Schweizer Innenpolitik

      Hemmungslosigkeit und Doppelmoral im Neoliberalismus. Wird die Schweiz immer kälter und egoistischer?

      Wir regen uns zurecht auf über zunehmende, hemmungslose Gewalt im Alltag, über Hooligans, die den Sport kaputt machen und uns immer mehr Überwachung bescheren,über hemmungslose Mechanismen im Finanzgeschäft, die grosse Wirtschaftskrisen heraufbeschwören, etc. Ist diese Hemmungslosigkeit nur auf der Strasse zu finden? Wo sind die Grenzen eines brutalen Egoismus, der nur zum eigenen Vorteil eingesetzt wird? Was ist los mit diesem Land, wenn man jetzt auch im seriösen Mäntelchen von "Standortvorteilen" damit wirbt, dass man bei uns die Leute leichter kündigen kann, als im Ausland? Was ist das für eine Verrohung, wenn man die eigenen, gut ausgebildeten Arbeitskräfte zynisch als "Ware" anpreist, die man leicht kündigen kann? Was sind das für verdammte Heuchler,die jeden Sonntag in der Kirche herumrutschen, immer wieder das Ausland als ganzes denunzieren und gleichzeitig ausländische Firmen anlocken mit "leichterem Kündigungsschutz?" Hat die Schweiz solche "Werbung" nötig? Der Kanton Obwalden geht einmal mehr mit üblem Beispiel voran. Purer Egoismus und heuchlerische, feige Doppelmoral. Bei folgendem Bericht kommt mir das Kotzen. Ich schäme mich langsam wieder für unser Land.

      tagesanzeiger.ch/schweiz/stand…ungsschutz/story/25166169
      Unsere Heimat ist die Schweiz. Aber die Heimat der Schweiz ist Europa. (Peter von Matt)

      Eichen-Mann schrieb:

      Das ist definitiv ein Thema für die "Johanniter-Gespräche". Natürlich nur, falls nach dem noch viel wichtigeren Thema über aufgemotzte Hupen Zeit dafür bleibt.


      Hab ich eigentlich was verpasst im ersten Teil oder müssen wir das Thema Eigenmietwert und "Natur bombastisch oder Busen aus Plastik" noch bei einer Wurst und San Miguel im Badener Lagerfeuer besprechen?

      Die Steuererklärung steht ja auch schon bald an...
      Ich war noch nie Fallschirmspringen, aber ich hab' bei Google Earth schon mal irre schnell rangezoomt!! Ich alter Adrenalinjunkie.

      santo schrieb:


      Hab ich eigentlich was verpasst im ersten Teil oder müssen wir das Thema Eigenmietwert und "Natur bombastisch oder Busen aus Plastik" noch bei einer Wurst und San Miguel im Badener Lagerfeuer besprechen?


      Wenn ihr mich nicht dabei haben wollt, könnt ihr mir dies auch direkt in die Fritte sagen.. :mies:

      In der Schweiz wird schweizer Bier getrunken! Elende Bierbanausen und "Schönwetter-Trinker..." :h035: :h035: :h035:

      Think global, drink local... :prost:
      @paga: Du weisst ja was ich unter San Miguel verstehe, da gewisse Individuen den Unterschied sowieso nicht erkennen. ;)

      Wird das dieses Jahr eigentlich auch wieder aufgestellt?
      Ich war noch nie Fallschirmspringen, aber ich hab' bei Google Earth schon mal irre schnell rangezoomt!! Ich alter Adrenalinjunkie.
      @Paganini

      Zum Glück gibts in der Nähe des Lagerfeuers den Coop mit einer recht ansehnlichen Auswahl an internationalen und lokalen Bieren. Wichtig ist ja eigentlich lediglich, dass man eine Alternative zum Müller-Gebräu hat... :naughty:

      @Santo

      Heilige Maria, stimmt. Wir haben das Haupttraktandum gestern tatsächlich nicht angesprochen. Werden wir wohl bei nächster Gelegenheit nachholen. Lagerfeuer wird sicher wieder aufgestellt.
      Ausschnitt (des interessanten Teils) aus dem Interview mit Ökonom Eichenberger...

      Der Ökonom Rudolf Strahm befürchtet, dass die Sockelarbeitslosigkeit auch nach der Krise hoch bleiben wird. Denn wer jetzt seine Stelle verliere, könne nicht mehr darauf hoffen, in besseren Zeiten wieder eingestellt zu werden, da die Unternehmen im Ausland billigere Arbeitskräfte finden können.
      Ich gehe davon aus, dass Schweizer weiterhin eingestellt werden – aber sie können nicht höhere Lohnforderungen stellen, als die ausländischen Arbeitskräfte. Die Frage ist nun, ob die Schweizer das mitmachen. Sie haben ja auch die Alternative arbeitslos zu bleiben, oder gar Sozialhilfe in Anspruch zu nehmen. Eine vierköpfige Familie erhält heute immerhin 6000 Franken Sozialhilfe.

      Welche politische Lösung propagieren Sie als Ökonom?
      Angesichts der offenen Arbeitsmärkte sind wir nicht in der Lage, die Zuwanderung so zu steuern, dass tatsächlich nur die Elite in unser Land kommt. Mit anderen Worten: Da haben wir uns ein Riesenproblem eingebrockt.

      Sollte die Schweiz also tatsächlich die Personenfreizügigkeitsabkommen mit der EU neu aushandeln?
      Solange wir die Verträge haben, sind uns die Hände gebunden. Das Abkommen lässt meines Wissens nicht allzu viel Spielraum offen. Das Krisenszenario der SVP, die Verträge zu kündigen, ist meines Erachtens weniger schlimm, als befürchtet. Ich bin überzeugt, dass die EU durchaus Verständnis für unsere Anliegen hätte, wenn die Bevölkerung in der Schweiz weiterhin um 1,4 Prozent ansteigt. Dies allerdings unter der Voraussetzung, dass die Schweiz ihr Anliegen geschickt kommuniziert.

      Das ganze Interview hier: tagesanzeiger.ch/schweiz/stand…ichtig-los/story/11881145
      Ich war noch nie Fallschirmspringen, aber ich hab' bei Google Earth schon mal irre schnell rangezoomt!! Ich alter Adrenalinjunkie.
      Bevor wir gleich alles über Bord werfen...lassen wir die Kriese zuerst abklingen und lasst uns schauen, wie sich die weiterentwickelt. Es sind schliesslich prognosen, die gemacht werden und die können genau wie beim Wetter daneben liegen. Ich würde auch heute nach wie vor ein überzeugtes Ja in die Urne legen, weil ich niemandem die Chance, dass ich die Personenfreizügigkeit für den EU-Raum nicht verbauen will.
      Kei Ah- und Verstand, hauptsach Mythos Vaterland!
      Alles wäffelet, uns stinkts, Basel isch und blyybt Provinz! (Und trotzdäm überzügter (Stadt-)Basler)
      Uuuuuh herzig, mich als naiv zu bezeichnen, wenn man zuerst einmal einen vollständigen Wirtschaftszyklus abwarten sollte, bevor man abschliessende Meinungen sich bildet, was man genau wann tun könne...

      So lange wir zu wenig Ärzte, Pflegepersonal und ähnliches selbst "produzieren" ist diese Personenfreizügigkeit nötig, damit wir schnell auf solche Notstände reagieren können. Wenn wir schauen, wer unter den Ausländern wie arbeitslos ist, so sieht man, dass die Arbeitslosenquote bei den Deutschen bei 3.2% und bei Personen aus dem Westbalkan - die haben mit der PFZ nichts zu tun (ausser den Slowenen) - bei 7%! In den wirtschaftlich guten Zeiten haben wir enorm profitiert, dank dass wir schnell auf zu wenig Leute reagieren konnten. Sonst wäre der Aufschwung weit weniger gross ausgefallen. Wir befinden uns jetzt in einer Kriese aber dürfen nicht vergessen, dass dies irgendeine Kriese ist. Es ist eine Kriese, wie man sie schon seit über 30 Jahren nicht mehr erlebt hat. Das darf man nicht aus den Augen verlieren.

      Aber bitte, kündigt nur...dann werden gemäss Vertragswerk alle Bilateralen aufgekündigt. Das Geheule will ich dann sehen, wenn wir auf einmal alle Marktzugangsprivilegien zur EU verlieren und wir auf einem Stand sind wie Georgien oder Moldau. Und komm jetzt nicht, dass die EU dies niemals machen würde. Die EU braucht die Schweiz nicht, sie ist mächtiger und zu was sie fähig ist, welch Druck sie aufbauen kann, das haben wir mit dem Bankgeheimnis gesehen. Wir sind wirtschaftlich total auf die EU angewiesen und den erleichterten Zugang zu ihren Märkten. Die EU wird das ganze Paket bilaterale II kündigen, keine Chance, dass sie "mit sich verhandeln lässt", wenn man so kurzsichtig ist und die PFZ aufkündet, wie dies die SVP fordert. Dass die SVP in Sachen Aussenpolitik und Einschätzung der Nachbarn nichts taugt, hat sie schon beim Fluglärmstreit und den von ihr abgelehnten Kompromiss gezeigt.
      Kei Ah- und Verstand, hauptsach Mythos Vaterland!
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      Heiland Holland, hast du ein dünnes Fell in letzer Zeit. Aber zum Thema zurück...

      Man könnte fast meinen du studierst VWL, so theoretisch tönt dies mit den Wirtschaftszyklen. Und Zeit haben wir ja sowieso genügend...

      Ich habe nie gesagt, die Personenfreizügigkeit sei kompletter Mist, aber eine kritische Betrachtungsweise ist wohl noch erlaubt wie m.E. auch erwünscht. Klar bringt die Personenfreizügigkeit auch einige Vorteile mit sich. Wir können jedoch nicht einfach die Augen vor den Problemem schliessen und alles blind durchwinken mit dem immerselben billigen Argument von der Macht und dem Druck der EU. (Das Bankgeheimnis ist übrigens ein schlechtes Beispiel, da es da nicht um EU gegen Schweiz geht. Das ist ein grundsätzlicher Kampf für transparentere Finanzplätze. Nicht nur deswegen kommen die grössten Änderungen diesbezüglich innerhalb der USA und der EU selber.)

      Gewisse "Modelle" sind einfach individuell zu betrachten und nicht auf jedes Land gleich anwendbar, unter anderem bei der Schweiz aus begrenzten territorialen Ressourcen. Das hat nichts mit Ausländerpolitik zu tun, sondern schlicht und einfach damit, dass wir eine Bevölkerungsdichte erreicht bzw. überschritten haben, die unser Land kaum mehr erträgt. Das hat Auswirkungen auf die banalsten Dinge im Alltag.

      Ärzte, Plegepersonal etc. können und konnten auch ohne Personenfreizügigkeit in die Schweiz kommen, zudem stellt sich für mich die andere Frage, ob wir wirklich soviele Ärzte etc. brauchen. Wie schon mal erwähnt u.a. auch von Eichi, haben wir eine zu hohe Dichte von Spitälern, welche unter Berücksichtigung der Auslastung problemlos zusammengelegt werden könnte. Wir haben in einigen Bereichen in der Schweiz zuviel Service für die effektive Nachfrage, was die Kosten - hier im Beispiel im Gesundheitsbereich - unnötig nach oben treibt.

      Die Schweiz hatte ihren Hauptwachstum vor allem zu Zeiten vor der Personenfreizügigkeit und es ist mir absolut nicht aufgefallen, dass wie hier vor diesen Verträgen auf dem Stand von Georgien und Moldau waren... das ist nichts alles als billige Propaganda.

      Ob die SVP in diesen Bereichen nichts taugt ist wohl eine subjektive Einschätzung. Ich behaupte dann halt einfach mal, dass beim Fluglärmstreit vor allem Moritz brutal versagte... aber das ist ja dann wieder ein Thema für sich. Aber ich sehe: Gewisse andere politische Parteien haben unsere Nachbarn ja richtig eingeschätzt. Es gibt keine Masseneinwanderung aus Deutschland. Mit Italien und ihrer korrupter Regierung sind wir auch auf gut Freund sowie mit unserem kleinen Napoleon aus Frankreich.
      Ich war noch nie Fallschirmspringen, aber ich hab' bei Google Earth schon mal irre schnell rangezoomt!! Ich alter Adrenalinjunkie.
      In Sachen Marktzutritt, sind wir ohne Vertragswerk auf Stand Georgien und Moldau. Das ist nun mal so. Oder hast Du das gefühl, die EU würde die Bilateralen einfach so weiterlaufen lassen, wenn wir einseitig ein zentrales Abkommen daraus kündigen? Oder sag mr doch, mit welchem Land wir zu vergeichen sind, wenn wir ohne Vertragswerk dastehen, das unserer exportorientierten priveligierten Marktzutritt zu den EU-Märkten verschafft?

      War es nicht de SVP, die Leuenbergers Verhandlungsergebnis im Parlament kippte und wir dann auf einmal mi einseitigen Massnahmen von Seiten Deutschlands betroffen waren? Waren es dann nicht die selben SVP-M;itglieder, die dann 2003 Klein bei gaben und zugeben mussten, Leuenbegers Ergebnis sei doch nicht so schlecht gewesen, wie gedacht. Besser als die jetztig Situation (Thys Jenni im Interview nach dem Glanzresultat für Leuenberger)?

      Und sorry, dass es Wirtschaftszyklen gibt, das ist wohl Realität, sonst würden wir wohl kaum von Kriese un Aufschwung und ähnlichem sprechen. Oder bestreitest Du das ernsthaft? Und so sicher wie die nächste Kriese kommt, wird auch der nächste Aufschwung kommen. Ich sehe nichts praxifernes dabei. Erklär mir das bitte, wenn an dieser Feststellung etwas nicht der Realität entsprechen sollte?

      Und vor allem sano...ich bezog mich nicht auf Dich, sondern auf pagas Aussage, dass ich naiv sei, weil ich weiterhin dafür stimmen würde. Das lasse ich mir definitiv nicht gefallen.
      Kei Ah- und Verstand, hauptsach Mythos Vaterland!
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      Das mit der Naivität habe ich demfall falsch verstanden.

      Klar gibt es Wirtschaftszyklen. Aber da diese keineswegs konstant sind, kann uns niemand genau sagen wie lange diese dauern werden. Das es irgendwann auf der Erde ein Einschlag eines Meteors geben wird oder eine Spaltung der Kontinente ist so sicher wie das Amen in der Kirche. Aber niemand kann uns wirklich sagen wann das geschieht. Vielleicht morgen? Vielleicht in einer Million Jahren? Klar sind Wirtschaftszyklen nicht ganz einer drastischen Unwissenheit und Zeitspanne unterlegen. Doch wir können doch nicht einfach ruhig hier sitzen mit dem Motto: Warten wir doch mal den Zyklus ab... das ist es was ich unter Praxisferne verstehe. Diese Zeit haben wir nun einfach mal nicht, vor allem wenn wir davon ausgehen, dass diese "Krise" (übrigens ohne "ie") vielleicht noch 2-3 Jahre oder sogar länger andauert. Ob wir wollen oder nicht, die Schweiz hat schlicht und einfach keine genügend territoriale Ressourcen, wenn es imselben Mass weitergeht. Das haben mittlerweile sogar Leute aus dem linken Lager bemerkt.

      Ich bin fast überzogen, dass wir auf der Welt in den Industrieländer nie mehr solche Aufschwünge erleben werden wie wir das in der Vergangenheit hatten. Der Zeitraum seit solche Dinge gemessen werden, ist im Grunde genommen winzig klein und viele Leute haben noch nicht bemerkt, dass sich unsere Welt in gewissen Dingen aktuell grundsätzlich verändert oder verändern sollte. Der Aufschwung der letzten Jahrzehnte war nicht wirklich ein Resultat von seriöser Politik, sondern schlicht und einfach ein Resultat von einer überflüssigen Überproduktion für etwas, was die Menschheit gar nicht genügend nachfragt.
      Ich war noch nie Fallschirmspringen, aber ich hab' bei Google Earth schon mal irre schnell rangezoomt!! Ich alter Adrenalinjunkie.
      Würde mich mal Wunder nehmen, was ihr für Vor- und Nachteile sieht bei einer Senkung des Umwandlungssatz auf 6.4%... Wird schon bald ein Abstimmungsthema sein und da geht es wieder um etwas mehr... tagesanzeiger.ch/schweiz/stand…-im-Casino/story/16758863

      Für mich stellt sich aktuell wohl die Frage der Betrachtungsweise: Was ist wichtiger? Das Wohl des Einzelnen oder dasjenige der Allgemeinheit?

      Nun, für mich lässt sich die Frage in dieser Hinsicht relativ einfach beantworten. Bezahlen wir Renten auf Pump, damit der einzelne Rentner keine Kürzung hinnehmen muss, wird sich das längerfristig negativ auswirken und schlussendlich auch auf jeden Einzelnen. Ich glaube niemand nimmt gerne ein Kürzung seiner Rente hin, doch gesamthaft gesehen sind die Lebenserwartungen gestiegen.

      Kommt hinzu, dass viele Pensionskassen uns Schaden hinzufügen mit ihren Anlagestrategien, da die erwartete Rendite schlicht und einfach zu hoch ist.

      Von daher kommen wir m.E. nicht um eine Kürzung herum. Vielleicht hat ja jemand sachliche und konstruktive Argumente, welche mich vom Gegenteil überzeugen können...
      Ich war noch nie Fallschirmspringen, aber ich hab' bei Google Earth schon mal irre schnell rangezoomt!! Ich alter Adrenalinjunkie.
      @Santo

      Leider kann ich dich nicht vom Gegenteil überzeugen. Ich bin der Ansicht, dass ich lieber eine Kürzung des Umwandlungssatzes "schlucke" wie dass wir zuschauen, wie unser eigentlich hervorragendes System zerfällt. Wenn man nämlich rundum schaut beneiden uns nicht wenige. Und das auch bei einem Satz von 6.4%.
      Über die Anlagestrategien kann man sich streiten. Ich bin nicht Fan eines Profonds, der mit einer Aktienquote von gegen oder über 50% fährt! Da Zittern meine Knie akut! Bei der PK bin ich für konservative Anlagen. Und da soll mir auch niemand eine Verzinsung von > 4% erwarten, schon gar nicht in der heutigen Zeit.
      Über die Kürzung der bestehenden Renten müsste man sehr wohl sprechen. Mir kommt da immer noch ein pensionierter Lokführer aus der "Rentenklau-Debatte" in den Sinn, der jammerte, dass er jetzt schon, mit seinen 5'500.-/Monat, am Existenzminimum sei! Da steigt mein Puls gleich wieder!
      Wer motzt, dass 5,5k für eine alleinstehende Person zu wenig sei soll mal mit Männern oder Frauen sprechen, die mit weniger Kohle sich selbst und noch 3 Kinder durchbringen - und das erst noch gut managen. Hochachtung vor Leuten, die solche Leistungen vollbringen. Den benannten Lockführer kann ich ebenso wenig verstehen wie du, Pepi. Nun aber zu den Renten: Ich finde ebenfalls dass es gescheiter ist, die Sätze zu senken statt so weiterzufahren und den Fortbestand des Systems zu gefährden. Man sollte einfach schauen, dass die "Alten" auch ihren Teil dazu beitragen. Zumindest diejenigen, die Geld haben.
      Grundsätzlich kann ich mit einer Reduktion des Umwandlungssatzes leben. Diese Grösse muss aus meiner Sicht dynamisch sein.

      Was ich nun aber gar nicht dulden kann, ist Besitzstandswahrung in welcher Form auch immer. Da bekomme ich einen Hals wie ein Muni. Es haben alle ihren Beitrag zu leisten, auch die Alten und Scheintoten. Da kenne ich kein Pardon. Für mich funktioniert Solidarität genau so und nicht anders.

      Härtefälle mag es geben. Zu diesen gehört aber sicherllich nicht einer mit einem Renteneinkommen von 5'500.--. Da gehe ich mit Pepi absolut einig. Für die Wenigen, welche tatsächlich an's oder unter das Existenzminimum fallen gibt es die Möglichkeit, Ergänzungsleistungen zu beziehen.