Dylan schrieb:
Diese Begriffe werden ebenfalls seit Jahren mit dem Namen "Davos/Wef" genannt. Oft hat man sogar das Gefühl, dass sie alle anderen Berichte in der Anzahl "Nennungen" toppen. Es gibt also auch solche Verknüpfungen, und das ist eben die Kehrseite der Nennungen und des Werbeeffekts! Er kann auch auf die andere Seite kippen, d.h. alles andere, als anziehend sein. Drum ist Dein Gedanke mit den (geschenkten) Werbemillionen falsch gedacht, zumal Davos weltweit mit ganz anderen Werbekampagnen seit vielen Jahrzehnten unterwegs ist und z.B. die "Parsennbahn" und "Davos" weltweit den gleichen und viel wirksameren Bekanntheitsgrad hat, als das WEF, etwa wie Wengen mit der Jungfraubahn ... Deine "Rechnung" ignoriert die Verknüpfung mit anderen, eher negativ konnotierten "Nennungen" völlig, auf die es aber sehr stark ankommt letztlich.
Beispiel UBS
Keine einzige Grossbank auf der Welt hatte weltweit in den letzten 3 Jahren soviele Nennungen, wie die UBS Hat sie dafür "Werbemillionen" geschenkt bekommen? Du weisst es: Es war trotz all dieser "Werbung" ein einziges Desaster! Und wie mir schon längst ein UBS - (mittleres Kader) Manager gesagt hat, sind seit 2 Jahren Kampagnen in zig- Millionenhöhe weltweit im Gang, um wieder zu einem normalen Image zu kommen. Du siehst: "Nennungen" alleine sagen gar nichts aus, wenn Du nicht auch die anderen Begriffe anschaust, die "mit-genannt" werden.
Das mag kurzfristig stimmen, langfristig gesehen gibt es aber auch ganz andere Thesen. So profitiert z.B. die Uhrenmarke Festina heute von den Negativschlagzeilen rund um den Radsport aus dem Jahr 1998. Eine Marke speichert sich in erster Linie durch Werbe- und Medienpräsenz in den Köpfen, sprich, wenn wir ihr Logo sehen oder ihren Namen hören. Dies geschieht aber auch bei Negativschlagzeilen so, auch wenn sich diese vielleicht für den ersten Moment negativ auswirken.
Man kann dieses Beispiel auch auf die Profisportler übertragen. Warum geniessen auffällige (positiv wie auch negativ) Sportler wie z.B. Cristiano Ronaldo viel die grössere Aufmerksamkeit als zurückhaltendere Sportler wie z.B. Andres Iniesta?
Betreffend UBS: Ich denke weltweit gab es da schon noch andere Banken, die mind. so häufig negativ in den Schlagzeilen standen wie die UBS. National ist ein enormer Reputationsschaden entstanden, das ist ganz klar. Man wirds sich da auch extrem schwer tun, diesen wieder korrigieren zu können. Meiner Meinung nach wird sich da erst etwas ändern, wenn eine andere Bank den "Schwarzpeter-Part" der UBS übernehmen muss. So primitiv das tönt, aber das war weder bei der CS, den Kantonalbank oder den Regionalbanken anders. Das internationale Geschäft wird mehr von der Entwicklung des Finanzmarktplatz Schweiz abhängen als von der Marke UBS selber. Man muss aber schon sagen, dass sich durch diese ganzen Affären der Name UBS auf der ganzen Welt irgendwo in den Köpfen gespeichert hat. Und Ausländer werden ihre Gelder nach wie vor nicht zur Raiffeisenbank Niederhasli bringen.