Machtlos gefühlt habe er sich in der Causa Lindgren:
      «Natürlich willst du vermitteln. Das war am Ende aber eine Sache
      zwischen zwei anderen Parteien.» Wichtig sei ihm nun eines: wieder Ruhe in die Mannschaft zu bekommen.

      Arno Del Curtos Abgang oder als es nichts mehr zu kitten gabWir sprachen zu Beginn von zwei schwierigen Episoden. Die zweite ist jene, in der es nichts mehr zu kitten gab: Der Bruch des Rekordmeisters mit Del Curto,
      dem ewigen Trainer, dem jahrelangen Förderer mehrerer Spieler, mit
      denen es gemeinsam dennoch nicht mehr weiterging. Auch bei den Anhängern
      sorgte dies für Spaltung. Jene, die auf der Seite des Trainers standen,
      gaben gerade den routinierten Spielern wie Ambühl die Schuld am
      Schlamassel. Über zwei Jahre später ist es immer noch ein schwieriges
      Thema in Davos, auch für Ambühl: «Natürlich denke ich immer noch, dass
      alles schöner hätte enden können.»

      Viel
      sei geredet und geschrieben worden. Am Ende müsse jeder Beteiligte mit
      sich im Reinen sein und wissen, wie die Dinge wirklich gewesen seien,
      sagt Ambühl. Nein, er habe Del Curto seither nie mehr getroffen. Und ja, das sei schon krass nach all den Jahren zuvor. «Aber wer weiss, vielleicht laufen wir uns wieder mal über den Weg …»
      Du muss die Tschegg fördig maken

      Persbestli schrieb:

      «Büeli» läuft und läuft
      Mit 37 ist der Davos-Captain der älteste Schweizer Stürmer der Liga. Aber
      immer noch einer der besten. Ein Gespräch übers Altern und Vatersein,
      die Liebe zum Sport und die zwei dunkleren Kapitel beim HCD.

      Die
      zweite Welle hat Davos erfasst. Vor gut einer Woche schneite es schon
      im Prättigau und weiter oben im Landwassertal ununterbrochen, die Fahrt
      in die Berge ist Herausforderung und Geduldsprobe zugleich. Es ist
      Donnerstagmorgen, Andres Ambühl kommt angestapft Richtung Eishalle, an
      den Füssen dicke Gummistiefel, im Gesicht die Maske. Davos gehört zu
      jenen Orten, wo auch im Freien der Mundschutz Pflicht ist. Ein riesiges Banner warnt bereits über der Einfahrt nach Davos Dorf.

      Man kann nirgends hin zum Reden, Cafés und Restaurants sind zu. Die Garderobe ist in Zeiten von Corona für Gäste ebenso tabu.
      Und da ein, zwei Stunden in Kälte und Schnee auch nicht attraktiv
      erscheinen, entscheiden wir, zur Tribüne in die Eishalle zu gehen. Von
      der 1. Mannschaft ist keiner da, sie hat zwei Tage frei. Die U-20 kommt
      gerade vom Eis, Trainer Michel Riesen erblickt Ambühl, winkt und eilt
      für einen kurzen Schwatz herbei. Ein, zwei Scherze über ein glückliches
      Tor des HCD-Captains am Dienstag in Langnau, dann noch ein Tipp, wie er
      mit seinem Hoch umgehen soll: «Denk ja nicht zu viel nach!» Riesen war
      als Aktiver der Stürmer mit dem vielleicht besten Torriecher im Schweizer Eishockey, Ambühl führt nun erstmals die Liga als Topskorer an, 37 musste er dafür werden.

      Die Meinung der Familie zählt – nicht die SkorerlisteSpäter,
      als wir in der Westkurve sitzen, gesteht Ambühl: Als er sich auf Platz 1
      sah, habe er schon geschmunzelt. Und weil er nicht besser spiele als
      sonst, sei das auch unwichtig. Wichtig, das sei für ihn die Familie und
      was diese über ihn denke. Darum habe er zum Beispiel gut mit den
      Anfeindungen umgehen können, als er 2010 bei den ZSC Lions unterschrieb,
      und auch damit, als es nicht allen Hardcore-Fans passte, dass er drei
      Jahre später wieder zu «seinem» HCD zurückkehrte. «Meine Eltern und die
      Familie standen stets hinter mir», sagt Ambühl über eine von nur zwei
      wirklich schwierigen Davoser Episoden in seiner 20-jährigen
      Profikarriere, von denen er nur vier Saisons nicht in der Heimat
      spielte.

      Zur Familie gehören auch drei Schwestern, seine Ehefrau, die er vor 13 Jahren in Davos kennen lernte
      – und seit gut einem Jahr Töchterchen Aileen. «Ich verstehe auch Leute,
      die keine Kinder wollen und sich noch mehr dem widmen, was sie gerne
      tun. Aber für mich war immer klar, dass ich Vater werden will», sagt
      Ambühl. Er kann nun einiges, was er übers Elternsein schon hörte,
      bestätigen: «Plötzlich ist vieles nicht mehr so wichtig, wie du
      dachtest.» Anderem widerspricht er: «Viele sagten, dass du als Vater zu Hause alles vergisst, was auf dem Eis passierte. Ich aber rege mich immer noch genauso auf wie früher …»

      Als
      Eishockeyspieler entspricht Ambühl in vielem nicht der Norm. Wenn
      Spieler in seinem Alter nicht abfallen, dann liegt das fast ausnahmslos
      an schlauem Spiel und wohldosiertem Einsatz. So, wie das Joe Thornton, 41, eindrücklich zeigte, bevor
      er sich wieder in die NHL verabschiedete. Ambühl hingegen erzeugt seine
      Dominanz auf dem Feld immer noch vor allem mit Energie und Tempo – und
      schlauem Spiel. Und wenn er sich zu Hause trotz Vaterrolle immer noch nervt, weil im Match oder Training etwas nicht nach Wunsch lief, wenn er davon spricht, mit dem Alter
      eher weniger entspannt geworden zu sein, dann zeigt das seinen Antrieb.
      Und seine fast kindliche Freude am Spiel, die nie verloren ging.

      Er fühle sich gesund und fit, weil er gut auf sich achte und dann und wann Regeneration dem Kraftraum vorziehe, sagt Ambühl. Das
      sei schon alles. Kein Spezialtraining, kein Zählen der Kalorien, keine
      bewusst gesunde Ernährung. Er esse, was er gerne habe. Ein Naturbursche
      halt, sagen die einen. Es sei die extreme Liebe zum Sport, meinen
      andere. Ambühl verlängerte in Davos seinen Vertrag kürzlich um zwei Jahre, in seinem Vertrag ist geregelt, dass er danach eine Aufgabe im Club übernehmen wird.

      Sie
      dürfte eher nicht im Management sein, wie dies bei seinem Teamkollegen
      Félicien Du Bois ab nächster Saison vorgesehen ist. Im Bereich Training
      oder Scouting sehe er sich eher, sagt Ambühl. Ein wandelndes
      Hockey-Lexikon sei er, ausländische Spieler und Ligen inbegriffen,
      spassen sie im HC Davos bereits jetzt. Und auch wenn er dem
      widerspricht, erzählt Ambühl von seiner Kindheit, in der er nicht bloss
      die Freude am Spielen entdeckte, als ihn sein Vater zum HCD mitnahm:
      «Ich wollte schon damals alles wissen, las jedes ‹Hockey-Heftli›.»

      Die Bescheidenheit der ElternDie
      Karriere verdanke er den Eltern, sagt Ambühl. Er wuchs auf ihrem
      Bauernhof im abgelegenen Sertigtal auf, «sie fuhren mich ins Training,
      holten mich oft spät am Abend ab, sorgten dafür, dass ich gute
      Ausrüstungen hatte.» Und wenn Ambühl als bodenständig gilt, dann braucht
      man nicht lange zu suchen, warum er ist, wie er ist. Seine Mutter
      schrieb einst im «Bündner Bauer» in einer Kolumne über Leben und Familie
      von «einem Sohn und drei Töchtern», erwähnte aber mit keinem Wort, wer
      dieser Sohn ist.

      «Weil
      das keine Rolle spielt», sagt Ambühl. «Ich bin nicht besser als eine
      Schwester, die zum Beispiel eine gute Lehrerin ist. Nur weil sie nicht
      von den Medien erwähnt wird, schmälert das ihre Arbeit nicht.» Alle
      Kinder halfen jahrelang mit, auch der Sohn packte zwischendurch beim
      Heuen an. Den Hof einst übernehmen werden sie indes nicht. «Als Kind war
      das mein Traum», sagt Ambühl. «Aber ich könnte nur Bauer sein mit Herz
      und Seele, 24 Stunden, 7 Tage – nicht mit vielen Knechten, die alles für
      mich erledigen müssen. Neben dem Eishockey wird das nicht möglich
      sein.»

      Die Hilfe aber sei selbstverständlich. «Auch wenn ich meinen Eltern nicht alles zurückgeben kann, so viel wie sie getan haben für mich.» Ihr Wunsch sei, dass er seiner Tochter dieselben Werte weitervermittle: «Wenn du etwas willst, musst du etwas dafür tun, nichts ist gratis.
      Ehrlich sein, arbeiten. Grundsätzliches halt.» Aileen wurde praktisch
      in die Pandemie hineingeboren. Sorgen will sich Ambühl deswegen nicht:
      «Du kannst deinen Kindern eh nicht alle Hindernisse aus dem Weg räumen.
      Und in der Schweiz leben wir vergleichsweise immer noch in einer heilen
      Welt, da haben wir Glück.» Wird seine Tochter die gleiche
      Unbeschwertheit erleben können wie er als kleiner Bub im Sertigtal? «Ich
      hoffe es», sagt Ambühl. Das hängt auch von uns Eltern ab und davon, was wir ihr weitergeben.»

      Gefordert als Captain wie noch nieSeit
      2014 ist Ambühl Captain. Eine Saison nach der Rückkehr aus dem «Exil»
      mit einer Saison in den USA und der Zeit in Zürich machte ihn Arno Del
      Curto zum Nachfolger des zurückgetretenen Sandro Rizzi, einer weiteren
      Clublegende. So gefordert wie diese Saison war er noch nie,
      Ambühls Team erlebte Phasen mit inneren Spannungen. Die Niederlagen zu
      Saisonbeginn, die Unruhe rund um den jähen Abgang von Stürmer Perttu
      Lindgren, den unerwarteten Transfer von Sportchef Raeto Raffainer nach Bern
      – und natürlich die Verhandlungen mit dem Club um die Lohnkürzungen
      wegen Corona. Zumindest mit Ambühl gab es keine Probleme. Raffainer, der
      mit den Spielern
      einzeln sprach, nennt die Diskussionen mit Ambühl die
      unkompliziertesten. Dieser erklärt das so: «Wenn alle auf ihr Geld
      beharren, geht alles kaputt und keiner profitiert.»

      Komplizierter
      wird die Rolle als Captain, wenn es um Probleme von Mitspielern geht.
      Wollen in Davos Trainer und Sportchef den Puls der Mannschaft spüren,
      reden sie mit Spielern wie Magnus Nygren oder eben Ambühl. «Es ist ein
      schmaler Grat», sagt er. «Du willst ehrlich sein, aber keinen hinten
      herum anprangern.» Machtlos gefühlt habe er sich in der Causa Lindgren:
      «Natürlich willst du vermitteln. Das war am Ende aber eine Sache
      zwischen zwei anderen Parteien.» Wichtig sei ihm nun eines: wieder Ruhe in die Mannschaft zu bekommen.

      Arno Del Curtos Abgang oder als es nichts mehr zu kitten gabWir sprachen zu Beginn von zwei schwierigen Episoden. Die zweite ist jene, in der es nichts mehr zu kitten gab: Der Bruch des Rekordmeisters mit Del Curto,
      dem ewigen Trainer, dem jahrelangen Förderer mehrerer Spieler, mit
      denen es gemeinsam dennoch nicht mehr weiterging. Auch bei den Anhängern
      sorgte dies für Spaltung. Jene, die auf der Seite des Trainers standen,
      gaben gerade den routinierten Spielern wie Ambühl die Schuld am
      Schlamassel. Über zwei Jahre später ist es immer noch ein schwieriges
      Thema in Davos, auch für Ambühl: «Natürlich denke ich immer noch, dass
      alles schöner hätte enden können.»

      Viel
      sei geredet und geschrieben worden. Am Ende müsse jeder Beteiligte mit
      sich im Reinen sein und wissen, wie die Dinge wirklich gewesen seien,
      sagt Ambühl. Nein, er habe Del Curto seither nie mehr getroffen. Und ja, das sei schon krass nach all den Jahren zuvor. «Aber wer weiss, vielleicht laufen wir uns wieder mal über den Weg …»


      ...danke!

      Sanschi schrieb:

      Wen ich mir gut vorstellen könnte als HCD-Sportchef: Timo Helbling. Smart, guter Typ.
      Er hat doch tatsächlich bei 17 verschiedenen Clubs gespielt. Crazy.



      Sorry aber Helbling geht gar nicht, war als Spieler sehr unfair und nur weil er bei 17 Vereinen war ist er noch kein guter Sportchef. Ich glaube nicht, dass er aufgrund seiner ehemaligen Spielart einen guten Ruf bei den Spielern hat.
      Schade um Herzog. Aber war leider schon länger absehbar, dass es so wird.

      Zu den abwesenden von gestern. Zum Glück keine Wechselgerüchte.

      Medical Report HC Davos
      Palushaj verletzte sich am letzten Dienstag im Emmental, Knak musste sich kurzfristig am Blinddarm operieren lassen, Mayer kurierte eine Trainings-Blessur aus und Nygren erwischte eine normale Grippe, wie sich nach zwei negativen Corona-Tests herausstellte.
      !!!! Meine Meinung !!!!

      2011 - 90 JAHRE - 45 TITEL "30 MEISTERTITEL - 15 SPENGLER-CUP-TURNIERSIEGE"