BLOG - für alle Schreibfans

      BLOG - für alle Schreibfans

      Hallo zusammen!

      Dieser Thread darf natürlich auch nicht fehlen im neuen Forum. Eröffnen möchte ich ihn mit einem Paukenschlag – nämlich der Erkenntnis, dass ich langsam A L T werde! Klar werden es einige von euch nicht für möglich halten: Ein 25 jähriger Schnösel, der sich alt fühlt! Aber es sind kleine Dinge, die im Alltag passieren und die einem aufzeigen, dass man langsam reif ist für Opern, Bundfaltenhosen und das Essen von Brei mittels Strohhalm. Die erschütternsten Vorkommnisse liste ich hier kurz auf, damit ihr mit mir leiden dürft.

      1. Als ich heute Morgen in Basel auf den Zug musste habe ich extra ein Tram früher genommen als laut Fahrplan vorgeschlagen.
      2. Überhaupt habe ich für die Strecke Basel – Winterthur einen Fahrplan konsultiert.
      3. Ich machte diese Konsultation am Abend vorher (!!!).
      4. Vor einigen Wochen verliess ich um 2 Uhr Morgens eine Drum'n'Bass Party mit der Begründung, dass mir die Musik "zu heftig und zu Basslastig" sei.
      5. Am Montag wechselte ich die Musik meines Weckers von "Tarantula" (Pendulum) auf "Heaven" (Lamb). Anders gesagt: Statt BummBumm gibt's am Morgen nun himmlischen Gesang einer absolut talentierten Supersängerin.
      6. Ich mache mir seit neustem Sorgen, wenn ich mehr als 7 Kaffees pro Tag trinke.
      7. Neulich habe den Kaffee mit Rahm gestreckt. Er wäre sonst zu stark gewesen.
      8. Beim letzten Schuhkauf habe ich geschaut, ob die in Frage kommenden Treter auch bequem sind.
      9. Ich habe mich dann das erste Mal gegen Sneakers entschieden.
      10. Wenn ich zur Arbeit gehe, kontrolliere ich, ob das Hemd gut gebügelt ist und die Hosen auch wirklich nicht zu tief sitzen.

      Dies sind 10 Punkte, welche mir spontan eingefallen sind. Für euch mögen sie nicht schlimm erscheinen, für mich stehen sie für eine dramatische Entwicklung: Ich werde alt! Als nächstes versuche ich natürlich, Lösungen für all diese Punkte zu finden. Was aber nicht ganz einfach ist, denn gegen softe Weckmelodien wirken keine Gesichtscrèmen, genau so wie das Altersturnen einem nicht die Angst nimmt, einen Zug zu verpassen, der im Halbstundentakt fährt.

      Ich melde mich auf alle Fälle wieder, sobald ich eine Lösung habe.

      Bis dahin: Gutes Altern allerseits!
      @ hoerbel
      was auch ganz schlimm ans älter werden erinnert, ist die Einleitung : " Weisst Du noch damals als.......?" ganz schlimm, ganz schlimm.
      Aber wart's nur ab, mit 30ig erreichst Du den zweiten Frühling.... :D

      und solang Du die Kleider am Abend vorher noch nicht bereit legst, besteht noch Hoffnung ;) ;)
      Dumm ist der, der dummes tut.

      Forrest Gump
      Toller Text, Hoerbel, Chapeau! :icon_lol:

      Und wie tröstlich für mich, denn wie müsste ich mich da erst fühlen, wenn schon ein Jungspund von 25 Jährchen ein "gefühltes Alter vom Altern" hat .. Wenn ihr wüsstet, was Euch noch für Kränkungen bevorstehen, aber wieviel Zeit ihr noch habt, bis es soweit ist. Und trotzdem: Offenbar kann man sich schon nach 25 von geschätzten 85 Jahren in der Lebenserwartung "alt" fühlen.

      In meinem Alter ist nicht mehr so sehr die Frage der Kleidungsrituale im Vordergrund (Gut, das war bei meiner Generation ohnehin nie so recht eine Frage..) oder die Frage von gewissen Gewohnheiten, wie Fahrplanlesen, etc. Im Gegenteil: Solche Dinge lernt man durchaus zu schätzen später, und dass ich nicht mehr auf dem Boden von Bahnhöfen schlafe, wie in London, (Led Zeppelin immer noch im zugedröhnten Ohr!!), oder bei heftigem Regen in Telefonkabinen, wie in Kopenhagen, (Hopp Deep Purple in Rock!) weiss ich durchaus zu schätzen!
      Nein, in meinem Alter sind es subtilere Dinge, die leise und schleichend das "wahre Alter" immer wieder ankündigen, auch wenn man sich fit und gesund fühlt in der Regel und tatsächlich mit einem Schlaf-Schnitt von 6-7 Stunden bestens auskommt.

      Es sind diese "beschissenen" Freundlichkeiten, die einem zum erstenmal begegnen, wie letzthin im Tram auf dem Weg ins Seefeld: Ich steige ein am limmatquai, das Tram ist ziemlich besetzt, und ich stehe ganz normal und gut gelaunt da. Ein junger, freundlicher Mann, der vor mir sitzt und in einem Buch gelesen hat, steht auf und sagt freundlich zu mir: "Möchten Sie sitzen?" :h035: "Nein, nein," sage ich ebenso höflich und schnell, meinen Frust so gut als möglich verbergend. Oder ich laufe wieder einmal die 4 Stockwerke in meinem Wohnblock hoch, statt mit dem Lift, bin wieder gut gelaunt und fit unterwegs, als mir die gute und liebe Hausmeisterin begegnet und ebenso freundlich sagt: "Grüezi Herr Dylan, Sie sind aber noch gut dran .." :h035: Wenn nur dieses gottverdammte Wörtchen "noch" nicht wäre in diesem Satz! Ungeheuerlich!

      Man kann es also machen wie man will. Der dümmste Satz in diesem Zusammenhang lautet: "Man ist so alt, wie man sich fühlt!" Was für eine Verleugnung! Stimmt hinten und vorne nicht. Man ist so alt, wie man ist, aber man kann sich beweglich und geistig einigermassen fit halten. Den Körper kann man nur ein bisschen "verzögern". Aber wie sagte doch der Optiker zu mir: "Ich könnte Ihnen genau sagen, welcher Jahrgang nächstes Jahr kommt, um eine Lesebrille zu posten." Er hat Recht. Das kommt dann so ab 45-50-55 Und zuerst verliert man dann diese Lesebrillen dauernd, weil man es noch nicht wahrhaben will. Mehr als 25-30.- sollte man m.E. niemals für eine Lesebrille ausgeben! Es nützt nichts -und schliesslich ist es wirklich viel, viel angenehmer, wenn man nicht mehr aus 50 cm Entfernung lesen muss ..

      Aber sonst? Ja, ja ich fühle mich manchmal richtig gut und "jung" - vorallem wenn ich hier manchmal so verbissen unbewegliche, eindimensionale "alte" Postings lese von gewissen Leuten - die noch viel jünger sind , als ich .. ;) ;) Und ich schaffe es immer noch locker nach Davos zu fahren und nachts wieder zurück und am Morgen wieder zur Arbeit, wenn auch ein bisschen später, aber dafür arbeite ich dann auch bis 20 Uhr

      Drum ihnr Jungspunds: Die Zeitachse läuft auch Euch gnadenlos voran. Aber Ihr seid noch im vorderen Drittel! Geniesst es, so gut und so wenig selbstschädigend wie möglich. Und glaubt nicht zu fest den Präventiv-Medizinern! Die stellen sich ein "perfekt-gesundes" Leben vor - also ein stinklangweiliges!
      Unsere Heimat ist die Schweiz. Aber die Heimat der Schweiz ist Europa. (Peter von Matt)

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Dylan“ ()

      Ach Hoerbel, es wird jetzt heftig schlimmer

      -bald geht da und dort ein Haar aus, "Chraiefüessli" bilden sich um die Augen

      -Essen und Bier nach 18.00h gibt bald Wampe

      -man schaltet schon mal auf DRS 1 oder Radio Romontsch

      -als Auto kommt nur noch ein Automat in Frage

      -irgendwann beginnt Dich Deine Lieblingsband auch zu langweilen

      -Du bereust Deine Piercings und Tatoos

      -gleichaltrige Frauen interessieren Dich nicht mehr ;)

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Bono“ ()

      Bono schrieb:

      Ach Hoerbel, es wird jetzt heftig schlimmer

      -bald geht da und dort ein Haar aus, "Chraiefüessli" bilden sich um die Augen

      -Essen und Bier nach 18.00h gibt bald Wampe

      -man schaltet schon mal auf DRS 1 oder Radio Romontsch

      -als Auto kommt nur noch ein Automat in Frage

      -irgendwann beginnt Dich Deine Lieblingsband auch zu langweilen

      -Du bereust Deine Piercings und Tatoos

      -gleichaltrige Frauen interessieren Dich nicht mehr ;)
      @Bono
      Das kommt jetzt aber huärä resigniert daher .. ;) Also mir kommt DRS 1 immer noch nicht "ins Haus" Ausnahme: Echo der Zeit, wenn ich Zeit habe, oder "Nachtexpress" auf der Fahrt von Davos zurück ins Unterland, weil mir die Nacht-Chauffeure so gefallen, die dann irgendwo auf einem Parkplatz telefonieren und sich John Brack wünschen ...

      Ein "Automat" fahre ich auch noch nicht, und ich lasse mir immer noch nicht einreden, dass man nur mit 20 Jahren "linksliberal" sein dürfe und anschliessend "vernünftig" werden müsse ...
      Und immer noch finde ich den Song hier kultig ohne Ende! youtube.com/watch?v=4FKts1JOaJc
      Unsere Heimat ist die Schweiz. Aber die Heimat der Schweiz ist Europa. (Peter von Matt)
      @Nelly: Danke für die aufmunternden Worte. Ich hoffe, dass ich ab 30 meinen zweiten Frühling erlebe. Bis dahin ist wahrscheinlich mal Herbst angesagt :icon_lol: Nenein, so schlimm ist's nun auch wieder nicht.

      @Dylan: Danke für die Blumen erstmal! Etwas kleines muss ich noch korrigieren: Meine Lebenserwartung ist 100, und die werde ich auch knacken. Ohne wenn und aber :ja:

      Uuuuuiiiii, der mit dem Tram ist natürlich ganz übel, genau so wie der im Treppenhaus. Wenn das wirklich so wäre, dass man so alt ist wie man sicht fühlt würde mein Alter etwa diesen Rhythmus haben: Montag: 90 Jahre, Dienstag 50, Mittwoch – Donnerstag 30, Freitag 20, Samstag 50, Sonntag 100 :icon_lol:

      @Bono: Nun, ich habe zwar noch keine Autoprüfung. Aber ich beschloss diesen Sommer, dass ich sie bis nächsten Frühling gemacht habe. Und dann gibt's sowieso nur einen Automaten. Jeder, der heute noch schaltet ist ein elender Fortschrittsverweigerer. Und nein, ich kann mir auch nicht vorstellen dass das Fahren eines Autos tatsächlich spass machen kann. ;) Zumindest nicht so viel wie zum Beispiel eine ausgedehnte Lädelitour oder ein geiles Konzert.

      Dem Problem mit der Lieblingsband bin ich so begegnet: Ich hab jetzt einfach mehrere davon. Und da ich weiss, dass ich selbst beim Rollstuhlrennenfahren im Altersheim noch "Angel" hören werde ist diese Band einfach meine Lieblingsband mit Prioritätsstufe 1. :ja:

      Wegen den Haaren: Da mache ich mir wirklich Sorgen. Vor allem wenn ich mich in meiner Verwandtschaft so umsehe. :nein:

      Piercings und Tattoos habe ich keine.

      Und bezüglich den Frauen denke ich, dass deine Vermutung bei mir absolut nicht eintreffen wird :icon_lol:
      tja, Hoerbel
      Autofahren macht wirklich Spass aber sicher nicht im Automat! Was soll ich denn damit? Ich würde garantiert einschlafen auf dem Weg nach Davos wenn ich nicht mehr recht die Kurven kratzen könnte. Noch besser als all die Strassen und Autobahnen - entweder eine richtig pützige Piste im Nirgendwo von Vorderasien oder in den Dünen oder aber auf einer Rennstecke (wie Nürnberg).....alles andere ist nun mal wirklich für alterde Menschen.
      Vernunft ist ein Verhältniszustand verschiedener Leidenschaften und Begehrungen.
      Friedrich Wilhelm Nietzsche
      Der Mann* im Panzer

      Vor genau 30 Minuten passierte es wiedereinmal: Als ich getreu meinem Lebensmotto - "bügelst du noch oder lebst du schon?" - aus der Wäscherei marschierte kam ich wenige Meter weit bis ich den Wagen sah. Es war irgendein sauhässlicher SUV, den nur Leute mit den ganz grossen Kompensationsbedürfnissen fahren, ein Strassenpanzer eben. Dieses Ereignis wäre für sich selbst ja noch kein Blogeintrag wert. Was dann aber passierte war typisch für eine Begegnung mit einem Strassenpanzer.

      "Wer könnte das wohl gewesen sein?"
      Genau diese Frage stellte ich mir in dem Moment, als der Fahrer (oder die Fahrerin) sich so bückte, dass das Gesicht in der Frontscheibe sichtbar war. Ich konnte ein Grinsen entdecken und eine Hand, die irgendwie im Cockpit herumwedelten. Diese Aktion stufte ich grosszügigerweise als Winken ein. Doch das Problem bleibt: Genau weil das Gesicht wegen diesem Hinunterbücken und Winken einen angestrengten Eindruck offenbarte konnte ich nicht erkennen, um wen es sich handelte. Schliesslich merke ich mir Gesichter üblicherweise in anderen Zuständen.

      Ein Argument mehr...
      ...um auf ein SUV-Strassenpanzer zu verzichten! Man erkennt die Leute, die da jeweils hinter dem Steuer sitzen in den meisten Fällen nicht. Dass dies manchmal auch gut sein kann versteht sich selbst. Viele Gründe, sich eine normale Karre anzuschaffen gibt's ja bereits: SUV fahrer haben Evolutionstechnisch etwas verpasst, da sie die Stufe des urbanen Lebenstils noch nicht erklommen haben. Zudem sehen ihre fahrbaren Untersätze bis auf einige ganz wenige Ausnahmen hässlich aus und verbrauchen zuviel Sprit. Ganz zu schweigen von den Bedenken im Bereich der Sicherheit anderer Strassenverkehrsteilnehmer. Nun ist also ein weiteres Argument hinzugekommen. Ich nenne es "die Unfähigkeit, Grüsse von Steuermännern und -frauen zu registrieren und zu erwidern". Und dies ist doch mit Abstand der wichtigste Grund, nicht? Also merkt euch: Wollt ihr in Zukunft gegrüsst werden, verzichtet auf den Kauf eines SUVs.

      Eine kleine Anmerkung: Sollte der besagte SUV-Pilot - oder -Pilotin, selbstverständlich - ein Schreiberling dieses Forums sein, sei er/sie an dieser Stelle gegrüsst. Wobei, eigentlich sagte ich weiter oben ja, wieso ich SUV Fahrer - oder Fahrerinnen, selbstverständlich - nicht mehr grüsse. Der Gruss wird hier also in aller Form zurückgenommen. :icon_lol:

      Grüess
      Hoerbel

      Ps.: Gegrüsst und zurückgewunken habe ich natürlich. Aus zwei Gründen: Erstens war's eine Handlung im Affekt und zweitens (und zudem viel wichtiger als Ersteres) hätte es ja auch Audrey Tautou sein können.

      Ps II: Liebe SUV-Fahrer - und Fahrerinnen, selbstverständlich - nehmt diesen Eintrag nicht allzu ernst, denn eigentlich wollte ich nur mal wieder den Blog-Thread beleben.

      *oder die Frau, natürlich.

      Die schwulen Männer und die SVP


      Auch das noch! Jetzt hat man sich bisher in der "Männer-Partei" so erfolgreich bemüht, alles Gezücht abzuwehren und auszusperren, was nicht urschweizerisch ist, und was nicht seit mindestens 400 Jahren eingebürgert wurde (Ausnahme: Schlüer, Blocher, Fehr, alle Bündner, alle Aargauer,alle Walliser, alle Thurgauer, alle Tessiner, alle Waadtländer, alle Neuenburger, alle Genfer, alle Jurassier - die kamen erst 1803, 1815 zur Schweiz) und jetzt das:

      Angezogen vom warmen Sünneli, hat sich auch ein Grüppli von schwulen Männern zur SVP hingezogen gefühlt, zu diesen wackeren und echten Schweizer Mannen, die fast keine Frauen in den Ämtern dulden, oder dann "Couleur-Damen" - man will ja nicht hinterwäldlerisch wirken nach aussen - welche jeweils an Parteitagen und Albisgüetli-Messen die Tische abräumen und die Aschenbecher der Männer leeren, und manchmal dürfen sie etwas sagen zu den völlig unnötigen Feinstaubfiltern in Traktoren, mindestens solange, bis sie schwanger werden ...

      Aber sonst sind da Männer! Und nur Männer! Echte Männer! Stieren-Nacken, Stumpenraucher und stramme Bläser des General Guisan Marsches! Andere Bläser kommen nicht in Frage, oder dann sollen sie ruhig sein und verdeckt bleiben. Ohne Sünneli!
      Aber jetzt kommen da doch tatsächlich ein paar homosexuelle Männer, die das warme "Sünneli" falsch interpretiert haben und wollen im Club der Ober-Heteros mitmachen und sogar noch eine eigene Homepage kreieren! Nüt isch! Auch der pseudo-intellektuelle, rossschwanzige Freisager, oder Freisinger aus dem Wallis befürchtet das Schlimmste: Die könnten ja Kinder adoptieren! Maria hilf! Und wenn man jetzt in der Männer-Partei schon erfolgreich Minarette und Frauen abgewehrt und die Al Quaida vor St.Margrethen in die Flucht geschlagen hat, dann kann es doch nicht sein, dass da ein paar Männer womöglich noch ihre individuellen "Minarette" zwischen den Beinen zum Stehen bringen! Und das womöglich noch im Albisgüetli, oder in Holzigen, an der nächsten Parteiversammlung!

      Alles was rechts ist: Sie sollen zwar dabei sein können, wenn sie ums Verrecken wollen, schliesslich will man auch schwule Stimmen, aber das "Sünneli" muss aus ihrer Homepage verschwinden. Es ist sonst schon warm genug mit dieser Klimaerwärmung,die uns die Ausländer eingebrockt haben! Das offizielle Sünneli meint eine andere Wärme: Die Schweizer Sonne nämlich, die so stark ist, dass sie im Glarnerland sogar ein Loch durch die Felsen gefressen hat! Und damit hat die Sonne eindeutig bewiesen, dass sie schweizerisch ist! Dass sie die Schweiz beschützen und erwärmen will, damit die richtigenMänner in der richtigen Männer- Partei immer hell bleiben auf der Platte.
      Männer ja! Auch 7 Vizepräsidenten (darunter eine Frau um die Aschenbecher zu leeren) brauchts, um dem Toni unter die Arme zu greifen. Aber das "Hosen-Minarett" soll gefälligst in den Hosen bleiben!

      Die schwulen Männer in der SVP haben wirklich nichts begriffen! Dabei hätten sie doch nur in den Vatikan schauen müssen.
      Unsere Heimat ist die Schweiz. Aber die Heimat der Schweiz ist Europa. (Peter von Matt)

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      Von Parteien, Zügen und Jim Jarmusch

      Da war er wieder einmal, dieser Hunger. Dieser Hunger, der meistens dann kommt, wenn man eh schon spät aufgestanden ist und dennoch ohne vorher zu essen eine Reise antritt. Dieser Hunger, von dem man nicht genau weiss ob er klein, gross, mittel, dünn oder dick ist. Von dem man nicht weiss, ob man sich ihn nur einbildet oder ob er wirklich da ist. Nun, mein Hunger existierte tatsächlich – der "real existierende Hunger" sozusagen. Nur gut, dass 5 Minuten nach Bekanntwerden dieses Hungers auch schon die Minibar im Begriff war anzurollen.

      Ohne viel zu überlegen bestellte ich ein Schinkensandwich und zwei Espressos. Zwei Espresso statt einen doppelten hat einen Grund: Jeder, der Jim Jarmuschs "The Limits of Control" gesehen hat weiss, dass echte Männer zwei Espresso trinken anstelle eines doppelten. Nachdem der Minibarkeeper die Fress- und Trinkware auf das Tischchen gestellt hatte wollte ich das Sandwich eigentlich gleich nach dem Motto "Achtung, fertig, los" wegputzen. Ich beschloss aber, kurz innezuhalten und mir ernsthafte Gedanken zu machen über das Essen, welches vor mir lag: Haben Sandwichbrote eigentlich keine Rechte? Spüren sie nichts, wenn man sie einfach horizontal in zwei Teile zerlegt? Und überhaupt, hatte dieses Sandwichbrot eigentlich ein glückliches Leben? War es jemals am Meer? Hat es jemals die schönen Strände gesehen? War es jemals auf einer Shoppingtour in London? Und: Hat es Familie? Wo sind seine Geschwister? Seine Eltern? Ich merkte relativ schnell, dass mir all diese Fragen den Appetit verderben würden. Deshalb entschloss ich mich, das Ding runterzuwürgen, damit es in Friede Ruhen kann.

      Doch schon beim zweiten Bissen wurde es mir richtig übel. Da war sie, die Essiggurke. Einfach scheusslich und überflüssig. Das ganze Sandwich stinkt halb nach Essig, halb nach Gurke. Und man kann sie nicht einfach rausnehmen und weiter essen. Nein, denn das Sandwich stinkt weiterhin. Eigentlich dachte ich, dass die Zeiten der Essiggurken vorüber wären. Ich habe mich wohl getäuscht. Bei allen evolutionären Errungenschaften ist es der Menschheit noch nicht gelungen, die Essiggurke ganz aus den Sandwiches der Zugminibars zu verbannen. Es ist wohl ein besonderer Effort nötig, um dieses Ziel zu erreichen. Deshalb dachte ich, eine Partei für dieses Anliegen zu gründen.

      Ich suche demnach noch Kampfgefährten. Wer macht mit?


      ********************
      Noch zu deinem letzten Post, Dylan: Ich wollte dir eigentlich schon länger zu deinem letzten Post gratulieren, habs aber total vergessen. Für mich einer der besten Beiträge überhaupt deinerseits. Absolut! Chapeau!
      @Hoerbel
      Herrlicher Text! Chapeau.

      Und endlich hat einer einmal auf eines der vielen kulinarischen Verbrechen unserer Zeit aufmerksam gemacht! Man redet ja immer nur von den banalen Morden, den Banküberfällen, Bombenanschlägen, von den grössenwahnsinnigen Investmentbankern, den Ansprachen und Aktionen der Jungen SVP, oder von pädophilen Priestern in Irland und Rom, etc.
      Nie redet jemand von diesen anderen "Verbrechen", die uns genauso beschäftigen tagtäglich, nämlich von diesen grauenvollen Attentaten und Anschlägen mit Essiggurken auf Sandwiches! Es wurden auch früher schon einige Versuche unternommen, um einer der grössten Terrorzellen im kulinarischen Feld den Garaus zu machen. Erfolglos! Man kann sie nicht ausrotten! Kaum glaubt man es sei endlich vorbei, fängt es garantiert wieder an irgendeinem Kiosk, oder in der SBB an damit. Und genau dann, wie Hoerbels Bericht es auf den Punkt gebracht hat, wenn man Hunger hat und gar nicht anders kann, als reinzubeissen, bis man dann auf dieses schluddrige, grusig-saure Zeug beisst, das sehr bald zum Vorschein kommt und alles verdirbt: Das Brot, das Fleisch! Die Eier! Schon diese Deko-Salatblätter im Sandwich waren eine Katastrophen-Erfindung, aber die Essiggurke im Sandwich wird nur noch von einigen besonders abgeschmackten Veganern übertroffen, die anstelle einer kräftig-würzenden Salatsauce das an sich schmackhafte und gute Grünzeug tatsächlich mit Bananen-Stücklein und Zitronensaft anrichten!! Und sie nennen es noch "originell" ... :h035: :h035: :smilie_schreck: :smilie_schreck: :icon_oak: :icon_oak:

      Warum ist das nicht strafbar?
      Unsere Heimat ist die Schweiz. Aber die Heimat der Schweiz ist Europa. (Peter von Matt)

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      Dylan, Hoerbel und alle andern die die Essiggurken nicht mögen (ich zähle auch dazu) Lasst sie euch à la carte machen und besteht auf ohne was auch immer....so einfach ist das! Wie bei Mc ....., bestelle meinen Hamburger auch immer ohne Gurke, Ketchup ect.
      Vernunft ist ein Verhältniszustand verschiedener Leidenschaften und Begehrungen.
      Friedrich Wilhelm Nietzsche
      @Dylan: Danke für die Blumen. Und ich bin absolut deiner Meinung! Und wenn man schon dabei ist, könnte man den Schnittlauch-Einsatz gleich auch noch beschränken.

      @Jamie: Logisch à la Carte - wenn das möglich ist. Leider ist dies nicht der Fall bei den SBB Railbars. Da wäre ich schon eher dafür, dass die Gurkenheinis ihre Essigdinger selbst mitbringen und dann nachträglich ins Sandwich stopfen. Denn wie gesagt: Auch rausklauben nützt bei den Essiggurken nichts. Sind sie mal drinnen im Sandwich stinkt das Teil anyway.